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Politik - Gold - Fed-Protokoll - US-Defizite!

Veröffentlicht am 08.04.2021, 08:59
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1872 (06:16 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1861 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,73. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130,27. EUR-CHF oszilliert bei 1,1032.

Die Finanzmärkte konsolidieren die letzten Trendbewegungen. So ergaben sich gestern leichte Gewinnmitnahmen an Aktienmärkten. Der USD stand unter Druck. Zinsmärkte tendierten seitwärts.

An der politischen Front ergaben sich partiell neue Erkenntnisse, die jedoch keine tragenden Wirkungen an den Finanzmärkten zeitigten.

So forderte Staatspräsident Xi in einem Telefonat mit Kanzlerin Merkel eine Ende der Störungen seitens der EU. Das ist verständlich, insbesondere da die Einladungen nach Xinjiang zur Verifizierung nicht angenommen werden.

Die Bundesregierung zeigt sich zurückhaltend ob der Nato-Beitrittsbemühungen der Ukraine. Die Ukraine hat eine Partnerstatus. Berlin tut gut daran, nicht die Fehler der EU in der Erweiterung in der Nato fortzuschreiben. Die Ukraine erfüllt nicht ansatzweise Bedingungen zum Beitritt. Ansonsten schlüge ich dem souveränen Kuba vor, ein Militärbündnis mit Russland abzuschließen. Hoppla?

In Wien bewertet die Bundesregierung die Atom-Gesprächen mit dem Iran positiv. Iran und China haben ihre Kooperation massiv verstärkt. Vor diesem Hintergrund ist der Westen aus geopolitischer Sicht gefordert, da ansonsten die westlichen Einflussmöglichkeiten auf den Iran gegen Null tendieren würden. Will man das?

Ungarn steht auf Gold. Die Goldreserven wurden laut Notenbank auf 94,5 Tonnen verdreifacht. Im März hatte die polnische Notenbank verkündet, verstärkt auf das Edelmetall zu setzen. Die Abkehr vom USD wird damit plakativ deutlich. Das hat Gründe. Einige wurden im Fed-Protokoll zwischen den Zeilen deutlich.

Fed-Protokoll - Die Tauben liefern eine Kür

Die Fed will trotz der sich erholenden US-Konjunktur als auch einer aufgehellten Corona-Lage an ihrer expansiven Politik festhalten. Hinsichtlich der dennoch anhaltenden Pandemie-Risiken dominierte auf der Fed-Sitzung eine vorsichtige Grundhaltung. Aus Sicht der Notenbank sei die geldpolitische Unterstützung für die Wirtschaft weiter notwendig, bis sich die Erholung gefestigt hätte.

Die Fed hatte bei der Sitzung eine Zinswende auf die lange Bank geschoben und den Leitzins bei 0,00% - 0,25% belassen. Sie unterstellt, dass sich bis Ende 2023 nichts am Leitzins ändern würde. Der Umfang der monatlichen Wertpapierkäufe in Höhe von 120 Mrd. USD soll beibehalten werden, bis substanzielle weitere Fortschritte auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und Preisstabilität erreicht seien.

Trotz der extrem starken Fed-Konjunkturprognosen mit einer BIP Prognose per 2021 bei 6,5% und einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,5% per Jahresende 2021 stimmte der Offenmarktausschuss der Fed überein, dass die Wirtschaft weit entfernt von den längeren Zielen der Fed sei. Mehr noch sei der Weg hochgradig unsicher.

Damit geht die US-Notenbank indirekt auf den qualitativen Hintergrund der US-Wirtschaft ein. Die selbsttragenden Kräfte sind kritisch unausgeprägt. Deswegen bedurfte es auch 2019 vor Corona eines Haushaltsdefizits in Höhe von 6,5% des BIP für 2% BIP-Wachstum. Ich verweise darauf, dass US-Statistik (BIP) weit kreativer ist als in der Eurozone (dazu Statistikteil in meinem Buch "Endlich Klartext").

Es gibt aber einen weiteren tragenden Aspekt. Eine Zinswende hätte zur Folge, dass der USD an Boden gewönne. Das würde die Bemühungen untergraben, den Produktionsstandort USA zu stärken. Diesbezüglich verweise ich auf das historisch hohe Handelsbilanzdefizit per Februar 2021, siehe nachfolgender Datenpotpourri.

Zusätzlich sind die Verschuldungsgrade der Verbraucher als auch der Unternehmen gleichfalls historisch hoch. Aggressive Lastwechsel in der Zinspolitik könnten dramatische konjunkturelle Folgen mit sich bringen.

Ergo ist die Ansage der Federal Reserve hinsichtlich der Ausrichtung sehr ernst zu nehmen. Die "Tauben" lieferten eine Kür, denn die "Falken" sind recht dezimiert!

Dazu liefere ich gerne Fakten, die den prekären US-Hintergrund beleuchten helfen: Wir vergleichen den Status vor der Lehmann Pleite mit den aktuelle verfügbaren Daten:

© SOLVECON-INVEST GmbH

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden Freitag:

USA: Handelsbilanz mit Rekorddefizit

Per Berichtsmonat Februar stellte sich das Handelsbilanzdefizit in den USA auf 71,1 Mrd. USD (Prognose -70,5 Mrd. USD) nach zuvor -67,8 Mrd. USD (revidiert von -68,2). In Teilen hat das mit Wetterkapriolen zu tun. Losgelöst davon zeigt nachfolgender Chart, dass es sich um eine zunehmende strukturelle Problematik handelt.


© Reuters

Die US-Verbraucherkredite legten per Februar unerwartet stark um 27,58 Mrd. USD (Prognose 5,00 Mrd. USD) nach zuvor 0,09 Mrd. USD (revidiert von -1,31 Mrd. USD) zu.

Eurozone: Markit PMIs mit positivem Akzent

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors stellte sich gemäß finaler Berechnung per März auf 49,6 (Prognose und vorläufiger Wert 48,8) Punkte. Damit markierte der Index den höchsten Stand seit September 2020.

In der Folge stieg der Markit Composite Index auf 53,2 Zähler (Prognose und vorläufiger Wert 52,5). Hier ergab sich der höchste Indexwert seit August 2020.

UK: Markit PMIs mit negativem Akzent

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors stellte sich gemäß finaler Berechnung per März auf 56,3 (Prognose und vorläufiger Wert 56,8) Punkte. In der Folge lag der Markit Composite Index bei 56,4 Zählern (Prognose und vorläufiger Wert 56,6).

Japan: Starke Daten

Der Index des Verbrauchervertrauens legte per März von 33,9 auf 36,1 Punkte zu.

Der Index "Economy Watcher‘ s Poll" steig per März von 41,3 auf 49,0 Zähler.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2090 - 1.2120 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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Aktuelle Kommentare

Zitat: " Eine Zinswende hätte zur Folge, dass der USD an Boden gewönne. Das würde die Bemühungen untergraben, den Produktionsstandort USA zu stärken " !!!!!  Ach, hier würden die Bemühungen untergraben den Produktionsstandort USA zu stärken !  Aber für die Eurozone gilt das nicht, wie ? Jeder unqualifizierte Börsianer freut sich über die Stärke des Euro !  Das ist doch ein Wiederspruch. In der EU wird gar nicht dran gedacht die Zinsen wieder anzuheben und diese Mistwährung wird hofiert als gäbe es keine andere. Das untergräbt die Bemühungen wohl nicht den Produktionsstandort EU zu stärken. Immer schön mit zweierlei Maß messen. Hauptsache die Trader haben ihre Kohle. Spekulieren mit Währungen gehört ein für allemal verboten !
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