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Mario Draghi befeuert und warnt die Märkte zeitgleich

Veröffentlicht am 27.06.2014, 15:50
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Mario Draghi hat in einem Interview mit einer niederländischen Zeitung durchblicken lassen, dass die Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) aus heutiger Sicht noch für mindestens weitere zweieinhalb Jahre niedrig bleiben werden. Bis Ende 2016 erhalten die Banken demnach Zugang zu unbegrenzter Liquidität der EZB. Das Programm zur Stützung der Bankenkredite an Unternehmen soll sogar vier Jahre dauern.

EZB sieht konjunkturelle, preisliche und geopolitische Risiken

Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone sei derzeit „immer noch schwach und ungleichmäßig“, sagte Draghi in dem Interview. Als weitere Begründung fügte er hinzu: „Der Schuldenabbau, der in großen Teilen des Euroraums von großer Bedeutung ist, wird durch niedrige Inflation erschwert.“ Und: „In der Weltwirtschaft können unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die die Lage rasch ändern können.”

Eine quantitative Lockerung wird immer wahrscheinlicher

Sollte sich der Inflationsausblick weiter abschwächen, wäre die Umsetzung des in der vergangenen Pressekonferenz bereits angekündigten massenhaften Ankaufprogramms für Wertpapierkäufe möglich, sagte der Zentralbank-Präsident. Eine quantitative Lockerung müsse nicht zwingend nur Staatsanleihen, sondern könne auch Kredite des privaten Sektors umfassen.

Letzteres betonte Draghi vermutlich, weil ein breiter Ankauf von Staatsanleihen einerseits einer verbotenen Staatsfinanzierung gleichkäme und damit gegen geltendes Recht verstoßen könnte, und andererseits die Zinsen für die Krisenländer ohnehin schon sehr niedrig sind und daher die Wirkung zweifelhaft wäre (wir berichteten bereits ausführlich).

Neuer Treibstoff für die Märkte

Soweit so gut. Angesichts der potentiellen Gefahren für die Wirtschaft und die Preisstabilität betonte Draghi noch einmal, die stützenden Maßnahmen für einen langen Zeitraum aufrechtzuerhalten und weitere zu beschließen, wenn nötig. Dies war aus einem ersten Blickwinkel neuer Treibstoff für die eingeschlagenen Trends der diversen Märkte (Aktien, Devisen, Rohstoffe, Anleihen).

In den Worten Draghis stecken auch warnende Töne

Doch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet steckten in den Worten auch warnende Töne. So ist die Entwicklungen in Europa offensichtlich nicht zufriedenstellend und die Erholung der Wirtschaft scheint derzeit auf sehr wackligen Beinen zu stehen.

Und angesichts der geopolitischen Krisen in der Ukraine und dem Irak ist derzeit erhöhte Wachsamkeit angesagt. Dies entnehmen wir zumindest dem Satz „In der Weltwirtschaft können unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die die Lage rasch ändern können.”

Die Kurse können sich nicht ewig von der Realwirtschaft abkoppeln

Vor diesem Hintergrund haben die Aktienmärkte, insbesondere der DAX, der Euro Stoxx 50 und die US-Indizes Dow Jones und S&P 500, Niveaus erreicht, bei denen eine deutliche Korrektur denkbar ist. Zwar kann die Fantasie weiterer geldpolitischer Lockerungen die Kurse noch weiter befeuern, sie können sich aber nicht ewig von der Entwicklung der Realwirtschaft abkoppeln, insbesondere dann nicht, wenn deren Erholungstendenzen durch geopolitische Ereignisse zu Fall gebracht werden.

Dem Euro droht der nächste Kursrutsch

Die EZB wird also den Leitzins bis Ende 2016 niedrig halten. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve wird nach Erwartung der Märkte dagegen schon im ersten Halbjahr 2015 beginnen, den Leitzins anzuheben. Für den EUR/USD-Wechselkurs dürfte dies bedeuten, dass der Euro Schwäche und der US-Dollar Stärke zeigen dürfte. Ein erneutes Erreichen der 1,40er Marke ist damit sehr unwahrscheinlich und Short-Positionen sind zu bevorzugen. Mal sehen, wie lange es dauert, bis hier der nächste Kursrutsch erfolgt.

EUR/USD - Chartanalyse

Dieser würde übrigens einerseits den Export ankurbeln (gut für die Wirtschaft) und andererseits gleichzeitig die Importe teurer machen (und damit mehr Inflation ins Währungsgebiet holen). Ein weiterer Kursrutsch ist also von der EZB durchaus erwünscht.

Sparer werden enteignet, Kreditnehmer entschuldet

Interessant ist übrigens auch der oben zitierte Satz von Mario Draghi, dass der Schuldenabbau, der in großen Teilen des Euroraums von großer Bedeutung ist, durch niedrige Inflation erschwert wird.
Dass bedeutet nichts anderes, als dass die Inflation angeheizt werden soll, damit sich die europaweit (gemessen am Maastricht-Vertrag) überschuldeten Staaten über diesen Mechanismus von ihren Lasten befreien können.

Damit ist die Sache klar: Es besteht kaum ein Interesse daran, die Haushaltsdefizite über eine vernünftige Haushaltspolitik in Ordnung zu bringen. (Nicht umsonst fordert derzeit unter anderem Frankreich eine Aufweichung der Maastricht-Kriterien.) Stattdessen werden die (auch zukünftig) immer weiter steigenden Staatsschulden einfach weginflationiert. Warum auch nicht – hat ja auch in den vergangenen Jahrzehnten hervorragend funktioniert (Achtung: Sarkasmus)?!

Darunter leiden werden neben den nachfolgenden Generationen nur die Sparer, die bei niedrigen Zinsen und einer möglichst hohen Inflation durch die Entwertung des Geldes langsam aber sicher enteignet werden.

Der Geldanlage-Brief liefert Lösungen

Wie gut, dass Sie von uns immer wieder konkrete Lösungsvorschläge zum aktuellen Niedrigzinsproblem erhalten. Einen weiteren haben wir Ihnen auch heute wieder mitgebracht. Nachfolgend erfahren Sie, wie Sie als defensiverer Anleger sowohl von festen Renditen als auch von Kurschancen profitieren können und dabei in den vergangenen Jahren im Schnitt 12 Prozent erzielen konnten.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 25.06.2014, Autor: Sven Weisenhaus)

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