NEW YORK (dpa-AFX) - Erneute milliardenschwere Belastungen durch Rechtsstreitigkeiten haben den Aktionären der Bank of America F:BAC (ETR:NCB) am Mittwoch die Stimmung verdorben. Die Papiere des Finanzkonzerns fielen in einem freundlichen Marktumfeld um 1,96 Prozent auf 15,50 US-Dollar. Der wichtige, marktbreite Index S&P 500 F:INX stand zeitgleich moderat höher.
Zwar war das Tagesgeschäft des Finanzkonzerns besser als gedacht gelaufen. Allerdings bremsen fragwürdige Geschäfte aus der Vergangenheit die Bank of America weiterhin aus. Im zweiten Quartal war der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar abgesackt. Das Institut hatte für Rechtsstreitigkeiten vor allem im Zusammenhang mit Hypothekengeschäften aus der Zeit vor der Finanzkrise eine weitere Belastung in Höhe von 4 Milliarden Dollar verbucht. Das machte die Fortschritte im Tagesgeschäft zunichte.
Analysten äußerten sich dennoch positiv. Die Bank habe gute Resultate vorgelegt, wenngleich diese nicht so beeindruckten wie die der Konkurrenz, schrieb Steven Chubak von Nomura in einer Studie. Bereinigt um die Belastungen durch die Rechtsstreitigkeiten seien die Resultate besser gewesen als gedacht. Das gelte auch für die Kosten.
Murali Gopal von der Societe Generale stellt zudem auf die bisher durch die Bank gebildeten Rückstellungen für Altlasten ab. Sollte es bei den Streitigkeiten mit der US-Justiz zu einer Einigung am unteren Ende der in den Medien genannten Bandbreite von 12 bis 17 Milliarden Dollar kommen, wäre das eventuell nur begrenzt negativ für den Buchwert des Konzerns. Entsprechend könnte eine solche Entwicklung zum Kurstreiber werden. Die Anleger könnten sich dann wieder stärker auf die Ertragskraft des Kerngeschäfts konzentrieren.
Beide Analysten sehen Potenzial in den Aktien und stufen sie mit "Kaufen" ein.