Sichern Sie sich 40% Rabatt
⚠ Aufgepasst! Die Berichtssaison ist da und wir haben die Aktien, die gerade abheben!
+19,7% seit Jahresstart - steig ein für den ultimativen Höhenflug!
Liste freischalten

Bedeutsame Diskrepanzen an der Wall Street

Veröffentlicht am 04.08.2015, 10:07
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45


Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
in den USA gibt es derzeit zwei merkwürdige Diskrepanzen zu beobachten – eine fundamentale und eine charttechnische. Die Gründe dafür sind ein wenig versteckt, und gute Zeichen sind beide nicht. Aber der Reihe nach: Ein scheinbarer Widerspruch zwischen Konjunktur- und Unternehmenszahlen
Am vergangenen Donnerstag wurde die erste Schnellschätzung des US- Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das zweite Quartal veröffentlicht. Danach betrug das annualisierte Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorquartal 2,3 %. Gleichzeitig wurde der Wert für das erste Quartal 2015 von zuvor -0,2 % auf +0,6 % nach oben korrigiert.
Ein Wachstum von 2,3 % p.a. ist ein vergleichsweise guter Durchschnittswert. Kommentatoren feierten daher dieses Ergebnis auch als „Rückkehr zur Normalität“. Aber wie passt dieses gute Ergebnis zu weiterhin durchwachsenen Daten der US-Quartalssaison (siehe Steffens Daily vom 27.07.2015)?
Dort stehen die Zeichen nicht auf Wachstum, sondern auf Schrumpfen: Nachdem inzwischen 70 % der Unternehmen des S&P 500 ihre Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt haben, wird das (Umsatz-)„Wachstum“ voraussichtlich negativ ausfallen (-3,1 %). Eine solche Diskrepanz ist außergewöhnlich. Die US-Unternehmen tun sich weiterhin schwer
Um sie zu erklären, ist ein Blick auf die Details nötig. Und dabei ergibt sich, dass aufgrund des schwachen ersten Quartals das Wachstum im ersten Halbjahr gegenüber dem Jahresende 2014 insgesamt nur knapp 1,5 % betrug. Das wiederum ist aber ein eher unterdurchschnittlicher Wert.
Zudem zeigen die Komponenten des BIPs ebenfalls, dass sich die Unternehmen weiterhin schwertun. So ging das gute Ergebnis des zweiten Quartals vor allem auf das Konto des privaten Konsums. Gleichzeitig stiegen die Importe überproportional an – logisch aufgrund des starken Dollars.
Es ist also offenbar so, dass die US-Verbraucher vor allem bei billigen Importwaren zugeschlagen haben. Darauf deuten zumindest die Lagerinvestitionen hin, die auf hohem Niveau faktisch stagnierten. Mit anderen Worten: Die Unternehmen haben es trotz eines starken privaten Konsums nicht geschafft, ihre hohen Lagerbestände zu reduzieren. Deshalb haben sie auch kaum investiert: Sowohl die Ausrüstungsinvestitionen (-0,4 %) als auch die Gewerbebauinvestitionen (-1,6 %) gingen spürbar zurück. Widersprüchliche Indexverläufe
Insofern unterstreichen die BIP-Daten durchaus die Zahlen der laufenden Berichtssaison. Und das erklärt auch die weiterhin verhaltene Kursentwicklung der großen US-Indizes. Wobei sich diese durchaus sehr unterschiedlich entwickeln – und damit ebenfalls erhebliche Diskrepanzen offenbaren (siehe folgender Chart).
US-Indizes im Vergleich
Quelle: MarketMaker

So konnte der NASDAQ 100 Mitte Juli eine mögliche Topformation nach oben auflösen (siehe Steffens Daily vom 23.07.2015), während der S&P 500 weiterhin seitwärts driftet und sogar Gefahr läuft, seinerseits eine Topformation zu bilden (siehe Steffens Daily vom 31.07.2015). Unterdessen hat der Dow Jones Index in der letzten Juliwoche eine neues tieferes Tief gebildet und setzt damit seinen seit Mitte Mai gültigen Abwärtstrend fort (siehe rote Kurve im obigen Chart).
Auch bei dieser Betrachtung ist wieder ein Blick auf die Details hilfreich, um diese auffälligen Diskrepanzen zu verstehen: So liefen alle drei Indizes von Mitte Mai bis Anfang Juli weitgehend synchron abwärts (siehe gelber Pfeil). Dann begann die Quartalsberichtssaison (siehe schwarzer Pfeil) – und erst danach drifteten die Kurse der drei Indizes auseinander. Ein schlechtes Zeichen – das aber noch revidiert werden kann
Das lag zum Großteil daran, dass starke Ausschläge gewichtiger Einzelwerte insbesondere den NASDAQ 100 und den Dow Jones in ihre jeweilige Richtung trieben. So sorgten Google (NASDAQ:GOOGL), Amazon und ein paar andere Werte für den starken Anstieg des NASDAQ 100 Mitte Juli, während Apple, Intel und vor allem die Ölaktien Exxon und Chevron den Dow Jones nach unten drückten. Im marktbreiten S&P 500 nivellierten sich hingegen all diese Ausschläge zu einer Seitwärtsbewegung.
Es ist stets ein schlechtes Zeichen, wenn nur wenige Werte die Märkte bewegen. In einem gesunden Trend sollte die Mehrzahl aller Werte in die gleiche Richtung tendieren – in einer Rally also aufwärts. Nun befinden sich die US-Indizes – abgesehen vom NASDAQ 100 – allerdings weiterhin in einer ausgeprägten Konsolidierung. Die Bullen müssen aber die Hoffnung noch nicht aufgeben: Was nicht ist, kann noch werden. In diesem Fall würde der NASDAQ 100 auch seiner typischen Vorläuferrolle für die US-Märkte gerecht.
Sonst ergäbe sich ein weiteres Warnsignal. Das gilt natürlich auch, wenn der NASDAQ 100 wieder unter sein Ausbruchsniveau zurückfällt (grüne Linie im obigen Chart) und damit einen Fehlausbruch produziert. Dann wächst die Rückschlaggefahr rapide. Zwar ist die schwache Sommerzeit für Fehlsignale berüchtigt, aber es bleibt zu hoffen, dass uns ein Fehlsignal dieses Kalibers in den kommenden Wochen erspart bleibt.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.