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Konsolidierung oder Übertreibung - in Erinnerung an 2007

Veröffentlicht am 18.07.2014, 10:28
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Es ist sehr zäh alles zurzeit im DAX. Aber der Blick geht eigentlich zu den US-Indizes, die wie bereits geschrieben, an psychologisch wichtigen Marken stehen. Und ich frage mich derweil, ob die Situation nicht so langsam mit der im Jahr 2007 zu vergleichen ist. Auch damals wusste man, dass die Märkte etwas überhitzt sind (was im Moment im Besonderen für die US-Indizes gilt). Und es stand die Frage im Raum: Starke Konsolidierung oder massive Übertreibungsphase?
Schauen wir dazu noch einmal auf den langfristigen S&P500-Chart:
S&P 500

Wir müssen eigentlich immer noch mit einem schnellen Retest der großen Seitwärtsbewegung rechnen, die den S&P500 seit Ende der 1990er Jahre beherrschte. Diese muss nicht unbedingt wirklich bis hinab auf die 1.576er Marke reichen – schließlich sind wir schon weit vorweg gelaufen. Aber ein Versuch sollte starten. Und wäre da nicht diese psychologisch wichtige 2.000er Marke perfekt als Ausgangspunkt für diese Konsolidierung geeignet?

Die bearishe Variante

Eins darf natürlich nicht geschehen: Die Kurse sollten in einer möglichen Konsolidierung nicht mehr in die alte Seitwärtsbewegung zurückfallen. Dann könnte diese nämlich noch einige Jahre weitergehen.

Die extrem bullishe Variante

Aber es gibt eben auch noch eine andere Variante – nämlich die extrem bullishe, die wohl niemand so recht auf dem Schirm hat. Gerade die US-Indizes könnten auch einfach brutal nach oben durchmarschieren und aus der aktuell überkauften Situation eine extreme Übertreibung werden lassen. Die fundamentalen Gegebenheiten, also die extrem expansive Geldpolitik, niedrige Zinsen bis weit in das Jahr 2015 hinein, lassen so ein Szenario denkbar erscheinen.

Erinnerungen an 2007 werden wach

Wie gesagt, und damit stehe ich erneut vor der Frage, die mich schon im Jahr 2007 beschäftigt hat. Ein Rückblick: 2004 habe ich konträr zur Mainstreammeinung vorhergesagt, dass der DAX in Richtung Hochs laufen würde – diese Prognose war 2007 abgearbeitet. Und damals standen auch diese beiden Szenarien „Stärkere Konsolidierung“ oder “Extreme Übertreibung“ im Raum. Was folgte, ist Geschichte: Die US-Immobilienblase platze und die Auswirkungen reichten tief in den US-Bankensektor hinein. Der Markt crashte. 2009, im Tief dieses Crashs, habe ich, wie Sie sicherlich noch wissen, geschrieben, dass der DAX jetzt an die 10.000-Punkte-Marke steigt. Auch dieses Szenario ist jetzt abgearbeitet.
Und so stehen wir erneut vor der Frage, was nun geschieht.

Hilft ein Blick in die Geschichte?

Normalerweise zeigt ein Banken-Crash wie 2008 in Verbindung mit Problemen des Staatshaushaltes das Ende der großen Seitwärtsbewegungen an. Es sollte also nicht noch zu einem weiteren Crash kommen, zumindest wenn sich der typische Ablauf der Geschichte wiederholt. Aber eine größere, z.B. 20-prozentige Konsolidierung, also der Test der oberen Begrenzung der großen Seitwärtsbewegung, ist möglich. Und eben diesen Test der alten Seitwärtsbewegung haben wir zum Beispiel beim Dow Jones in der vergangenen großen Seitwärtsbewegung der 1960 und 1980er Jahre bereits erlebt:
Dow Jones-Chart

Interessanterweise startete dieser Test (siehe blauen Pfeil) ebenfalls bei einer psychologisch relevanten Marke, nämlich bei 1.300 Punkten. Und es war auch ein knapp 20-prozentiger Einbruch.

Schlussfolgerung

Der historische Vergleich lässt den Schluss zu, dass man in der aktuellen Situation sehr vorsichtig werden sollte, zumal wir uns auch noch in den eher umsatzschwachen Sommermonaten befinden. Denn dieser Umstand verringert die Signalqualität erheblich. Auch im DAX geht der Kampf mit der 10.000-Punkte-Marke weiter. Falls nun die US-Indizes in eine Konsolidierung übergehen, könnte das natürlich auch den DAX erheblich belasten.

Aber noch zeigen sich in den US-Indizes keine Umkehrsignale. Und somit wird es in den kommenden Wochen sehr schwer werden. Die Target-Trend-Methode hat uns zwar gerade noch sehr schön den Zeitpunkt der aktuellen Konsolidierung des DAX verraten, aber auch hier sinkt im Moment die Signalqualität merklich – wie gesagt, das ist typisch für die Sommermonate.

Ich finde die aktuelle Situation höchst unbefriedigend. Es fehlen derzeit einfach weitere, verwertbare Hinweise, und zwar solche, welche die Frage klären, ob es nun zu einer Übertreibung oder eine Konsolidierung kommt. Bis dahin müssen wir abwarten, und auch das ist so typisch für die Sommermonate. Ich habe schon einige Sommer erlebt, in denen gerade im Juli und August der Markt einfach unberechenbar blieb. Eigentlich ist der Sommer aus Sicht eines Börsianers die beste Zeit, um in Urlaub zu fahren – meistens…

Jochen Steffens
Stockstreet GmbH

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