My Trading Rules
Preface
Zunächst – Warren Buffett funktioniert bei mir nicht… Warum nicht? Ich glaube es liegt zum einen daran, dass ich mit meinem Kapitaleinsatz nicht die Ausdauer aufbringe, eine Aktie zu kaufen und einfach laufen zu lassen, über mehrere Jahre, auch wenn sie 40 bis 50 Prozent seit Kauf gefallen ist und zum anderen bin ich kein Investor, sondern habe Spaß am Traden.
Ich bin also ein Trader und diese Erkenntnis ist erst einmal fundamental wichtig für die Strategie, die mich zum Erfolg führen soll. Ein Trader, gut und schön, aber welcher Typ?
Weit über 4 Jahre habe ich bei täglicher Marktbeobachtung und Handeln benötigt, um herauszufinden, dass ich ein Swingtrader bin. Dies ist sehr wichtig, denn das muss wirklich jeder, der an der Börse handeln will, für sich selbst ausloten. Es hört sich einfacher an, als es ist. Ich habe zunächst geglaubt, ein Daytrader zu sein, dann ein Swingtrader, dann wieder ein Daytrader usw. So wird es vielen ergangen sein. Es ist eine Art Selbstentwicklung, die stattfindet und nach schmerzvoller Vervollkommnung die Erkenntnis ans Licht des Tages bringt.
Von all den Fachbüchern, die ich gelesen habe, kommt William O´Neil mit „The Successful Investor“ meinen Erfahrungen am nächsten.
Meine Regeln
Da ich als Swingtrader oft über mehrere Tage, mitunter Wochen, eine Aktie halte, hat sich bei mir für die Beurteilung der Tageschart als gut geeignet herausgestellt. Für den übergeordneten Trend nutze ich das Wochenbild und für die kurzfristige Beobachtung setze ich 2-Stunden-Chart und 15-Minuten-Chart ein. Indikatoren, wie Fibonacci, RSI usw. lasse ich weg, lediglich das Volumen wird in die Betrachtung mit einbezogen. Trendlinien und Formationen, wie Diamant oder Trendkanal, zeichne ich selbst ein.
Hier ist es besser das einmal gezeichnete Bild nicht gleich am nächsten Tag wieder zu ändern, um Ausbrüche aus der Formation oder dem Trendkanal sichtbar werden zu lassen. Aktien kaufe ich in 100er Paketen. Läuft die Aktie gut, dann kann hinzugekauft werden. Wenn die Aktie schlecht läuft, ist der Verlust nicht so groß. In meinem Depot halte ich bis zu 3 Aktien. Im Gegensatz zu William O´Neil ist für mich die P/E Ratio (Kurs-Gewinn-Verhältnis) schon wichtig.
Der Wert muss wenigstens 1 sein und darf 39 nicht überschreiten. Aktien mit zu hohen P/E Werten fallen in Krisenzeiten schneller und heftiger nach unten. Einsteigen will man möglichst ideal, also wenn die Aktie steigt. Dies ist aber oft wirklich nur ein Idealbild und ein Swingtrader will einen Swing, der gen Norden geht, möglichst frühzeitig zum Einstieg nutzen. Wenn sich eine Einstiegsgelegenheit im Tageschart ergibt, dann ist zu beachten, wie sich der übergeordnete Trend im Wochenchart entwickelt. Zeigt der Wochenchart einen Abwärtskanal auf, dann ist es wichtig zu erkennen, ob die Aktie in diesem Kanal bereits wieder nach oben läuft und wieviel Luft bis zur oberen Kanallinie vorhanden ist. Wenn im Wochenchart kein Swing nach oben zu sehen ist, dann bleibt man lieber Beobachter und wartet auf bessere Zeiten.