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Adidas-Chef geht mit Milliarden-Versprechen vom Platz

Veröffentlicht am 28.07.2016, 13:40
Aktualisiert 28.07.2016, 13:40
© Reuters. Logo of Adidas logo is seen on ta store in Yerevan

- von Jens Hack

München (Reuters) - Adidas-Chef Herbert Hainer verabschiedet sich mit der Aussicht auf den ersten Milliardengewinn in der Geschichte des Sportartikelriesen.

Sein Nachfolger Kasper Rorsted darf somit darauf hoffen, im nächsten Jahr den bisher höchsten Überschuss des Traditionsunternehmens präsentieren zu können. Nach einer einträglichen Fußball-Europameister stockten die Franken am Donnerstag zum vierten Mal ihre Prognose für 2016 auf. Der Umsatz werde um annähernd ein Fünftel von zuletzt knapp 17 Milliarden Euro steigen, teilte der Herzogenauracher Konzern mit. Der Gewinn soll um gut ein Drittel auf rund eine Milliarde Euro anwachsen. "Wir freuen uns sehr, dass unsere Marken so hervorragend bei den Konsumenten ankommen und dass unsere neue Strategie schnell an Fahrt gewonnen hat", sagte Hainer, der als dienstältester Chef eines Dax-Konzerns Ende September nach 15 Jahren an der Spitze von Adidas das Ruder abgibt.

Er verdoppelte zwischen April und Ende Juni den Überschuss binnen Jahresfrist auf 291 Millionen Euro. Der Umsatz legte im Quartal der Fußball-Europameisterschaft um ein Fünftel auf 4,4 Milliarden Euro zu. Im ersten Halbjahr stand unter dem Strich ein Gewinn von 641 Millionen Euro. Das dritte Quartal ist traditionell noch stärker als die vorangegangenen Quartale.

Adidas profitierte im Frühjahr allerdings nicht nur von dem Turnier in Frankreich, sondern auch vom Ende der teuren Partnerschaft mit dem britischen Fußballclub FC Chelsea. "Wir sind äußerst zuversichtlich, dass die starke Dynamik unserer Marken rund um den Globus in der zweiten Jahreshälfte 2016 und auch darüber hinaus anhalten wird", erklärte Hainer.

  Sein Optimismus kamen an der Börse gut an. Die Adidas-Titel waren mit einem Plus von fünf Prozent die größten Gewinner im Dax und verteuerte sich auf ein Rekordhoch. "Ich hatte es ein bisschen erwartet. Wir wissen dass es gut läuft in den USA, Westeuropa und China", sagte Commerzbank-Analyst Andreas Riemann. Hainer sei somit ein glänzender Abschied gewährt. "Kunden machen keine Geschenke, aber zum Hainers Abschied geben sie jetzt richtig Gas."

HAINER HINTERLÄSST GROSSE SCHUHE

In Hainers Amtszeit hat sich der Umsatz des weltweit zweitgrößten Sportartikelherstellers der Welt nach Nike fast verdreifacht. Allerdings hat der Niederbayer auch schwere Zeiten hinter sich. Erst vor zwei Jahren war er nach einem Geschäftseinbruch in Russland ausgerechnet im Jahr der Fußballl-Weltmeisterschaft der Prügelknabe der Börse, Investoren drängten auf eine Ablösung des heute 61-Jährigen. Der Kauf des US-Ausrüsters Reebok war lange umstritten und der Ausflug in die Welt des Golfs erwies sich als Flop. Seine eigenen, langfristigen Renditeziele hat Hainer nicht ganz erreicht.

© Reuters. Logo of Adidas logo is seen on ta store in Yerevan

Sein Nachfolger Rorsted soll den Wachstumskurs der Mittelfranken fortsetzen. Der bisherige Chef des Persil- und Pattexherstellers Henkel (DE:HNKG) tritt am 1. Oktober sein Amt an. "Er übernimmt ein Unternehmen in einem sehr guten Zustand. Das macht es vielleicht auch ein bisschen schwer, die hohen Erwartungen auch zu erfüllen", sagte Analyst Riemann.

Die Konkurrenz schläft nicht. Zeitweilig jagte der US-Erzrivale Nike Adidas den Rang als größter Fußballschuhhersteller der Welt den Rang ab. In den Vereinigten Staaten macht der rasant wachsende Anbieter Under Armour den Mittelfranken das Leben schwer. Auch Nike macht der Aufsteiger, der allein im abgelaufenen Quartal um ein Viertel wuchs und sich einen Jahresumsatz von fünf Milliarden Dollar anpeilt, zunehmend zu schaffen. Der Branchenprimus enttäuschte mit seiner Zwischenbilanz zuletzt die Anleger. Der heimische Konkurrent direkt vor der Haustür ist indes für Adidas keine nennenswerte Bedrohung mehr: Puma (DE:PUMG) kommt nur noch mit knapper Not in die schwarzen Zahlen.

Zuletzt hatte Hainer Adidas eine neue Strategie verpasst, die das breit angelegte Sponsoring des Hauses stärker kanalisiert. Künftig bezahlt das Unternehmen nur noch die absoluten Spitzenclubs und -athleten dafür, dass sie Schuhe oder Kleidung mit den drei Streifen anziehen. Zweitrangige Clubs wie der FC Chelsea oder gar zweitklassige Vereine wie der benachbarte 1.FC Nürnberg hatten darunter zu leiden, was die heimischen Fußballfans erboste. Zudem plant Hainer, Adidas mit automatisierter Produktion in den Absatzmärkten flinker zu machen und Rabattaktionen zu reduzieren. Zudem sollen so Idole, Künstler und Designpioniere wie schon der US-Musiker Kanye West künftig das Aussehen der Adidas-Produkte mitbestimmen können.

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