Die Charttechnik des DAX
Bei der Beurteilung des DAX sollten folgende Elemente in der Beurteilung vorkommen:
a) DAX - Entwicklung und Chartformationen
b) Indikatoren
c) Divergenzenprüfung
d) Fundamentale Bewegunggründe
a) DAX - Entwicklung und Chartformationen
Die Grafik zeigt obwohl in einem neuen roten Trend eingebunden eine sehr unruhige Konstellation. Zeitweise orientierte sich der DAX am blauen Trend. Die 200 Tage Linie - als wesentlicher Orientierungspunkt vieler Langfristanleger war hart umkämpft.
Auch erinnert der Chart an einen potenziellen Diamanten. Diamanten sind nicht nur in der Schmuckindustrie oder als Musikstück (Josef Salvat) interessant, sondern können durchaus sehr teuer werden. Diese Formation ist sehr negativ und wird in der Ausprägung über mehrere Monate konstruiert.
Ein Diamant als Modellzeichnung ist im Chart zu erkennen (Lila Diamant). Bisher wäre vom gesamten Diamanten lediglich die rote obere Linie und die untere blaue Linie der jeweiligen Trendkanäle erstellt worden. Auf der aktuellen Basis benötigt man ein wenig Fantasie. Wir legen diese Formation in die Schublade und denken gelegentlich daran.
Weitaus wichtiger ist der rote Trendkanal. Hier stoßt der DAX inzwischen an den obigen Rand. Fairness halber muss gesagt werden, dass langfristige Kanäle bei einer Veränderung von 0,1 mm nach oben schon durchaus mehrere hundert Punkte ausmachen können. Eine exakte Zeichnung ist auch hier nicht möglich.
Daher wenden wir konkret unser X5-Modellansatz an, um die kurzfristige Bewegung des DAX zu bestimmen. Das X5-Modell erstellt eine tägliche DAX-Prognose.
b) Indikatoren und c) Divergenzenprüfung
Unser Indikator zeigt insbesondere bei den Bewegungen 1 und 2 sehr starke Abweichungen, die über die normale Bewegung (grüner Kasten) hinausgegangen sind. Gleichzeitig, wurde mit dem zweiten Tief eine Divergenz geschaffen, welche sehr positiv in Kursgewinne umgesetzt wurde (Vergleich Indikator und DAX-Entwicklung).
Aber auch ein erneutes Tief Mitte Dezember (ohne Kennzahl) wurde mit einem Verlassen des Indikatores aus dem hellgrünen Kasten vollzogen. Dabei schloss der Indikator über dem Tief 2. Eine weitere Bestätigung.
Diese höherliegenden Indikatorwerte zeigen den intakten Trend. Leider kann wie oft in der Charttechnik vieles im Nachhinein treffend hinein interpretiert werden.
Wie hätte es ausgesehen, wenn der DAX nochmals auf 8500 Punkte zurückgefallen wäre? Auch hier nutzen wir eher die Statistik, die wir über unser X5-Modell täglich anbieten. Dieses Modell hat nicht selten sehr hohe oder tiefe Kurse exakt am Wendepunkt getroffen. Auch hier gibt es gelegentlich Divergenzen. Das für DayTrader entwickelte Modell ist nur eines von 3 Modellen (zwei für Berufstätige).
Die Divergenzen sind äußerst schöne Erscheinungen und ein gute Hinweise für eine künftige Entwicklung. Besonders bei Hoch und Tiefstständen durchaus ein zu würdigendes Instrument.
d) Fundamentale Beweggründe und der Link zur Technik & Statistik
Leider spielen fundamentale Beweggründe häufig eine untergeordnete Rolle bei den Investoren. Dies hängt zweifelsohne mit der Informationsüberflutung durch das Internet zusammen. Sarkastisch könnte man jetzt sagen, wenn Sie bis hierher gekommen sind, dann ist das schon beachtlich.
In der Tat ist die Informationflut ein Problem. Daher ist es wichtig, sich zu organisieren. Fundamentaldaten sollten auf jeden Fall in eine Analyse mit einbezogen werden. Es ist viel einfacher nur mit Lineal und Chart zu hantieren, aber wichtige Schlüsselschnittstellen erhält man durch den fundamentalen Faktor.
Die Bewertung ob die Kursbewegung untermauert ist, gehört dazu und zwar ohne "Wenn und Aber". Ohne Fundamentaldaten hätten Sie die 2008er Bewegung nie im Vorfeld erkennen können. Eine erste Abwärtsbewegung wäre aus technischer Sicht als Kaufgelegenheit interpretiert worden... Fondsmanager im Bondbereich oder gute Berichte hätten Ihnen einen entscheidenden Hinweis schon Monate vorher gegeben.
Als Nachteil ist die adäquate Bewertung einer Fundamentalnachricht zu benennen. Hier ist der Link zur Technik oder besser zur Statistik zu nennen. Wir verdeutlichen dies nochmals am Beispiel unseres Indikators.Die hellblaue Indikatorlinie befindet sich am oberen Rand. Es kann davon ausgegangen werden, dass sehr viele positive Nachrichten in den Kursen zumindest kurzfristig eskomptiert sind. Besonders langfristige Indikatoren können die Einpreisung der Fundamentaldaten sicherer beschreiben.
Hier nutzen wir neben dem mittelfristigen Trend - gebildet aus der Clusterwolke der Einzelwerte beim DAX - auch das Risikoniveau. Die Beschreibung des Risikoniveaus "High Risk" vs. "Neutral" vs. "Low Risk" ist ebenfalls mittelfristig angelegt.
Aktuell befindet sich dieses Modell zwar in einem Aufwärtstrend, jedoch beschreibt das Risikoniveau ein "High Risk" Umfeld. In dieser Phase bieten sich konservative Anlagen an. Keine überhöhten Risikopositionen. Sehr häufig fällt ein überhöhtes Risiko mit Euphorie zusammen.
Die Konstellation 4 bewerten wir trotz EZB Anleihenkäufe als beachtenswert. Solange der Aufwärtstrend des DAX intakt ist, kann noch eine neutrale bis risikoarme Anlagestrategie gewählt werden. Die Daten werden durch die Marktstrukturanlayse dargestellt. Unser zweites Modell - das Z5-Modell - nutzt diese Daten neben dem täglichen X5-Modell. Darüber hinaus fließen fundamentale Faktoren in die Entscheidung des Z5-Modells ein. Derzeit versuchen wir im Musterdepot des Z5-Modells auf hohem Niveau eine Short-Position zu implementieren - die Hoffnung ist auch ein EZB-Effekt am heutigen Donnerstag.
Fazit
Wir werden derzeit keine großen bullishen Risiken nehmen. Andere Zeitpunkte sind hier wesentlich besser und fallen mit dem Wort "Angst" zusammen. Aber auch eine anständige Konsolidierung könnten die Voraussetzungen erfüllen.
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