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Ölpreise – Gründe für den Absturz der Notierungen

Veröffentlicht am 21.10.2014, 11:44
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Ein derartiger Kursrutsch bei den Ölpreisen, wie wir ihn aktuell gesehen haben, ist fundamental eigentlich kaum zu begründen, auch wenn die Internationale Energie Agentur (IEA) in ihrem Ölmarktbericht für den Oktober, der am Dienstag herauskam, ihre Nachfrageprognose für das Jahr 2014 senkte.
Absturz der Ölpreise

Ein Ende der Talfahrt scheint dennoch nicht in Sicht. Solange die Organisation erdölexportierender Länder OPEC, die knapp die Hälfte der weltweiten Förderung kontrolliert, keine Anstalten macht, dem Überangebot mit einer Produktionskürzung zu entgegnen, dürften die Preise weiter schwach bleiben.

Der Kampf um Marktanteile

Am 27. November wird das Kartell über die aktuelle Lage beraten. Die Ölminister von Kuwait und Algerien, Ali al-Omair und Yusef Yousifi, ließen aber jüngst bereits durchblicken, dass keine Förderkürzung zur Stabilisierung der Preise angestrebt wird.

Mit täglich rund 9,7 Millionen Barrel fördert Saudi-Arabien fast ein Drittel der OPEC-Produktion in Höhe von insgesamt 30,47 Millionen Barrel. Bislang waren Experten davon ausgegangen, dass Saudi-Arabien einen Preis von über 100 Dollar je Fass zur Finanzierung seines Haushaltes benötigt und diese Marke daher verteidigen würde. Doch nun ließ das Land die Märkte wissen, dass es für ein oder zwei Jahre auch mit einem Ölpreis unter 90 US-Dollar oder sogar 80 US-Dollar leben könnte.

Hinter diesen Ankündigungen könnte der Kampf um Marktanteile stecken. Durch das Fracking in den USA haben sich die Angebotsverhältnisse verschoben. Da sich Fracking aber erst ab einem Ölpreis von 80 US-Dollar lohnt, könnte es sein, dass die OPEC versucht, sich ihre bisherige Marktposition über einen Preiskampf zu erhalten.

Verdeckte Sanktionen gegen Russland?

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Inzwischen kursiert aber auch noch eine andere Theorie, was hinter dem Preisverfall stecken könnte. Und da wendet sich der Blick in Richtung Russland. Es wurde ja bemängelt, dass Europa zu lasch in Sachen Sanktionen im Ukraine-Konflikt agiert hat.

Rund drei Viertel der russischen Exporte hängen direkt oder indirekt am Ölpreis. Nach Berechnungen des russischen Finanzhauses Renaissance würde das flächenmäßig größte Land der Welt in die Rezession rutschen, sollten die Preise bei unter 90 Dollar bleiben. Zudem basiert Moskaus Staatsbudget auf einem Ölpreis von rund 100 Dollar. Die Kosten für die Ölförderung in Russland sollen bei 76 oder 77 Dollar liegen. Drückt man die Preise auf dieses Niveau, dann versiegt für Putin eine wichtige Einnahmequelle.

Sinkende Ölpreise würden Russland also hart treffen, erst die dortige Wirtschaft und darüber dann auch den Staat. Und tatsächlich zeigen sich bereits Auswirkungen: Moskau muss für zehnjährige Rubel-Anleihen inzwischen zehn Prozent Rendite bieten.

Diese Theorie einer „verdeckten“ Sanktion ist insbesondere vor dem Hintergrund plausibel, dass in „normalen“ Zeiten die geopolitischen Risiken (Irak, IS, Ukraine, Ebola) die Preise eigentlich hoch halten würden.

Ansätze für eine Gegenbewegung

Am Donnerstag und Freitag hat es aber den Ansatz einer Gegenbewegung gegeben. Und charttechnisch ist eine solche in jedem Fall mehr als überfällig.
In der Ölsorte Brent sehen wir langfristig eine Range von ca. 91,5 bis rund 112 US-Dollar (siehe hellblaues Rechteck im Chart).
Öl Brent - Chartanalyse

Und bei WTI erwarten wir eine Bandbreite von ca. 85 bis 107 US-Dollar.
Öl WTI- Chartanalyse

Da wir uns derzeit am unteren Ende beider Preisspannen befinden, ist davon auszugehen, dass es bald zu Preiserholungen kommt. Dies steht auch in Einklang mit der fundamentalen Annahme, dass die Mitglieder des OPEC-Kartells auf die Einnahmen aus dem Ölgeschäft angewiesen sind und die Einnahmen im vergangenen Jahr gerade so ausreichten, um die Ausgaben zu decken. Der durchschnittliche Ölpreis lag da bei 106 Dollar je Barrel. Dies spricht also längerfristig für Preise oberhalb von 100 US-Dollar. Entsprechend sollte man hier nun Long-Positionen in seine Trading-Überlegungen einbeziehen.

(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 19.10.2014)

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