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Beschließt die Fed nur einen halben Zinsschritt?

Veröffentlicht am 28.04.2016, 09:07
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45


Der Leitzins (Fed Funds Rate) wurde aktuelll von der Fed auf 0,25 bis 0,50 Prozent festgemacht. Nachdem er am 16. Dezember 2008 von 1,00 Prozent auf die Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent abgesenkt wurde, wurde dieser erstmals seit der Finanzkrise wieder am 16. Dezember 2015 von 0,00 bis 0,25 Prozent angehoben.

Ungewöhnlich sind Leitzinsen als Spannen
Leitzinsen werden gewöhnlich nicht als Spanne angegeben, sondern als einzelner Wert. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt zum Beispiel der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte bei 0,00 Prozent und akutell bei 0,25 bzw. -0,40 Prozent liegen die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität aktuell.
Es ist daher zu erwarten, dass die US-Notenbank Fed irgendwann zu der ursprünglichen Regelung zurückkehrt und einen einzelnen Leitzinswert festlegt. Die Fed könnte den Märkten zum Beispiel mitteilen, dass sie zukünftig statt der aktuellen Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent wieder einen Leitzins von 0,50 Prozent festlegt. Es wäre keine richtiger, sondern quasi ein halber Zinsschritt. Folgt im Juni eine Festsetzung des Leitzins auf 0,5 Prozent?

Für den heutigen und den April-Termin liegt das gewichtete erwartete Zinsniveau, das sich aus den Fed Fund Futures errechnen lässt, mit 0,506 bzw. 0,553 Prozent jeweils oberhalb der aktuellen Zinsspanne. Dies würde zu der Rückkehr zu einem Einzelwert von zum Beispiel 0,50 Prozent passen. Für die heutige Zinsentscheidung rechnen die Märkte allerdings nicht mit einer Veränderung des Leitzinses. Zumal keine Pressekonferenz angesetzt ist, auf der man diese in aller Ausführlichkeit begründen könnte. Eine halbjährliche Zinsanhebungen könnte von der Fed vorbereiten werden
Die Währungshüter gingen auf der vergangenen Sitzung im März im Median nur noch von zwei statt wie zuvor von vier Anhebungen der Fed Funds Rate im Umfang von 25 Basispunkten im laufenden Jahr aus. Zudem haben sie stets betont, dass der eingeschlagene Zinspfad graduell verlaufen soll. Dies deutet aktuell auf halbjährliche Zinsanhebungen jeweils im Juni und Dezember hin.
Die Fed könnte also heute den Weg für eine Zinserhöhung auf der kommenden Sitzung im Juni ebnen, indem sie das Sitzungsprotokoll ähnlich wie im Vorfeld der Dezember-Zinserhöhung entsprechend anpasst und die Märkte mit klareren Worten auf eine Zinsanhebung im Juni vorbereitet.

Es droht eine erneut Pleite Griechenlands…
Während sich die Märkte so kurz vor der Zinsentscheidung fast ausschließlich mit derartigen Überlegungen beschäftigen, scheint im Hintergrund eine alte Krise wieder aufzuleben: Griechenland droht bereits Anfang Mai das Geld auszugehen. Denn bei den jüngsten Verhandlungen zwischen Geldgebern und griechischer Regierung wurden bislang keine ausreichenden Fortschritte erzielt.
Es geht um Sparmaßnahmen im Umfang von insgesamt rund neun Milliarden Euro. Der Sprecher von Euro-Gruppe-Chef Jeroen Dijsselbloem teilte am Dienstagabend mit, dass mehr Zeit nötig sei und es daher kein Sondertreffen der Euro-Finanzminister am Donnerstag geben wird. Ohne eine Einigung kann jedoch kein frisches Geld aus dem Euro-Rettungsschirms ESM nach Athen fließen. Die Staatskassen sind aber bereits wieder fast leer. Finanzminister Euclid Tsakalotos betonte mehrfach, dass das Land ohne frisches Geld aus dem dritten Hilfsprogramm Anfang Mai vor der Zahlungsunfähigkeit stehe. Zudem kündigte er aus Protest gegen die Sparpolitik seinen Rücktritt an. … aber so gut wie niemanden interessiert es.
Als derartige Meldungen zu Beginn der Finanzkrise über die Nachrichtenticker liefen, brachen die Märkte regelmäßig ein. Auch als im vergangenen Jahr eine erneute Pleite Griechenland quasi nur in letzter Sekunde abgewendet wurde, zeigten sich die Märkte extrem nervös. Doch aktuell scheint eine Zahlungsunfähigkeit Athens kaum mehr jemanden erschrecken zu können.

Bund-Future gibt deutlich nach, Zinsen ziehen an
Einzig die Zinsen am Rentenmarkt sind jüngst leicht gestiegen, was darauf hindeutet, dass die Anleger wieder ein höheres Risiko am (Staats-)Anleihemarkt sehen. So kam der Bund-Future als deutsches Anleihebarometer jüngst von seinem (Allzeit-)Hoch bei 164,60 Punkten recht deutlich zurück.
Bund-Future - Chartanalyse

Doch derartige Rücksetzer hat man in der Vergangenheit schon öfter gesehen (rote Rechtecke im Chart). Die Notenbanken waren aber stets in der Lage, die Märkte wieder zu beruhigen und die Zinsen anschließend sogar noch ein Stück weiter zu drücken bzw. die Anleihenkurse noch höher zu treiben. Entsprechend verwundert es derzeit nicht, dass die Märkte auf die aktuellen Meldungen aus Griechenland kaum reagieren und es auch in den Medien eher ein Randthema ist. Nach den bisherigen Erfahrungen bestehen gute Chancen, dass auch dieses Mal eine Pleite abgewendet wird. Sie erscheinen attraktiv aber hoch spekulativ: Short-Spekulationen
Daher sind Short-Spekulationen im Bund-Future, so attraktiv sie auch angesichts seines rekordhohen Stands und der aktuellen Kursrückgänge erscheinen mögen, immer mit einem hohen Risiko verbunden. Denn dieser Markt wird von den Notenbanken dominiert und manipuliert und ist durch deren enormen Anleihekäufe illiquide. Jederzeit kann es wieder zu steigenden Notierungen kommen. Wir raten daher, sich aus diesem Markt fernzuhalten bzw. sich nur als sehr erfahrener Anleger in diesem Markt auf kurzfristiger Ebene aufzuhalten.

Viele Grüße
Ihr
Sven Weisenhaus

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