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Forex Report - Divergente Signale aus der Eurozone

Veröffentlicht am 20.05.2015, 11:19
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1143 (07.44 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1119 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 120.88. In der Folge notiert EUR/JPY bei 134.67. EUR/CHF oszilliert bei 1.0427.

Die Ankündigung, Anleiheankäufe per Mai und Juni zu erhöhen, um dann im Juli und August die Volumen entsprechend zurückzufahren, zeigt estaunlich starke Wirkung am Devisenmarkt. Fakt ist, dass es sich um ein Nullsummenspiel handelt. Es ist eine Aktion, die der schwachen Liquiditätslage in den Urlaubsmonaten Rechnung trägt.Die Struktur des Anleiheankaufprogramms bleibt grundsätzlich unverändert. Deswegen ist auch die Reaktion bei dem Bund-Future ungleich moderater als am Devisenmarkt. Vielleicht sollten sich die Bondhändler mit den Devisenhändlern kurz schließen.

Aus der Eurozone kamen gestern divergente Signale. Positiv stachen die Absatzdaten im Automobilsektor der EU ins Auge. Gerade die positive Entwicklung in den Reformländern ist erfrischend. Die Pkw-Nachfrage in Europa treibt das Wachstum der weltweiten Automobilindustrie an. In den ersten vier Monaten des Jahres stellte sich eine Zunahme um 8,2% im Jahresvergleich ein. Im April rollten in der EU knapp 1,2 Millionen Neuwagen zu den Kunden, 6,9% mehr als vor einem Jahr.

Damit kam es den 20. Monat in Folge zu erhöhten Absätzen. Besonders stark wuchs der Absatz mit circa 20% in Italien, Ungarn, Portugal und Irland. Im vergangenen Monat legten die Autoverkäufe in der EU stärker zu als in anderen wichtigen Märkten - in China ging es um 5,5% aufwärts, in den USA stieg der Absatz um knapp 5%.

Diagramm I

Dagegen enttäuschte der deutsche ZEW-Index per Berichtsmonat Mai in allen Belangen. Der Sentimentindex fiel deutlich von zuvor 53,3 auf 41,9 Punkte. Die Prognose lag bei 49,0 Zählern. Damit wurde der schwächste Wert seit Dezember 2014 markiert.

Diagramm II

Auch der Lageindex verlor stärker als unterstellt. Hier kam es zu einem Rückgang von 70,2 auf 65,7 Punkte (Prognose 68,0 Zähler).

Diagramm III

Die Niveaus sind nicht kritisch. Fakt ist jedoch, dass sich damit der zweite Rückgang in Folge einstellte. Das stimmt ein Stück weit nachdenklich. Bei dem ZEW-Index werden Finanzmarktteilnehmer (nicht Realwirtschaft!) befragt. Der Rückgang des DAX, enttäuschendes deutsches Wachstum im ersten Quartal, um 34% einbrechende Exporte nach Russland per Januar/Februar, schwache US-Vorgaben von der Realwirtschaft sind offensichtlich Katalysatoren, die die Stimmung der Finanzmarktteilnehmer stärker mitnehmen.

Die Handelsbilanz der Eurozone setzte dagegen per Berichtsmonat März positiv Akzente. Der Überschuss stellte sich auf 23,4 Mrd. Euro nach zuvor 20,3 Mrd. Euro. Die Prognose lag bei 22,8 Mrd. Euro. Die wiedergewonnene Konkurrenzfähigkeit der Reformländer spielt die entscheidende Rolle für die seit 2012 anhaltende positive Tendenz.

Diagramm IV

US-Neubaubeginne mit dem stärksten Anstieg seit 1991! Nachdem nahezu latent US-Daten negativ ausfielen oder die Erwartungen verfehlten, kam es gestern bei den US-Neubaubeginnen zu einer handfesten positiven Überraschung. Die Neubaubeginne legten unerwartet stark von zuvor 944.000 auf 1.135.000 Mio. Objekte in der annualisierten Fassung zu. Die Prognose lag bei 1.060.000 Neubaubeginnen.

Damit kam es zum stärksten Anstieg auf Monatsbasis seit 1991 und das Niveau markierte den höchsten Stand seit November 2007. Gleichwohl zeigt der historische Vergleich das unverändert mäßige Niveau.

Diagramm V

Auch die Baugenehmigungen setzten positive Akzente. Hier ergab sich ein Anstieg um 10,1% von 1.038.000 auf 1.143.000 Genehmigungen.

An dieser Stelle gilt es jedoch auch ein wenig Wasser in den „Neubauwein“ zu gießen. Monatliche Schwankungen überzeichnen. Der Anstieg war getragen vom Nordosten, der von den Wetterkapriolen belastet war. Hier gab es zuvor die starken Einbrüche. Diesbezüglich macht es Sinn, sich die aktuellen vier Monate des laufenden Jahres in einer Durchschnittsbetrachtung mit den letzten vier Monaten des letzten Jahres anzusehen. Das führt zu folgendem Ergebnis:

Diagramm VI

Damit manifestiert sich zumindest marginal eine Abkühlung auch in diesem Sektor der US-Wirtschaft.

Chinas Rolle in der Weltwirtschaft wird latent prominenter. Nachdem mit Pakistan Infrastrukturprojekte in einem Volumen von 46 Mrd. USD und mit Indien Projekte in einer Höhe von 32 Mrd. USD vereinbart wurden, schloss China jetzt mit Brasilien Verträge über Investitionen in Höhe von 53 Mrd. USD ab. Chinas Rolle an der Seite Russlands bedarf hier keiner weiteren Erörterung!

Diese Strategie einer „globalen Seidenstraße“, die mittel- und langfristig Wachstumspotentiale auf globaler Ebene erhöht, die dazu die viel zu hohen Devisenreserven Chinas in eine realwirtschaftliche und vor allen Dingen investive Verwendung bringt, ohne Verwerfungen in Chinas Binnenwirtschaft auszulösen, die damit neue enge politische Bande unter den Ländern schafft, die politisch vom westlich geprägten Finanz- und Machtsystem stiefmütterlich behandelt und zum Teil sanktioniert wurden, ist Ausdruck eines neuen chinesischen Selbstverständnisses als auch Ausdruck eines klaren und längst verdienten Machtanspruches bezüglich der faktischen Verschiebung der finanzökonomischen Machtachse zu Gunsten Chinas und der BRIC-Länder & Co.

Vor allen Dingen ist es eine zukunftsorientierte Politik, die nahezu im diametralen Gegensatz zu der Politik der extremen Kurzfristigkeit des „Westens“, geprägt durch US-Denken und die Implementierung kurzfristiger Bilanzierungsstandards, steht!

„Food for thought!“

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 – 1.0980 neutralisiert den positiiven Bias.

Viel Erfolg!

''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''

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