(Neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Russland-Krise bereitet den Commerzbank-Aktionären (XETRA:CBKG) zunehmend Kopfzerbrechen. Am Mittwoch verloren die Papiere der zweitgrößten deutschen Bank letztlich 2,16 Prozent auf 10,85 Euro. Damit gehörten sie zu den schwächsten Werten im Dax (DAX), der 0,20 Prozent tiefer schloss.
"Die Commerzbank hat durch die Verschärfung der Russland-Krise ein wirkliches Problem in den Büchern", sagte Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Er sieht die Gefahren weniger im scharfen Wertverfall des Rubel, sondern vielmehr in den gesunkenen Rohölpreisen. "Gerade die Finanzierung der Rohstoff- und Energiewirtschaft in Russland könnte zur Belastungsprobe werden", sagte er.
AUCH ANDERE BANKEN GEFÄHRDET
Sollte im Extremfall das gesamte Russland-Geschäft verloren gehen, wäre in Europa die Commerzbank zusammen mit der Aareal Bank (XETRA:ARLG), der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) (EAV:RIBH) sowie der skandinavischen Nordea am stärksten betroffen, schrieben Analyst David Lock und sein Team von der Deutschen Bank in einer Branchenstudie.
Commerzbank-Finanzvorstand Stephan Engels hatte Anfang August von begrenzten Risiken für das Russland-Engagement der Bank durch Sanktionen gegen das Land gesprochen. Insgesamt mache das Russland-Geschäft weniger als 2 Prozent der gesamten Erträge der Commerzbank aus, sagte Engels damals. Aus dem Privatkundengeschäft in dem Land habe sich die Bank bereits nach der Finanzkrise zurückgezogen.