Highlights
■ Positive Überraschung: US-Arbeitslosenrate sinkt auf 8,3%, Beschäftigung steigt kräftig
■ Die Parteiführer der vier wichtigsten Parteien Griechenlands einigten sich am Sonntag grundsätzlich auf Ausgabenkürzungen in Höhe von 1,5% des BIP
■ Zehnjährige spanische Renditen sind das erste Mal seit Nov. 2010 unter 5% gefallen
■ Berlusconi kündigt an, dass er nicht erneut als Ministerpräsident kandidieren wird
■ Wirtschaftsminister Rösler lehnt EZB-Beteiligung an Umschuldung ab
■ Iran bekräftigt, dass es einige "feindlich gesinnte" europäischen Staaten bald nicht mehr mit Öl beliefern wird
■ Singapurs Premierminister Lee warnt vor einem "rough landing" in China
Markttechnik
Der Bund-Future ist unter das mittlere Bollingerband zurückgefallen. Als Unterstützung sehen wir die 138, während bei knapp über 139,30 nunmehr ein Widerstand zu erkennen ist.
MACD-Analyse
Der MACD-Indikator haftet an der Null-Linie.
RSI-Analyse
Der 14-Tage RSI bewegt sich mitten im Bereich der neutralen Zone.
Marktkommentar
Damit hatten die wenigsten gerechnet: Die Arbeitslosenrate in den USA ist ein weiteres Mal zurückgegangen und der Beschäftigungszuwachs ist mit 243.000 Personen um knapp 100.000 Personen größer ausgefallen als gemäß Bloomberg-Konsens erwartet worden war. Die Marktreaktion war unübersehbar: Die Rendite der zehnjährigen T-Notes machte einen
0,1%-Sprung nach oben und erreichte 1,92%. Der S&P 500 Aktienindex gewann im Tagesverlauf 1,5%. Einige Marktteilnehmer mutmaßen bereits, dass die Fed ihr Quasi-Versprechen, die Leitzinsen noch drei weitere Jahre auf dem derzeit niedrigen Niveau zu halten, nicht wird einhalten können. In der Tat dürfte Ben Bernanke die Daten mit einem lachenden und einem
weinenden Auge betrachten. Denn seine scheinbar feste Absicht, zusätzlich zum Niedrigzinsversprechen auch noch ein QE3-Programm zur Stützung des Immobilienmarktes zu starten, wird nicht mehr ganz so leicht durchzusetzen sein. Wir gehen davon aus, dass die guten Arbeitsmarktzahlen in dieser Woche noch nachwirken, was dazu führen sollte, dass die 72 Mrd. USD an Staatsanleiheemissionen (davon 32 Mrd. USD an dreijährigen und 24 Mrd. USD an zehnjährigen) nur zu höheren Renditen abgesetzt werden als in den vorherigen Emissionen. Viel hängt jedoch auch von den weiteren Entwicklungen in der Eurozone bzw. in Griechenland ab.
In Griechenland haben sich am Sonntag die wichtigsten Parteiführer des Landes grundsätzlich auf Ausgabenkürzungen im Volumen von 1,5% des BIP geeinigt. Heute müssen angeblich bis 11 Uhr die Konsolidierungspläne an die Troika übergeben werden, um damit eine der Vorbedingungen für die Auszahlung der nächsten Tranche zu erfüllen. Die andere Kondition ist, dass es endlich zu einem Umschuldungsabkommen zwischen Griechenland und dem internationalen Bankenverband IIF kommt. Der IIF fordert weiterhin, dass die EZB sich an dem Schuldenschnitt beteiligen sollte. In dieser Beziehung scheint der Druck auf die EZB zuzunehmen. Grundsätzlich ist eine Beteiligung von ihrer Seite nicht abwegig, auch wenn der deutsche Wirtschaftsminister Rösler dieser Maßnahme ablehnt. Um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass die EZB-Beteiligung den privaten Sektor entlastet, wäre es eine mögliche Vorgehensweise, eine Abschreibung der Anleihen auf das Preisniveau des Einkaufs zuzulassen, unter der Bedingung, dass die privaten Gläubiger die geforderten 100 Mrd. EUR Entlastung für Griechenland erreichen. Auch zu diesem Thema dürfte die EZB bei ihrer Pressekonferenz in dieser Woche befragt werden. Darüber hinaus wird Präsident Draghi voraussichtlich aber keine neuen geldpolitischen Schritte ankündigen. Vielmehr wird er die Werbetrommel für den zweiten Dreijahrestender rühren, der Ende Februar lanciert wird, nachdem
der erste dieser Art scheinbar als ein voller Erfolg gewertet werden muss. Denn es ist offensichtlich, dass der Rückgang der spanischen Anleiherenditen im zehnjährigen Bereich auf unter 5% bzw. das tiefste Niveau seit Ende 2010 viel mit dieser aggressiven geldpolitischen Lockerung
zu tun hat. Von der Problematik, dass nunmehr die nationalen Zentralbanken über eine Vielzahl von Kreditsicherheiten entscheiden und somit die Qualität der Aktivastruktur der EZB leidet, möchte derzeit niemand etwas hören. Insgesamt gehen wir für heute von einem freundlichen Klima aus (das durch die Ankündigung von Berlusconi, bei den kommenden Wahlen in Italien nicht mehr als Ministerpräsident zu kandidieren sicher nicht getrübt wird). Vor diesem Hintergrund sollten die Bund-Renditen weiter steigen.
Um die gesamte Analyse zu lesen, klicken Sie bitte auf den Anhang
■ Positive Überraschung: US-Arbeitslosenrate sinkt auf 8,3%, Beschäftigung steigt kräftig
■ Die Parteiführer der vier wichtigsten Parteien Griechenlands einigten sich am Sonntag grundsätzlich auf Ausgabenkürzungen in Höhe von 1,5% des BIP
■ Zehnjährige spanische Renditen sind das erste Mal seit Nov. 2010 unter 5% gefallen
■ Berlusconi kündigt an, dass er nicht erneut als Ministerpräsident kandidieren wird
■ Wirtschaftsminister Rösler lehnt EZB-Beteiligung an Umschuldung ab
■ Iran bekräftigt, dass es einige "feindlich gesinnte" europäischen Staaten bald nicht mehr mit Öl beliefern wird
■ Singapurs Premierminister Lee warnt vor einem "rough landing" in China
Markttechnik
Der Bund-Future ist unter das mittlere Bollingerband zurückgefallen. Als Unterstützung sehen wir die 138, während bei knapp über 139,30 nunmehr ein Widerstand zu erkennen ist.
MACD-Analyse
Der MACD-Indikator haftet an der Null-Linie.
RSI-Analyse
Der 14-Tage RSI bewegt sich mitten im Bereich der neutralen Zone.
Marktkommentar
Damit hatten die wenigsten gerechnet: Die Arbeitslosenrate in den USA ist ein weiteres Mal zurückgegangen und der Beschäftigungszuwachs ist mit 243.000 Personen um knapp 100.000 Personen größer ausgefallen als gemäß Bloomberg-Konsens erwartet worden war. Die Marktreaktion war unübersehbar: Die Rendite der zehnjährigen T-Notes machte einen
0,1%-Sprung nach oben und erreichte 1,92%. Der S&P 500 Aktienindex gewann im Tagesverlauf 1,5%. Einige Marktteilnehmer mutmaßen bereits, dass die Fed ihr Quasi-Versprechen, die Leitzinsen noch drei weitere Jahre auf dem derzeit niedrigen Niveau zu halten, nicht wird einhalten können. In der Tat dürfte Ben Bernanke die Daten mit einem lachenden und einem
weinenden Auge betrachten. Denn seine scheinbar feste Absicht, zusätzlich zum Niedrigzinsversprechen auch noch ein QE3-Programm zur Stützung des Immobilienmarktes zu starten, wird nicht mehr ganz so leicht durchzusetzen sein. Wir gehen davon aus, dass die guten Arbeitsmarktzahlen in dieser Woche noch nachwirken, was dazu führen sollte, dass die 72 Mrd. USD an Staatsanleiheemissionen (davon 32 Mrd. USD an dreijährigen und 24 Mrd. USD an zehnjährigen) nur zu höheren Renditen abgesetzt werden als in den vorherigen Emissionen. Viel hängt jedoch auch von den weiteren Entwicklungen in der Eurozone bzw. in Griechenland ab.
In Griechenland haben sich am Sonntag die wichtigsten Parteiführer des Landes grundsätzlich auf Ausgabenkürzungen im Volumen von 1,5% des BIP geeinigt. Heute müssen angeblich bis 11 Uhr die Konsolidierungspläne an die Troika übergeben werden, um damit eine der Vorbedingungen für die Auszahlung der nächsten Tranche zu erfüllen. Die andere Kondition ist, dass es endlich zu einem Umschuldungsabkommen zwischen Griechenland und dem internationalen Bankenverband IIF kommt. Der IIF fordert weiterhin, dass die EZB sich an dem Schuldenschnitt beteiligen sollte. In dieser Beziehung scheint der Druck auf die EZB zuzunehmen. Grundsätzlich ist eine Beteiligung von ihrer Seite nicht abwegig, auch wenn der deutsche Wirtschaftsminister Rösler dieser Maßnahme ablehnt. Um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass die EZB-Beteiligung den privaten Sektor entlastet, wäre es eine mögliche Vorgehensweise, eine Abschreibung der Anleihen auf das Preisniveau des Einkaufs zuzulassen, unter der Bedingung, dass die privaten Gläubiger die geforderten 100 Mrd. EUR Entlastung für Griechenland erreichen. Auch zu diesem Thema dürfte die EZB bei ihrer Pressekonferenz in dieser Woche befragt werden. Darüber hinaus wird Präsident Draghi voraussichtlich aber keine neuen geldpolitischen Schritte ankündigen. Vielmehr wird er die Werbetrommel für den zweiten Dreijahrestender rühren, der Ende Februar lanciert wird, nachdem
der erste dieser Art scheinbar als ein voller Erfolg gewertet werden muss. Denn es ist offensichtlich, dass der Rückgang der spanischen Anleiherenditen im zehnjährigen Bereich auf unter 5% bzw. das tiefste Niveau seit Ende 2010 viel mit dieser aggressiven geldpolitischen Lockerung
zu tun hat. Von der Problematik, dass nunmehr die nationalen Zentralbanken über eine Vielzahl von Kreditsicherheiten entscheiden und somit die Qualität der Aktivastruktur der EZB leidet, möchte derzeit niemand etwas hören. Insgesamt gehen wir für heute von einem freundlichen Klima aus (das durch die Ankündigung von Berlusconi, bei den kommenden Wahlen in Italien nicht mehr als Ministerpräsident zu kandidieren sicher nicht getrübt wird). Vor diesem Hintergrund sollten die Bund-Renditen weiter steigen.
Um die gesamte Analyse zu lesen, klicken Sie bitte auf den Anhang