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Ein bisschen Frieden...

Veröffentlicht am 13.02.2015, 13:00
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Zumindest die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine ist gegeben. Ob der Frieden hält, kann per heute niemand wirklich sagen. Putin sitzt am längeren Hebel, in jeder Beziehung. Er ist näher am Konflikt als der Westen, er kann jederzeit behaupten, dass die Separatisten - die er ja offiziell nicht unterstützt - von ihm nicht kontrollierbar sind. Und sollten die USA auf die fatale Idee kommen, die Ukraine mit Waffen zu beliefern, hätte Putin endlich das Argument, das er immer gerne haben wollte: Den Westen und vor allem die USA als Aggressor brandmarken. Bis die ersten US-Waffen in der Ukraine angekommen sind, sind die Russen längst in Kiew. Und dann würde die Lage eskalieren und die Börsen einbrechen.

Können jedoch Frau Merkel und Herr Hollande durch ihren fabelhaften Kraftakt diesen Konflikt zumindest einfrieren und bleibt der Waffenstillstand in der Ukraine - also vor der europäischen Haustür - langfristig intakt, gebührt ihnen der nächste Friedensnobelpreis.

Friedlicher geht es auch bei der Diskussion über die griechische Schuldenfrage zu. Beide Seiten rüsten verbal ab und sprechen von Kompromissfähigkeit. Das Risiko eines Grexit hat per heute insofern an Wahrscheinlichkeit verloren. Ein Überbrückungskredit für Griechenland ist zu erwarten, der dem Land zumindest einen Zeitgewinn verschafft.

Die Weltwirtschaft stabilisiert sich, aber auch die Eurozone und Deutschland

Setzt man die vom ifo Institut ermittelte Einschätzung der Geschäftslage und der -erwartungen des weltweiten Verarbeitenden Gewerbes für das I. Quartal 2015 zueinander in Beziehung, befindet sich die Weltwirtschaft stimmungsseitig weiter knapp im Boom.

Die vom Finanz-Datenanbieter Sentix ermittelten Konjunkturerwartungen für die nächsten sechs Monate zeigen für Südamerika zwar eine Eintrübung. Dagegen präsentieren sich die Konjunkturperspektiven in Asien und den USA weitestgehend stabil. In Europa trägt auch die schuldenfinanzierte Konjunkturstabilisierung zur Klimaverbesserung bei. Davon verspricht man sich konjunkturelle Nachholpotenziale. Die Konjunkturerwartungen für die nächsten sechse Monate befinden sich für die Eurozone sogar auf einem 9-Jahres-Hoch. Am positivsten wird jedoch Deutschland gesehen. Ein schwacher Euro, günstige Energiepreise, eine weltweit wieder zunehmende Investitionsbereitschaft und auch ein robuster Konsum sind pro-Argumente für die deutsche Industrie und Exportwirtschaft.

Deutsche Aktien gewinnen wieder an relativer Stärke

(Geo-)Politisch und wirtschaftlich ist es somit nicht verwunderlich, dass die Aktienmärkte in Deutschland und der Eurozone ihre seit Beginn der Euro-Staatsschuldenkrise anhaltende relative Schwäche gegenüber den USA zunehmend in relative Stärke umwandeln. US-Unternehmen leiden fundamental unter der Aufwertung des US-Dollar und speziell auf dem Energiesektor unter Umsatzeinbußen aufgrund niedriger Ölpreise.

Innerhalb Europas sprechen die Aussichten auf eine stabile Weltwirtschaft und damit eine Belebung der deutschen Industrie und Exportwirtschaft für eine fortgesetzte Outperformance deutscher gegenüber italienischen und spanischen Aktien.

Eine ganze Anlageklasse verschwindet vom Investorenradar

Im Vergleich zu Aktien werden Zinsanlagen immer unattraktiver. Ob Staats-, Industrie- und Bankanleihen oder Jumbo Pfandbriefe, der Renditeverfall findet in allen Teilsegmenten kontinuierlich statt. Die geldpolitische Daueralimentierung der Finanzmärkte verursacht einen Anlagenotstand, der auch die letzten, noch verbliebenen Renditepotenziale abweidet. Damit wird die ohnehin schon größte Anlageblase aller Zeiten, die Anleiheblase, noch größer. Damit der Finanzwelt über ihr Platzen nicht der entscheidende Schlag versetzt wird, muss die internationale Geldpolitik ihre freizügige Zins- und Liquiditätspolitik fortsetzen. Die Renditen müssen weiter gedrückt werden. Eine wirkliche Umkehr der Notenbanken ist nicht möglich.

Mit Dividenden gegen den Zinsverfall

Aus Anlegersicht sollte daher die Dividende immer mehr an die Stelle von Zinsen und Renditen treten. Das gilt auch für den Wiederanlageeffekt. Denn bei Zinsanlagen kann dieser nur dann einen positiven Anlageerfolg erbringen, wenn der zugrunde gelegte Anlagezins eine entsprechende Höhe hat.

In diesem Jahr wird die höchste Dividendensumme der DAX-Konzerne aller Zeiten ausgeschüttet. Mit einer Dividendenrendite von aktuell knapp drei Prozent stellt er alternative Zinsanlagen weit in den Schatten. Über reinvestierte Ausschüttungen ersetzt nicht zuletzt der Dividendendividendeneffekt den Zinseszinseffekt. Erfreulicherweise werden dabei die Dividenden nicht aus der Unternehmenssubstanz, sondern aus erwirtschafteten Gewinnen gezahlt. Dividendenstarke Aktien sind auch ein ordentliches Risikopolster gegen Kursschwankungen.

Öl-Aktien starten Outperformance

Laut US-Energiebehörde EIA dürfte die US-Rohölproduktion weiter steigen. Allerdings fällt das Produktionswachstum angesichts fallender US-Ölbohrungen deutlich geringer aus als in den letzten Jahren. Die Basis für eine langsame, aber nachhaltige Preiserholung ist damit gelegt.

Die Preiserholungsphantasien bei Rohöl verleihen europäischen Öl- und Gas-Aktien zunehmend Rückenwind. Das macht sich im Trend in einer Outperformance europäischer Rohölaktien zum Gesamtmarkt - auf Basis des MSCI Europe Index - seit Mitte Januar 2015 bereits bemerkbar. Diese Branche ist für Anleger wieder von Interesse.

Aktuelle Marktlage

Aufgrund der letzten Entwicklungen haben die Konflikte Ukraine und Griechenland an Bedrohungspotenzial für die Aktienmärkte verloren. Gelöst sind sie noch nicht und Rückschlaggefahren nicht auszuschließen. Die Aktienschwankungen werden zunächst zunehmen, bis die „griechische Kuh“ vom Eis ist. Gegen massive Aktienkurseinbrüche spricht allerdings die üppige, internationale Geldpolitik.

In der Erwartung, dass die geopolitische Krise mit Russland nicht eskaliert, ist im Trend weiter mit einer stabilen Aktienverfassung zu rechnen. Viele, auch große institutionelle Anlegergruppen sind noch nicht im Aktienmarkt vertreten. Das ist auch der Grund, warum der bisherige Aktienaufschwung völlig emotionsfrei verläuft.

Neben dem Argument der Liquiditätshausse gewinnt aber auch die fundamentale Datenlage immer mehr an Bedeutung. Der schwache Euro, die niedrigen Energiepreise und eine sich stabilisierende Weltkonjunktur machen sich bereits in positiven Ausblicken der Unternehmen im Rahmen der Berichtsaison bemerkbar.

Absolut betrachtet ist die Bewertung des DAX mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 13 sicher sportlich. Diese Aussage ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn die größte Alternativanlageklasse - Staatsanleihen - warten mit einem Wert von 370 auf Basis der deutschen Umlaufrendite auf.

Charttechnik

Aus charttechnischer Sicht bleibt im DAX der mittelfristige Aufwärtstrend intakt. Auf der Oberseite bietet die obere Begrenzung des seit Oktober 2014 bestehenden Aufwärtstrendkanals bei aktuell 11.202 Punkten Widerstand. Im Falle einer Korrektur liegt eine erste Unterstützung an der Marke bei 10.810 Punkten. Darunter liegt die nächste, wenn auch schwache Unterstützung in der Kurslücke zwischen 10.502 und 10.454 Punkten, gefolgt von weiteren Auffanglinien bei rund 10.300 und im Bereich um 10.050 Punkte.

Und was passiert in der KW 8?

In Japan deuten auf Makroebene neben soliden BIP-Daten für das IV. Quartal 2014 eine verbesserte Industrieproduktion im Dezember und ein stabiler Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Februar eine konjunkturelle Stabilisierung an.

In den USA signalisiert ein aufwärtsgerichteter Index der Frühindikatoren sowie eine gesteigerte Industrieproduktion im Januar einen robusten Zustand der US-Konjunktur. Impulse kommen dabei auch vom US-Immobiliensektor, wie stabile Baubeginne und -genehmigungen verdeutlichen. Vor diesem Hintergrund dürften Anleger das Sitzungsprotokoll der Fed auf Hinweise zu dem genauen Zeitpunkt der - wenn auch homöopathischen - US-Zinswende untersuchen.

In der Eurozone deuten die vorläufigen Einkaufsmanagerindices für das Verarbeitende Gewerbe auf eine Fortsetzung der Konjunkturstabilisierung hin. Auch die ZEW Konjunkturerwartungen werden dieses positive Wirtschaftsbild unterstreichen.

Der Hauptfokus der Anleger richtet sich auf eine mögliche Kompromisslösung in der Griechenland-Frage auf dem Treffen der Eurogruppe am Montag.

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG finden Sie auf unserer Webseite.

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