Die letzten Tage waren wahrlich nicht einfach zu verstehen. Vor allem diejenigen, die den EURUSD handeln, dürften so langsam frustriert sein. Denn kaum zeichnet sich ein alter Trend ab, schon geht es wieder in die andere Richtung. Was könnte der Grund sein? Das FOMC-Meeting? Nach Gründen zu suchen ist nicht immer zielführend und wird von Profis oft kritisiert.
Ich persönlich vertrete ebenfalls die Meinung, dass unser Sicherheitsbedürfnis uns nach Gründen für Kursbewegungen suchen lässt. Aber wie sonst sollte man die Märkte verstehen lernen? Der Trick ist, sich nicht davon leiten zu lassen. Information ganz auszublenden ist nicht die Lösung. Man sollte lernen Informationen in ihrer Wichtigkeit zu differenzieren.
Ich hatte im letzten Beitrag zum japanischen Yen geschrieben, dass hier nun vermehrt Erwartungen an eine zurückhaltende BoJ eine Rolle spielen dürften. Es sah jetzt aber nicht wirklich danach aus, als würde das Währungspaar USDJPY diese Erwartungen im großen Maße einpreisen. Man ist sich halt nicht sicher, ob die BoJ wirklich stillhält. Für den steigenden Euro sehe eher das britische Pfund als einen Treiber des schwachen US-Dollars verantwortlich.
Hier läuft wohl gerade ein starker Short-Squezze, denn Umfragen zum Thema Brexit scheinen aktuell immer mehr zu Gunsten der Brexit-Gegner auszufallen. Ob die Unterstützung Obamas hier etwas mit zu tun hat, wie es einige Medien berichten, kann ich nicht beurteilen. Ich wäre vorsichtig, das Thema ist noch lange nicht vom Tisch und mehr als eine Anpassung an die zuvor übertriebenen Reaktion, sehe ich hier nicht.
Der nächste Treiber ist das FOMC-Meeting. Aktuell ist es so, dass viele (Medien) eine hawkishe FED erwarten. Das würde im Gegenteil aber einen stärkeren US-Dollar begünstigen, oder? Normalerweise schon. Dass der US-Dollar schwächelt ist daher ein Signal dafür, dass die FED weniger hawkish auftreten könnte bzw. die Erwartungen daran steigen.
Vielleicht aber erwartet man einfach gar nichts und die echten Treiber sind die von mir genannten Faktoren stärkerer Yen und das britische Pfund. Das Blatt scheint sich ja aktuell wieder zu wenden. Die überraschend unter den Erwartungen ausgefallenen Auftragseingänge für Gebrauchsgüter waren aber meiner Meinung nach nur trendunterstützend und nicht der ausschlaggebende Faktor.
Der australische Dollar ist gnadenlos abgestürzt nachdem der VPI-Index mit -0,2 % reinkommt. Erwartungen lagen bei +0,2 %. Die RBA trifft sich in der nächsten Woche. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung.
Zum Öl gibt es nur eins zu sagen, was ich auch bereits in der Wochenend-Analyse schrieb. Hier scheint der Treiber nicht mehr Erwartungen an ein geringes Angebot zu sein. Der Ölpreis folgt schlicht und ergreifend den selben Antriebskräften wie der gesamte Rohstoffe-Sektor. Ein wunderbares Beispiel dafür, wie man seinen Fokus fälschlicherweise auf einen Treiber richtet, nur weil Medien davon ständig berichten.
Ich würde sagen beim Brent-Preis geht es nun darum, so schnell wie möglich den Widerstandsbereich bei 47 US-Dollar je Fass zu knacken. Ansonsten wird es gefährlich, je länger der Preis darunter fluktuiert. Der gestrige Anstieg war ja schon mal als durchaus positiv zu bezeichnen. Unterstützend wirkten sicherlich der gestern positiv ausgefallene API-Rohölbericht und der schwache US-Dollar.
Fazit
Machen wir uns also bereit für die FOMC und heute Nacht für die BoJ. Eine hawkishe FED wird von vielen erwartet. Das wäre aber keine echte Überraschung mehr. Überraschend wäre daher eher eine weiterhin sehr dovishe FED. Diese Möglichkeit sollte man nicht unbedacht lassen.
Viel Erfolg!
David Iusow
Ich persönlich vertrete ebenfalls die Meinung, dass unser Sicherheitsbedürfnis uns nach Gründen für Kursbewegungen suchen lässt. Aber wie sonst sollte man die Märkte verstehen lernen? Der Trick ist, sich nicht davon leiten zu lassen. Information ganz auszublenden ist nicht die Lösung. Man sollte lernen Informationen in ihrer Wichtigkeit zu differenzieren.
Ich hatte im letzten Beitrag zum japanischen Yen geschrieben, dass hier nun vermehrt Erwartungen an eine zurückhaltende BoJ eine Rolle spielen dürften. Es sah jetzt aber nicht wirklich danach aus, als würde das Währungspaar USDJPY diese Erwartungen im großen Maße einpreisen. Man ist sich halt nicht sicher, ob die BoJ wirklich stillhält. Für den steigenden Euro sehe eher das britische Pfund als einen Treiber des schwachen US-Dollars verantwortlich.
Hier läuft wohl gerade ein starker Short-Squezze, denn Umfragen zum Thema Brexit scheinen aktuell immer mehr zu Gunsten der Brexit-Gegner auszufallen. Ob die Unterstützung Obamas hier etwas mit zu tun hat, wie es einige Medien berichten, kann ich nicht beurteilen. Ich wäre vorsichtig, das Thema ist noch lange nicht vom Tisch und mehr als eine Anpassung an die zuvor übertriebenen Reaktion, sehe ich hier nicht.
Der nächste Treiber ist das FOMC-Meeting. Aktuell ist es so, dass viele (Medien) eine hawkishe FED erwarten. Das würde im Gegenteil aber einen stärkeren US-Dollar begünstigen, oder? Normalerweise schon. Dass der US-Dollar schwächelt ist daher ein Signal dafür, dass die FED weniger hawkish auftreten könnte bzw. die Erwartungen daran steigen.
Vielleicht aber erwartet man einfach gar nichts und die echten Treiber sind die von mir genannten Faktoren stärkerer Yen und das britische Pfund. Das Blatt scheint sich ja aktuell wieder zu wenden. Die überraschend unter den Erwartungen ausgefallenen Auftragseingänge für Gebrauchsgüter waren aber meiner Meinung nach nur trendunterstützend und nicht der ausschlaggebende Faktor.
Der australische Dollar ist gnadenlos abgestürzt nachdem der VPI-Index mit -0,2 % reinkommt. Erwartungen lagen bei +0,2 %. Die RBA trifft sich in der nächsten Woche. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung.
Zum Öl gibt es nur eins zu sagen, was ich auch bereits in der Wochenend-Analyse schrieb. Hier scheint der Treiber nicht mehr Erwartungen an ein geringes Angebot zu sein. Der Ölpreis folgt schlicht und ergreifend den selben Antriebskräften wie der gesamte Rohstoffe-Sektor. Ein wunderbares Beispiel dafür, wie man seinen Fokus fälschlicherweise auf einen Treiber richtet, nur weil Medien davon ständig berichten.
Ich würde sagen beim Brent-Preis geht es nun darum, so schnell wie möglich den Widerstandsbereich bei 47 US-Dollar je Fass zu knacken. Ansonsten wird es gefährlich, je länger der Preis darunter fluktuiert. Der gestrige Anstieg war ja schon mal als durchaus positiv zu bezeichnen. Unterstützend wirkten sicherlich der gestern positiv ausgefallene API-Rohölbericht und der schwache US-Dollar.
Fazit
Machen wir uns also bereit für die FOMC und heute Nacht für die BoJ. Eine hawkishe FED wird von vielen erwartet. Das wäre aber keine echte Überraschung mehr. Überraschend wäre daher eher eine weiterhin sehr dovishe FED. Diese Möglichkeit sollte man nicht unbedacht lassen.
Viel Erfolg!
David Iusow