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Euro-BTP-Futures: Forza Italia

Veröffentlicht am 25.05.2012, 18:44
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Italien kommt durch die Krise rund um die europäische Gemeinschaftswährung einfach nicht zur Ruhe. Doch innere Unruhe gehört bei den Italienern zum Alltag. Der Italiener brennt innerlich, hat Leidenschaft und Feuer und liebt sein Land. Und genau dies wird die Italiener auch beisammen halten auf diesem jetzt so schwierigen Weg innerhalb der Eurozone und der Krise. Man sollte nie oberflächlich auf ein Land blicken, auch wenn es sich "nur" um eine Analyse, die Finanzmärkte betreffend, handelt. Italien bietet nämlich deutlich mehr - es sind nicht nur Pasta, Ferrari, Espresso, Bulgari, Armani und Prada. Das Land hat wesentlich mehr auf der "Pfanne"! Touristen kennen Italien meist nur einseitig, denn sie sehen oft nur überteuerte Kaffeehäuser an italienischen Plätzen in Mailand, Rom, Florenz, Siena oder an der Riviera und teures Essen, teure Sportflitzer, Schmuck und Mode. Man sollte aber immer hinter die Kulissen blicken und dies bedeutet bei Italien eben auch der überwiegend große ländliche Teil abseits der Metropolen und bekannten Touristenregionen. Die italienische Wirtschaft ist recht diversifiziert aufgestellt. Es sind vor allem sehr viele Familienbetriebe, die in der Summe jedoch einen beträchtlichen Teil zur italienischen Volkswirtschaft beitragen. Es besteht folglich nicht alles aus trudelnden Großkonzernen, die im MIB in Mailand an der "Bolsa" gelistet sind.

Italien in Zahlen
Italiens Nettoneuverschuldung soll 2012 nur noch 1,7 Prozent betragen - Super-Monti? Rezession bleibt zumindest erst einmal Rezession, auch für das erste Quartal ging es um 0,8 Prozent in den Keller. Auf Basis der Daten bis März 2012 sind in Italien laut italienischem Amt für Statistik 22,947 Millionen Menschen in Lohn und Brot. Die Arbeitslosenrate zum gleichen Zeitpunkt beträgt damit 9,8 Prozent. Die Industrieproduktion Italiens ist jedoch beängstigend im Rückgang. Noch 2011 im April in der Spitze mit 4,8 im Index für Industrieproduktion gemäß www.istat.it, fiel man im Februar 2012 auf -6,8 Indexpunkte zurück. Seit diesem Zeitraum stiegen die Konsumentenpreise stark an und verharren nunmehr beim italienischen Konsumentenpreis-Index bei 3,3 Prozent. Im gleichne Zeitraum fielen die Produzentenpreise stark. Alles in Gesmtbetrachtung ist starker Tobak und nichts für schwache Nerven. Das BIP im vierten Quartal fiel um 0,4 Prozent und Italien damit einhergehend in die Rezession. Für 2012 geht das italienische Statistikamt von einem Gesamtrückgang des BIP um 1,5 Prozent aus. Damit verfestigt sich Italiens Situation vorerst und steuert nicht aus der Rezession. Börsen handeln jedoch immer die Zukunft. Aktuell sind Italiens Vorschusslorbeeren nicht sehr groß, so etwas dreht aber innerhalb eines Quartals schnell und dies besonders bei einer Lösung im Fall "Griechenland". Die Inflation ist in Italien im Vergleich zu Deutschland jedoch zuletzt doppelt so hoch - gemäß Eurostat liegt sie für den März 2012 in Deutschland bei 2,1 Prozent, in Italien hingegen bei 3,9 Prozent.

Staatsdefizite auf weiter Flur
Recht deutlich werden die Leistungsunterschiede im Bereich der Staatsfinanzen und damit besonders bei den Verschuldungsgraden in Prozent des BIP. Deutschland weist hier Zahlen von 81,6 Prozent für das dritte Quartal 2011 und 81,2 Prozent für das vierte Quartal 2011 aus (das kann schnell steigen, wenn wir weiter als Zahlmeister einspringen müssen), während Italien für den gleichen Zeitraum 119,3 und 120,1 Prozent auszuweisen hat. Allein an dieser Zahl kann man sehen, wo es im Argen liegt. Zwar sind auch wir nicht schlecht im Ausgeben von Geld, jedoch geben die Italiener schon einen längeren Zeitraum wesentlich mehr Geld aus und haben die Bilanzen scheinbar aus den Augen verloren. Das Problem: Durch die Neuverschuldung wird es nicht besser - das kann man in allen schuldengeplagten Ländern letztendlich sehen - auch die USA und die Japaner sind sehr deutlich davon betroffen. Neben den üblichen Verdächtigen, den schuldengeplagten Ländern der Eurozone, müssen auch Belgien, Frankreich und auch Malta und Zypern sehr wachsam sein. Im EU-Durschnitt der EU-27 im vierten Quartal 2011 liegt die Durchschnittsverschuldung bei 82,5 Prozent des BIP, in der Eurozone bei 87,3 Prozent. Die gesamte Eurozone befindet sich somit auf einem erheblich niedrigeren Staatsverschuldungsniveau gegenüber den USA (gegenüber Japan sowieso!). Was Schulden generell angeht, so hat keiner der Staaten diese wohl absichtlich in die Höhe getrieben oder diese Entwicklung billigend in Kauf genommen. Man sollte dies zumindest annehmen, um nicht komplett "am Rad zu drehen". Und eines sollte man immer bei diesen teils Ohrfeigen gleichkommenden Statistiken wissen - es geht hier auch um Nationalstolz und damit einhergehend um öffentliche Demütigung.

Schuldentragödie und verletzter Stolz
Keiner will irgendwo im Mittelfeld stehen oder sogar die rote Laterne tragen - da sind automatisch bei vielen Landsleuten Gefühle mit im Spiel. Genau dies sehen wir doch gerade anhand der - sagen wir mal nicht gerade geringen - Ressentiments gegenüber der deutschen Führung in Europa (obwohl Deutschland da nicht "führt", sondern durch seine Wirtschaftskraft nur in die Marschrichtung weist) oder der "abgesandten" Troika in Athen und vielen weiteren Beispielen. Es sollte aber jedem klar sein, dass wir hier eben gerade nicht eine deutsche Hybris verbreiten wollen, sondern einfach Lösungen ausarbeiten möchten. Vieles geht eben gerade "nicht" mit wachstumsfördernden Maßnahmen, die nur mit einem neuerlichen Anwerfen der Notenbankpressen zu lösen wären - wer Schulden hat, der muss eben erst einmal auch das Sparen lernen und tatsächlich dann auch mit dem Sparen anfangen.

Exkurs: Gläubiger kontrollieren Schuldner
Was eine angebliche Bevormundung anderer europäischer Partner angeht, so sei doch einmal ein ganz einfaches Beispiel heranzuziehen: Herr G. leiht sich bei Herrn D. 100.000 Euro. Damit Herr G. die Kreditsumme bewilligt bekommt, muss er förmlich bei Herrn D. "die Hosen runterlassen" - er muss also alle seine Verbindlichkeiten, weiteren Kredite, Eigentum und sonstige Sicherheiten erklären und offenlegen - am Ende der ganzen Prozedur kommt eine Einstufung des Schuldners Herrn G. heraus - seine persönliche Bonität. Er wird mit einem seiner Schuldensituation halbwegs akzeptablen Zinssatz und einem dazu passenden Tilgungsplan vom Gläubiger Herrn D. wieder zurück "ins Leben entlassen". Von diesem Zeitpunkt an, zahlt Herr G. Herrn D. die versprochenen, vereinbarten Raten gemäß des Tilgungsplans. Kommt Herr G. diesen Parametern zu einem späteren Zeitpunkt nicht nach, so stehen nicht irgendwelche Neuverhandlungen auf der Agenda. Seine Situation beschreibt man dann schnell als "notleidend" und Herr G. kommt dann ganz schnell in den weiteren Schuldenstrudel. Neuverhandlungen machen jetzt nur Sinn, wenn Herr G. zwischenzeitlich neue Fakten geschaffen hat. Ist dies nicht der Fall, so muss er - wenn er denn den Gläubiger überzeugen möchte - neue Fakten schaffen oder einem Reglement des Gläubigers folgen, damit weiter Geld strömt bzw. der Kredit fortbesteht. Das könnte man nun endlos so weiterführen. Man sollte dieses Fallbeispiel doch einmal auf Griechenland übertragen und sich dann fragen, was da in Athen und den Köpfen teils passiert. In der Welt der Kreditwirtschaft, der Kredite kontrollieren immer die Gläubiger die Schuldner (Vorsicht USA!). Schließlich hat jeder Gläubiger ein berechtigtes Interesse eben gerade "nicht" auf einem Großteil seiner Schulden sitzen zu bleiben. Wenn die Situation dann aber so gefährlich wird, dass ein Schuldner nicht mehr in der Lage ist, seine Schulden tatsächlich bedienen zu können, so kommt es im schlimmsten Fall für den Gläubiger zu einem Schuldenschnitt. Man gewährt dem Schuldner somit eine Möglichkeit wenigstens einen Teil seiner Schulden abbauen zu können und in irgendeiner Form weiterleben zu können (Das alles bestimmt aber immer der Gläubiger oder die Gläubigergemeinschaft). Als Gläubiger hat man natürlich dabei den Gedanken, nicht die volle Kreditsumme abschreiben zu müssen und wenigstens einen Teil der Kreditsumme zurückerstattet zu bekommen. Auch dies passiert weltweit jeden Tag - ein ganz gewöhnliches Bankgeschäft und ein Deal zwischen Gläubiger und Schuldner. Es war eigentlich schon immer so und wo kommen wir denn da hin, wenn dies nicht weiter Bestand hat? Schon mal was von Vertragstreue und Treu und Glauben gehört? Aber mal ganz ehrlich, es kann schließlich nicht anders herum sein, oder? Der Schuldner wird niemals den Gläubiger kontrollieren - komme was wolle!

BTP - Buoni del Tesoro Polienali
Nach dem Exkurs nun zurück nach Italien und seinen Staatsschulden. Wer nun der Ansicht ist, Italien segelt in Kürze wieder einen sanfteren Kurs an den Finanzmärkten, dem seien die italienischen Staatsanleihen oder eben gleich Derivate auf ebensolche empfohlen. Die ausgebende Stelle für italienische Staatsanleihen (bei uns in Deutschland ist das die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH mit Sitz in Frankfurt) - BTPs bzw. Buoni del Tesoro Polienali - ist das Dipartimento del Tesoro mit Sitz in Rom. Üblich im Bondsektor sind die Einteilungen in 3-Jahres-Läufer, 5-, 10-, 15- und 30-Jahres-Läufer. Die BTPs gelten hierbei als "Fixed Rate Notes", folglich mit einem fixen "Coupon". Trader können nun seit kurzem, wie beim Handel mit dem Euro-Bund-Future, auch auf den Euro-BTP-Future setzen. Wie man sich denken kann, so geht dies natürlich in beide Marktrichtungen. Folglich kann der Trader den BTP-Future mit Short- oder eben Long-Positionen handeln.

Euro-BTP-Future
Doch Vorsicht mit diesen Instrumenten. Während man sich beim täglichen Handel mit dem Euro-Bund-Future darauf eingestellt hat, gelten die gleichen Konstellationen beim Euro-BTP-Future nämlich nicht. Jeder Markt handelt nach seinen eigenen Regeln mit vielen Spezifikationen, die da unbedingt zu beachten sind. Eines läuft natürlich deckungsgleich ab - sonst gäbe das zu viel Konfusion: Beim Euro-Bund-Future indiziert ein steigender Wert die fallenden Renditen bei den Bunds, beim BTP-Future giltebensolches für die italienischen Staatsanleihen. Jedes Konstrukt tickt aber bekanntlich nach seinen eigenen Regeln, vor allem die Liquidität ist hier der große Unterschied bei diesen beiden Zins-Futures. Der Terminkontrakt auf italienische Staatsanleihen - der sogenannte BTP-Future ist ein Baby der Eurex. Die Finanzkrise hat dazu geführt, auch Hedging im Sektor um italienische Staatsanleihen zu ermöglichen. Schließlich kommt so ein Produkt nicht ganz ohne Nachfrage des Finanzsektors an die Märkte. Wie beim Bund-Future werden im BTP-Future italienische Anleihen mit 8-11-jährigen Laufzeiten in den Kontrakt als Referenzwerte einbezogen. Große Player oder auch kleine Spieler am Markt können so ihre Risiken im italienischen Anleihesektor zusätzlich mit Finanzterminkontrakten absichern bzw. hedgen. Diese Nachfrage macht Sinn, wenn man sich vor Augen hält, dass es nicht mehr viele Länder im Markt um Euro-Staatsbonds mit Top-Bonitätsnoten gibt (sogenannte Triple-A-Länder). Wie alle Entwicklungen des Marktes rund um europäische Staatsanleihen zeigen, ist die Nachfrage nach einem neuen Hedging-Tool nicht ganz unberechtigt.

Staaten werden in Bedrängnis spekuliert
Die Spekulation auf einen Zusammenbruch der Währungsunion hält ungebremst an. Spekulanten treiben die Währungsunion regelrecht auseinander bzw. versuchen die täglich. Dies wird immer wieder bei einem Blick auf deutsche "Bunds" im Vergleich zum Rest der europäischen Staatsbonds sichtbar. Sie driften seit nunmehr ein paar Jahren weiter auseinander. Deutschland gilt im Bondsektor als Benchmark. Deutschland zahlt geringe Risikoprämien (CDS-Gebühren) im Bezug auf das Ausfallrisiko. Dies ist bei Italien anders. Noch kurz vor dem Ende der Amtszeit von Silvio Berlusconi rentierten italienische Staatanleihen als 10-Jahres-Läufer um die Marke von 7,5 Prozent. Der Markt brannte förmlich. Aktuell notiert man wieder näher Richtung der 6-Prozent-Marke, zwischenzeitlich jedoch auch unter der 5-Prozent-Marke. Zum aktuellen Zeitpunkt der Analyse notiert die 10-jährige italienische Staatsanleihe bei 5,64200 Prozent. Man sieht gerade in brenzligen Zeiten rund um das Fiasko mit Griechenland, wie der Markt die jeweiligen schwächelden Bondmärkte ausspielt. Anfang des Jahres notierten 10-Jahres-Läufer aus Italien noch über 7 Prozent - man sehe nicht nur die Italienpolitik als Schuldigen, sondern blicke auch auf Athen und Brüssel - zum Teil auch Berlin und den Markt als solchen als "Übertreiber". Die Medien sind da auch nicht unschuldig. Die Italiener refinanzierten sich noch nie auf gleichem Niveau wie Deutschland - der hohe Zinsunterschied ist historisch als "normal" zu werten. In den Jahren 1995, 1996 lagen die Renditen zum Teil bei 12-14 Prozent. Am Euro selbst kann dies folglich nicht liegen. Das soll generell keine Rechtfertigung zum weiteren Schuldenmachen sein, doch registriert man schnell auch die Möglichkeiten, die sich nun als Trader nebst dem Schauplatz Euro-Bund-Future auch im BTP-Future im italienischen Bereich um Staatsanleihen und deren Renditen auftun.

BTP-Future
Der Trader kann wie beim Euro-Bund-Future mit dem BTP-Future als Terminkontrakt auf die Entwicklung der Zinsen im Markt um italienische Staatsanleihen spekulieren - obendrein kann er natürlich bestehende Anleihepositionen im Depot absichern. Der Kontraktwert des BTP ist mit dem Euro-Bund deckungsgleich bei 100.000 Euro. Je mehr Kontrakte gehandelt werden, umso liquider wird die ganze Sache. Dies hat dann auch Vorteile für den Markt für italienische Staatsanleihen. Ob der Trader nun auf wieder steigende Refinanzierungskosten Italiens spekulieren möchte oder vom Gegenteil ausgeht - allein seine Sache. Mit dem BTP-Future hat er dazu ein geeignetes Instrument bekommen. Diverse Handelshäuser bringen zusätzlich Liquidität in den Terminkontrakt, indem sie auf den jeweiligen BTP-Kontrakt Derivate oder Differenzkontrakte (CFDs) anbieten. Wer hier Monti bzw. Rom mehr zutraut, der spielt auf wieder fallende Renditen oder eben vise versa. Ferner ist hier auch noch die Frage aufzuwerfen, ob der Markt nicht langsam die Reise zum nächsten Opfer antritt - warum nicht Japan oder wieder mal die USA selbst? Italien jedenfalls wurde in den letzten zwei Jahren heftig mit negativen Schlagzeilen regelrecht befeuert. Bonität des Landes stetig in Abwertungen gesichtet, Banken erst neulich wieder mit schlechten Bonitätsnoten abgefertigt. Die Rating-Agenturen spielten Italien und seinen Instituten übel mit - kann man als überzogen empfinden oder auch nicht. Hier scheint so manche Entwicklung jedenfalls eingepreist zu sein. Wer jedoch Griechenland als Sensor für den Euro, die weitere Katastrophe um steigende Renditen der PIGIS-Länder betrachtet, dem sind Spekulationen auf steigende Renditen für Italien weiter empfohlen. Hier spielt hauptsächlich die Politik derzeit eine Hauptrolle. Ein politischer Zock demnach, der sich aber rentieren kann. Man wird Italien nicht vor die Wand fahren, dafür ist es einfach zu groß! Bei Griechenland mag dies anders sein.

Technische Betrachtung des BTP-Future Juni 2012
Der aktuelle Kontrakt ist der BTP-Future-June-2012. Zum Zeitpunkt der Analyse (Freitag, 25.05.2012, 17:35 um das europäische Börsenende) notiert der BTP-Future-June-2012 bei 101,48 mit rund 0,65 Prozent im Minus. Dies impliziert weiter steigende Renditen bei italienischen Staatsanleihen. Der BTP-Future im Endlos-Modus hatte sein Tief Ende November 2011 bei 87,84. Zu diesem Zeitpunkt notierten italienische 10-Jares-Läufer kurzfristig oberhalb der kritischen Marke von 7,5 Prozent. Nach diesem Tief ergab sich eine Erholung bis auf das Zwischenhoch von 106,67 im März dieses Jahres. Seit 2009 wird der Future an der Eurex gehandelt und bewegt sich seitdem in einer Spanne von 105 Prozent bis 115 Prozent. Aktuell bewegt sich der BTP-Future in Richtung der 100-Tage-Linie - der aktuelle Trend ist weiter negativ. Auf Tagesbasis notiert der BTP-Future mit rund 49,6895 im neutralen Bereich im RSI. Er weist derzeit in keinem Zeitfenster ein überkauftes noch überverkauftes Szenario aus. Aufgrund der Handelsmuster des Vortages, errechnen sich folgende Pivot-Punkte bzw. Unterstützungen und Widerstände: (S3) 101.15/ (S2) 101.29/ (S1) 101.37 und (R1) 101.59/ (R2) 101.73/ (R3) 101.81. Im Schlusshandel verzeichneten italienische BTP-Futures deutliche Kursverluste. Der Long-Term-BTP-Future bewegt sich im Abwärtstrend auf die magische 100er-Marke zu, die psychologisch auch als Unterstützung dienen wird. Long-Positionen sollten kurzfristig nicht zu favorisieren sein. Die 100er-Marke saugt den Kurs förmlich nach unten. In der neuen Woche sollte diese 100 dann auch schon Geschichte sein, wenn nicht aus heiterem Himel eine Lösung für die Katatsrophe namens Griechenland auf dem Tableau steht. Der fiktive Preis einer 10-jährigen Staatsanleihe aus Italien wird mit dem BTP-Future somit in Richtung der 6-Prozent-Marke geschoben. Weit weg ist diese nicht mehr. Bedenken Sie aber immer: Italien ist nicht Griechenland! Noch vor der Finanzkrise hatte das Land einen Staatshaushaltsüberschuss und auch die Italiener selbst sind privat nicht hoch verschuldet - im Gegenteil - die Verschuldung der italienischen Privathaushalte ist sogar ziemlich niedrig. Die erste Rentenreform in 2011 wird auch fortan zu Buche schlagen. Bedenken Sie auch einmal die starken Einschnitte, die den Italienern da zugemutet wurden. Bei uns wäre dies ein totales Fiasko gewesen.

Einen aktuellen Chart zum BTP-Future bekommt man u.a. hier oder
http://www.Investing.com/rates-bonds/italian-govt.-bond-advanced-chart

Beachte: Derivate wirken in beide Marktrichtungen!!!
Denken Sie immer an eine vernünftige und besonnene Weise des Handels mit Derivaten. Derivate können Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Schuhe ausziehen. Beherzigen Sie immer eine genaue Risikoprüfung und haben Sie Ihr Risiko- und Moneymanagement im Griff und vor allem sich selbst und Ihre Gefühle bei jedem eingegangenen Trade. Sie handeln nicht gegen den Markt, sondern nur gegen sich selbst! Jeden einzelnen Handelstag!

Ich wünsche allen Lesern, Tradern und Investoren ein sonniges Wochenende und eine erfolgreiche neue Handelswoche!

Dirk Friczewsky
Friczewsky Financial Markets



Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

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