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Auch die Krim-Krise birgt Chancen

Veröffentlicht am 18.03.2014, 10:44
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Mit dem Ergebnis der Abstimmung vom Wochenende ist die Krim-Krise vermutlich in eine neue Phase eingetreten. Offen ist, wie weit die Beteiligten die Eskalation noch treiben bzw. wie und wann diese Konfrontation endet. Klar ist jedoch: Auch diese Krise wird wieder Chancen für Anleger bereithalten.

Typische Krisenreaktionen der Aktienmärkte

Die Aktienmärkte halten sich nach den Verlusten der Vorwoche zunächst stabil. Unter Druck bleiben dabei aber nach wie vor der russische Aktienmarkt sowie die Währung des Landes, der Rubel. Die Gründe für diese Reaktion mögen vielfältig sein: Zum einen ist es ein typischer Reflex der Anleger, ihr Geld aus Krisenländern abzuziehen. Zum anderen würden natürlich mögliche Sanktionen des Westens russischen Unternehmen die Geschäfte auf den internationalen Märkten erschweren. Und schließlich könnten im Gegenzug russische Behörden ausländischen Investoren das Leben schwer machen.

Wenn es jedoch nach den besorgten Stimmen aus der europäischen Wirtschaft, insbesondere der deutschen, geht, dann erscheint es, als würden die Unternehmen hierzulande stärker unter möglichen Restriktionen leiden. Da Deutschland aus Russland vorzugsweise Rohstoffe bezieht, leuchtet die Besorgnis ein. Schließlich ist Russland ja ein attraktiver Absatzmarkt für deutsche Qualitätsprodukte. Oder etwa nicht?

Ein Blick auf die Statistik relativiert die Befürchtungen. Zwar stammen knapp 84 % der deutschen Exporte nach Russland aus den Bereichen Automobil-, Fahrzeug- und Maschinenbau sowie der Chemie-, Pharma- und Elektronikbranche. Aber gemessen an den deutschen Gesamtexporten dieser Industriezweige machen die Lieferungen nach Russland nur drei bis fünf Prozent aus. Das wären spürbare, aber verkraftbare Ausfälle – zumal diese zweifellos nicht komplett zum Tragen kämen.

Die erste Chance: deutsche Exportwerte

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Aber wer je mit schwierigen Partnern, wie es Russland ohne Frage ist, Geschäfte gemacht hat, weiß, dass deren Wert sich weniger an den konkreten Auftragssummen misst, sondern vielmehr an den gewachsenen Beziehungen zwischen den Beteiligten. Und wenn diese in die Brüche gehen, dann steht in der Regel ein Konkurrent bereit, um die entstandene Lücke zu füllen.
Wir dürfen daher davon ausgehen, dass die deutschen Unternehmen inzwischen hinter den Kulissen dabei sind, geschäftliche Einbußen zu verhindern. Das wird nicht in jedem Fall, aber doch in der Mehrzahl der Fälle gelingen. Und wenn eines Tages eine wirtschaftliche Bilanz der Krim-Krise gezogen wird, könnte sich „überraschenderweise“ herausstellen, dass die aktuellen Befürchtungen eines Einbruchs der Exporte übertrieben waren.

Aktuell leidet der DAX offenbar besonders unter der Eskalation der Lage auf der Krim. Da aber eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit dafür besteht, dass es sich dabei um eine Übertreibung nach unten handelt, besteht also eine der derzeitigen Krisen-Chancen in einer Übergewichtung deutscher Exportwerte, die sich später umso stärker erholen sollten.

Russische Rohstoffkonzerne in komfortabler Position

Dabei besteht natürlich das Risiko, dass die Krise weiter eskaliert und dadurch – oder durch andere Ereignisse (z.B. eine allgemeine konjunkturelle Eintrübung) – die Kurse weiter fallen. Auch kann niemand genau sagen, wann der charttechnische Boden erreicht ist. Aber es gibt ja auch Chancen auf der anderen Seite der Konfrontationslinie.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Unternehmen, das ein Produkt an einen Kunden liefert, der kaum eine andere Chance hat, als bei Ihnen zu kaufen und daher auch langfristige Verträge mit Ihnen abgeschlossen hat. In dieser überaus komfortablen Situation befinden sich die russischen Rohstoffkonzerne vielfach gegenüber Deutschland und Europa.

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Aus deren Sicht stellt sich die Krise folgendermaßen dar: Egal welche Maßnahmen die Politiker auch beschließen werden – die lebenswichtigen Rohstofflieferungen an die EU werden davon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht signifikant betroffen sein. (Selbst an den Höhepunkten des Kalten Krieges lieferte die Sowjetunion pünktlich Öl und Gas an den Westen.)

Wie die Krise für höhere Gewinne sorgt

Aus Sicht der Russen werden diese Rohstoffe – vor allem natürlich Erdgas und Rohöl, aber auch Kohle (in z.B. für Deutschland erheblichem Umfang) – in Devisen, also Euro bzw. Dollar bezahlt. Durch den Einbruch des Rubels verdienen die russischen Rohstofflieferanten damit auf einen Schlag 20 bis 25 % mehr: Statt vorher z.B. 40 Rubel für jeden Euro erhalten sie nun 50 Rubel. Da ihre Kosten, wie z.B. die Löhne, konstant geblieben sind und zudem ebenfalls in Rubel anfallen, erhöhen sich Umsatz und Gewinn entsprechend.

An vielen dieser Unternehmen ist der russische Staat direkt oder indirekt beteiligt oder sie befinden sich in der Hand eines beherrschenden Großaktionärs. Sehr wahrscheinlich ist dann, dass diese Zusatzgewinne in Form höherer Dividenden ausgeschüttet werden. Davon profitieren dann alle Aktionäre.

Die zweite Chance für ausländische Investoren

Investoren rechnen daher weiter: Der schwächere Rubel lässt einerseits Umsätze und Gewinne steigen. Die gefallenen Kurse verringern andererseits die Bewertung der Unternehmen (das Kurs-Gewinn-Verhältnis, KGV, sinkt), machen sie also optisch attraktiver. Ausländische Investoren erhalten die Aktien wegen des günstigen Wechselkurses nochmals günstiger. Zudem steigt womöglich die Dividende, also auch die Dividendenrendite – und das aufgrund aller zuvor genannten Einflüsse sogar überproportional.

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Es deutet also vieles darauf hin, dass in der Krim-Krise die Chancen vor allem auf dem russischen Aktienmarkt zu finden sind. Vermutlich sind die ersten Schnäppchenjäger schon unterwegs. Ein Blick auf den Aktienzettel der russischen Börse sollte sich als mutige Anleger lohnen. Viel Erfolg!

Torsten Ewert
Stockstreet GmbH

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