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Nicht beantwortete Fragen hinter der EZB-Politik

Veröffentlicht am 24.12.2014, 12:41
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

Die gestrigen starken US-Daten haben die Divergenz zwischen den Erwartungen an die Fed/EZB für 2015 nur verstärkt und den EUR/USD vor Weihnachten auf ein neues Zweijahrestief abstürzen lassen. Die Stimmung zum EUR wird sicherlich negativ bleiben, da Spekulationen zunehmen, dass die EZB bereits bei ihrer Sitzung am 22. Januar eine vollständige QE ankündigt. Eine solche zusätzliche Maßnahme ist für den Euro negativ, während die Auswirkungen auf die reale Wirtschaft immer noch sehr unsicher sind.

2014 war für die EZB ein ereignisreiches Jahr. Als Reaktion auf die fallende Inflation und die Inflationserwartungen hat die EZB ihren Hauptrefinanzierungssatz zweimal gesenkt, von 0,25% auf 0,15% im Juni und im September auf 0,05%. Die Einlagensätze wurden ins Negative gezogen (im Juni auf -0,10%, im September auf -0,20%), um Liquidität in die reale Wirtschaft zu pumpen. Außerdem wurden brandneue Maßnahmen entworfen, um sicherzustellen, dass die Liquidität an Nichtfinanzinstitute weitergeleitet wird. Die EZB hat angekündigt, ihre Bilanz auf die Werte von 2012 zu bringen, was eine Expansion von einer Billion Euro untergräbt, die für die nächsten paar Jahre geplant ist. Die gezielten LTRO wurden bei der Sitzung im Juni mit Begeisterung angekündigt, gleichzeitig mit der ersten Zinssatzsenkung durch die EZB.

Die Märkte teilten die Begeisterung der EZB in Bezug auf billige langfristige Finanzierungsfazilitäten nicht. Während die EZB bereit war, in zwei Tranchen im September und Dezember TLTRO im Wert von bis zu 400 Mrd. Euro auszuleihen, hat die Kreditaufnahme insgesamt 212,44 Mrd. Euro (82,6 Mrd. im September, 129,84 im Dezember) nicht überschritten, das ist etwas mehr als das 50% des Ziels der EZB. EZB hat sich zu viel vorgenommen.

Nach der ersten TLTRO-Enttäuschung hat sich die EZB entschieden, ihre Expansion in der Septembersitzung durch den Kauf von Privatschulden anzukurbeln, zur gleichen Zeit, an dem sie den Leitzins zum zweiten Mal gesenkt hat. Die EZB hat sich verpflichtet, Covered Bonds und Asset Backed Securities zu kaufen, um das niedrige Marktinteresse an den gezielten Krediten zu kompensieren. Ab Oktober kaufte die EZB 28,5 Mrd. Euro an Covered Bonds, ab November kaufte sie ABS im Wert von 1,49 Mrd. Euro. Interessanterweise konnten die Käufe der Privatschulden nie die Aufmerksamkeit des Marktes weg von einer QE im Stil der Fed lenken - also der Kauf von Staatsschulden. Die Korrelation zwischen dem EUR/USD und dem Spread zwischen Kern- und Peripherieländern ist seit September über 50% geklettert. Das bedeutet, dass die Händler ab dem Zeitpunkt, ab dem die EZB den Kauf von Privatschulden angekündigt hat, bereits auf die Ausweitung der ABS auf Staatsanleihen gehofft haben. Heute preisen die Märkte die Einführung der finalen Maßnahme - die QE - bereits bei der Sitzung am 22. Januar ein.

Die Erwartungen an einen zusätzlichen EZB-Anreiz führen dazu, dass die Stimmung zum EUR an den Devisenmärkten negativ bleibt und der EUR wird höchstwahrscheinlich flach ins neue Jahr starten. Wir glauben jedoch nicht, dass der Kauf von Staatsanleihen im Stil der Fed der Eurozone dabei helfen wird, aus der Rezession zu kommen oder die Deflation zu verhindern. Zunächst hat die Fed die QE zu einem Zeitpunkt durchgeführt, zu dem die Kurse sehr tief waren. Die Maßnahme der Fed hat nicht nur dazu beigetragen, dass sich die Märkte erholt haben, sondern auch für die Fed Gewinne generiert. Die EZB bereitet sich auf den Kauf von bereits überbewerteten Staatsschulden vor (!). Die Renditen der italienischen, spanischen und französischen Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit haben bereits ein Allzeittief erreicht. Wie weit kann die EZB die Renditen für die Wirtschaften der Peripherieländer der Eurozone nach unten drücken? Zweitens wird die EZB 2015 die Deflation nicht verhindern, ganz einfach deshalb, weil die Schwäche an den Ölmärkten in den nächsten Monaten nahezu niedrigere Verbraucherpreise garantiert, solange der Kampf der Ölproduzenten um Marktanteile weiter anhält. Drittens kann die mühelose Finanzierung von Staatsschulden die politischen Spannungen zwischen den Kern- und Peripherieländern nur wiederbeleben, da es sicher nicht die Aufgabe der EZB ist, die Solvabilität der am stärksten verschuldeten Mitglieder der Eurozone zu stützen. Die EZB-Intervention wird nur dazu führen, dass Deutschland nervöser wird, da der künstliche EZB-Antrieb die tiefe Schuldenkrise im Herzen der Eurozone nicht lösen wird.

Alles in allem bleibt kurz vor dem Jahreswechsel eine ganze Reihe an Fragen unbeantwortet. Kommt Zeit, kommt Rat.

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EURUSD Der EUR/USD ist weiter auf 1,2165 gefallen und die nachfolgende Erholung fühlt sich schwach an. Widerstand für eine mögliche Erholung ist bei 1,2273 (altes Erholungshoch vom 20.12.2014) und 1,2375 (alte Unterstützung) und 1,2423 (Hoch vom 19.12.2014, siehe auch 50% Retracement) zu finden. Langfristig befindet sich der EUR/USD seit Mai 2014 in einem Abwärtstrend. Der Durchbruch durch den starken Unterstützungsbereich zwischen 1,2755 (Tief vom 09.07.2013) und 1,2662 (Tief vom 13.12.2012) ruft zu einem Rückgang in Richtung der starken Unterstützung bei 1,2043 (Tief vom 24.07.2012) auf. Als Folge wird das aktuelle Tief bei 1,2247 wohl letztendlich gebrochen werden. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,2600 (Hoch vom 19.11.2014).

GBPUSD Der GBP/USD ist unter die Unterstützung bei 1,5542 auf 1,5486 gefallen. Weitere kurzfristige Seitwärtsbewegungen werden über die Feiertage favorisiert, bevor die Unterseite erneut getestet wird. Ein stündlicher Widerstand liegt bei 1,5610 (Reaktionshoch vom 23.12.2014), während ein Schlüsselwiderstandsbereich zwischen 1,5786 und 1,5826 liegt. Langfristig gesehen bleibt die technische Struktur negativ, solange die Kurse unter dem Schlüsselwiderstand bei 1,5945 (Hoch vom 11.11.2014) bleiben. Ein konservatives Abwärtsrisiko ist durch einen Test der Unterstützung bei 1,5423 (Tief vom 14.08.2013) gegeben. Eine weitere Unterstützung ist bei 1,5102 (Tief vom 02.08.2013) zu finden.

USDJPY Der USD/JPY ist um die 120 in ein Seitwärtsmuster verfallen, nachdem er gestern leicht gestiegen war. Der kurzfristige Widerstand liegt bei 120,85 und 121,85. Eine Unterstützung liegt bei 118,26 (Tief vom 18.12.2014), während eine Schlüsselunterstützung bei 115,46 zu finden ist. Eine langfristig bullische Tendenz bleibt jedoch unser Favorit, solange sich die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 01.10.2014) hält. Schlüsselunterstützungen, die wir für eine mittelfristige Konsolidierung im Auge behalten müssen, liegen bei 115,46 (Tief vom 17.11.2014) und bei 113,17 (Tief vom 04.11.2014). Aktuell gibt es keine Anzeichen für ein Ende des langfristigen bullischen Trends.

USDCHF Der USD/CHF konsolidiert unter dem geringen Widerstandsbereich, der durch 0,9890 definiert wird. Kurzfristige Unterstützungen liegen bei 0,9805 (Tief vom 23.12.2014) und 0,9722. Aus längerfristiger Perspektive begünstigt die technische Struktur ein volles Retracement der großen Korrekturphase, die im Juli 2012 begonnen hat. Folglich kann man von einem Test des wichtigen Widerstandsbereichs zwischen 0,9972 (Hoch vom 24.07.2012) und 1,0067 (Hoch vom 01.12.2010) ausgehen. Eine Schlüsselunterstützung ist bei 0,9531 (Tief vom 19.11.2014) zu finden.

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