PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben ihre deutlichen Vortagesgewinne etwas ausgebaut. Gefragt waren am Donnerstag vor allem Aktien aus der Automobilbranche, zumal sich der Euro weiter in der Nähe seines Tief vom April bewegte. Eine schwache Gemeinschaftswährung erhöht außerhalb des Euroraums die Exportchancen der Konzerne.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone rückte am Vormittag um 0,74 Prozent auf 3487,84 Punkte vor und erreichte damit wieder den höchsten Stand seit Mitte August. Zur Wochenmitte war das Börsenbarometer bereits um rund anderthalb Prozent angesprungen - Grund dafür war mal wieder die Hoffnung auf noch mehr Billiggeld der Europäischen Zentralbank.
Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) gewann am Donnerstag 0,62 Prozent auf 4923,57 Punkte. Für den britischen FTSE 100 (ISE:UKX) ging es um 0,46 Prozent auf 6366,80 Punkte nach oben. Insgesamt rechnen Händler mit einem ruhigen Handelsverlauf, da in den USA "Thanksgiving" gefeiert wird. Deshalb bleiben dort die Börsen geschlossen und am Freitag findet nur eine verkürzte Sitzung statt.
Im europäischen Automobilsektor (DJX:SXAP) gab es nur Gewinner. Am deutlichsten nach oben ging es für die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3). Sie setzten am Vormittag ihre rasante Erholung fort und stiegen um knapp 3 Prozent. Damit hatten sie zugleich auch im EuroStoxx die Nase vorn. Bei den Aktien von Renault (PSE:PRNO) (FSE:RNL) stand zuletzt in Paris ein Plus von mehr als 2 Prozent, die Papiere des Reifenherstellers Michelin (PA:MICP) (PSE:PML) (FSE:MCH) legten um mehr als 1 Prozent zu.
Ebenfalls in Paris fielen allerdings die Papiere von Remy Cointreau (PSE:PRCO) (BER:RMC) um mehr als 2 Prozent. Der Gewinn des Spirituosenhersteller war im ersten Geschäftshalbjahr deutlicher gesunken als von Analysten befürchtet.
Ebenfalls gegen den Trend sackten die Papiere von BHP Billiton (ISE:BLT) (BER:BIL) am Ende des FTSE 100 um knapp 3 Prozent ab. Nach dem Dammbruch-Unglück in Brasilien könnte der Bergbaukonzern seine Dividende um die Hälfte kappen, befürchteten Analysten. Der Experte Fraser Jamieson von der US-Bank JPMorgan (N:JPM) gab sogar seine neutrale Haltung den Aktien gegenüber auf und stufte die Papiere auf "Underweight" ab.