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Kapitalmarktprognosen für 2015 - 2. Teil

Veröffentlicht am 19.12.2014, 10:35
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

US-Aktien - „Old Economy“ beweist Steherqualitäten

Über die lediglich kleine Leitzinswende wird die US-Konjunktur nicht wirklich ausgebremst, so dass Amerika seine Wiederbelebung als Industrie- und Exportnation fortsetzen kann. Ohnehin zeigt die Finanzhistorie, dass die ersten Zinserhöhungen mit einem Aktienaufschwung einhergehen, da sie der Beweis sind, dass die US-Konjunktur robust verläuft.

Unter den amerikanischen Aktienmärkten wird die softe Zinswende dem US-Technologieindex NASDAQ 100 dennoch zusetzen. Denn die in ihm enthaltenen Aktien sind im Laufe der US-Niedrigzinsperiode seit 2009 bereits stark vorgelaufen, verfügen über grundsätzlich höhere Bewertungen und häufig über weniger finanzielle Substanz und Ertragsstärke. Im Zuge von Zinserhöhungen werden sie naturgemäß stärker abgestraft, sozusagen „abgezinst“. Dem gegenüber besitzen substanz- und gewinnstarke Industrie-, Konsum- und Pharmawerte aus den Aktienindices Dow Jones Industrial Average oder S&P 500 Steherqualitäten. Die relative Stärke von NASDAQ 100 gegenüber Dow 30 und S&P 500 wird sich umkehren.

Deutsche Aktien - Trotz Russland in gutem Fahrwasser

2015 müssen deutsche exportintensive Unternehmen einerseits Reibungsverluste aus der Russlandkrise in Kauf nehmen. Andererseits profitieren sie von einer stabilen Konjunktur in Amerika und Asien bzw. von der schuldengetriebenen Wirtschaftsförderung in der Eurozone. Ein schwacher Euro und vergleichsweise günstige Energiepreise kommen im Sinne von Margenverbesserungen bei Unternehmen hinzu. Die ifo Geschäftserwartungen für das deutsche Verarbeitende Gewerbe steuern mit der zweiten Verbesserung in Folge bereits klar auf eine positive Trendwende zu. Laut ifo Institut wächst die deutsche Wirtschaft in den kommenden beiden Jahren um jeweils 1,5 Prozent. Überhaupt haben wirtschaftsförderliche Phasen niedriger Leitzinsen einen positiven Effekt auf konjunkturzyklische Branchen wie Automobil, Maschinenbau, Elektro und Chemie. Niederschlag findet diese Einschätzung in einer bereits aktuell stabilen Entwicklung des MDAX - der deutsche Aktienindex mit schwerpunktmäßig konjunktursensitiven Mittelstandswerten - gegenüber dem Leitindex DAX.

Euro-Aktien - Kommen in den Genuss von fundamentalen Argumenten

Die zu erwartenden Staatsanleihenaufkäufe der EZB werden die Liquiditätshausse an den Euro-Aktienmärkten verstärkt vorantreiben.

In der Eurozone wird die Geldpolitik zunehmend Mittel zum konjunkturellen Zweck. Die über Staatsanleihenaufkäufe betriebene Renditedrückung ermöglicht umfangreiche neue schuldenfinanzierte staatliche Konjunkturprogramme, die der Euro-Volkswirtschaft auf die Beine helfen. Mit dem Abebben der Euro-Staatsschuldenkrise wird jetzt auch die Euro-Konjunkturkrise angegangen. Damit kommen Aktien der Eurozone auch in den Genuss fundamentaler Argumente.

Japan - Viel Nachholpotenzial

Die Wiederwahl von Abe als Ministerpräsident ist ein klares Zeichen, dass die extreme Schuldenpolitik zur konsequenten Konjunkturstützung weitergeführt wird. Diese Neuverschuldung wird die Bank of Japan weiterhin aufkaufen, da sie damit den japanischen Yen schwächt und die japanische Exportwirtschaft fundamental stützt. Grundsätzlich bleibt die dramatische japanische Liquiditätsausstattung - gemessen an der Bilanzsumme der Bank of Japan - ein entscheidendes Argument für weiter steigende japanische Aktien, die als Depotbeimischung gut geeignet sind.

Dividenden - Ersatzbefriedigung für Zinsen

Ein markantes Anlagethema werden 2015 Dividendenstrategien sein, die immer mehr als Ersatzbefriedigung zu Zinsstrategien eingesetzt werden. 2015 wird - bezogen auf DAX-Aktien - die höchste jemals gezahlte Dividendensumme ausbezahlt. Aktuell wartet der DAX mit ca. 3, der Euro Stoxx 50 mit 3,7 und einige Branchen sowie ein Euro-Dividendenindex mit bis über 5 Prozent Dividendenrendite auf. Nicht zuletzt erwirtschaften sich die Anleger damit ein ordentliches Risikopolster gegen Kursschwankungen.

Überhaupt tritt der Dividendendividendeneffekt immer mehr an die Stelle des Zinseszinseffekts. Der Zinseszinseffekt kann nur dann eine positive Anlagewirkung entfalten, wenn der zugrunde gelegte Anlagezins eine entsprechende Höhe hat. Zur Verhinderung einer Euro-Krise 2.0 sind ansteigende Zinsen aber unmöglich. Die Attraktivität dieser Anlagestrategie kann man am Beispiel der Deutschen Telekom seit Börseneinführung, gerechnet mit und ohne Wiederanlage der Dividende in die T-Aktie, verdeutlichen. Ohne reinvestierte Ausschüttungen hätte im gesamten Anlagezeitraum ein Kursverlust von ungefähr 33 Prozent, per anno also minus 2,3 Prozent hingenommen werden müssen. Bei regelmäßiger Wiederanlage der Ausschüttungen in neuen Telekom-Aktien jedoch hätte sich bis heute insgesamt ein Wertzuwachs von ca. 40 Prozent, p.a. 2,0 Prozent, ergeben. Mit dieser Anlagestrategie erwirtschaftet man sich auch ein ordentliches Risikopolster gegen Kursschwankungen.

Volatilität - Deutlich zunehmend

Bislang war die Kursschwankungsbreite an den Aktienmärkten eher gering. Im nächsten Jahr ist mit einer deutlichen Ausweitung zu rechnen. Denn die Neuwahlen in Griechenland können vorübergehend zu Euro-Krisensymptomen mit ansteigenden Staatsanleihenrenditen führen, deren Negativeffekte die EZB aber immer wieder mit Staatsanleihenaufkäufen unterbinden wird. Zwischenzeitlich kann auch die einsetzende US-Leitzinswende für Irritationen sorgen. Auch Störpotenziale von exogenen Schocks wie z.B. geopolitische Krisen sind möglich.

Ein besonderes Krisenszenario ergäbe sich, wenn - Gerüchten zufolge - Mario Draghi als EZB-Präsident zurücktreten sollte. Die unter ihm von der EZB betriebene, robuste geldpolitische Rettung der Eurozone würde in Frage gestellt und die Finanzmärkte massiv verunsichern.

Insgesamt ist 2015 im DAX mit einer großen Schwankungsbreite zwischen 11.000 und 9.200 Punkten zu rechnen. Dieser kann man mit Teilschutzprodukten wie Discount- und Bonuszertifikaten, mit Aktienanleihen, Put-Optionen oder auch regelmäßigen Aktienansparplänen begegnen.

Anlagestrategie 2015 - Sachkapital bleibt King

Die Risiken für das neue Börsenjahr sind sicherlich vergleichsweise groß. Für einen Aktien-Crash fehlen aber - abseits von militärischen Eskalationen - die Zutaten: Eine robuste Weltkonjunktur, die üppig bleibende Geldpolitik, ein sich abschwächender Euro, eine satte Dividendenlandschaft und renditeschwache Alternativanlagen machen Aktien zu einer bevorzugten Anlageform. Die Absicht größerer Kapitalsammelstellen wie Versicherungen, sich stärker in dividendenstarken Substanzaktien zu engagieren, spricht ebenso für diese Anlageform.

Im Vergleich zur größten Alternativanlageklasse - Staatsanleihen - kann von einer Überbewertung keine Rede sein. Denn während deutsche Aktien mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 13 bewertet sind, warten Staatspapiere auf Basis der Umlaufrendite mit einem Wert von 200 auf.

Im nächsten Jahr ist mit wieder steigenden Ölpreisen zu rechnen, da aufgrund gesunkener Preise die Förderung und damit das Angebot tendenziell abnehmen wird. Außerdem zeigt sich die Weltkonjunktur stabil. Davon sollten Öltitel profitieren, insbesondere, wenn sie sich auch in den neuen Methoden der Ölförderung engagieren.

Trotz der weiteren Liquiditätsschwemme, der nachgebenden Bonität von Staatshaushalten und des insgesamt schwachen globalen Zinsszenarios wird der Goldpreis zwar nicht wesentlich steigen. Das liegt vor allem an der konzertierten Aktion der Notenbanken, genau dies über die Terminmärkte zu verhindern. Denn die Rettung der Finanz- und Konjunkturwelt basiert auf Geld. Also kann man keine andere Ersatzwährung wie Gold hoffähig machen. Denn dann wäre die geldpolitische Rettung gefährdet.

Bei Gold zählt der langfristige Besitz, nicht die kurzfristige Rendite. Für unsere schöne neue Finanzwelt, bei der die Notenbanken Schulden finanzieren, werden wir früher oder später einen hohen Preis zahlen. Dann wird man dankbar sein, Gold zu besitzen.

Überhaupt, ist es nicht sonderbar, dass Notenbanken zu den von ihnen selbst subventionierten Preisen physisch Gold erwerben. Sie werden wissen warum.

Zum ersten Teil der Kapitalmarktprognosen

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