n PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch ihre Erholungsphase vom Vortag mit vermindertem Tempo fortgesetzt. Einige unerwartet positive Unternehmenszahlen zum dritten Quartal hätten die Kurse gestützt, hieß es aus dem Handel. Der Eurostoxx 50 F:SX5E gewann am Vormittag zuletzt 0,21 Prozent auf 3042,54 Punkte. Der CAC 40 (PSE:PCAC) in Paris stieg um 0,14 Prozent auf 4118,44 Zähler. Der FTSE 100 (ISE:UKX) in London rückte um 0,57 Prozent auf 6438,63 Punkte vor.
Das Kapital kehre zurück, konstatierte ein Marktexperte. Nach Aussage von Christian Henke vom Broker IG rücken seit Tagen die Konjunktursorgen in den Hintergrund. "Der Risikoappetit bei den Anlegern hierzulande hat zuletzt wieder ein wenig zugenommen. Zudem fängt in Kürze mit den Monaten November und Dezember statistisch betrachtet eine äußerst starke Marktphase an. Viele Marktteilnehmer hoffen auf eine Jahresend-Rally", sagte Henke.
Da am Mitwoch dies- und jenseits des Atlantik keine wichtigen Wirtschaftsdaten auf der Agenda stehen, dürften vor allem die Beschlüsse der zweitägigen Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed das Interesse der Anleger auf sich ziehen. "Dass die Notenbank ihr Anleihekaufprogramm beenden wird, ist wohl ausgemachte Sache, aber die Anleger erhoffen Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Leitzinsanhebung", schrieb Investmentanalyst Berndt Fernow von der LBBW.
Aus Branchensicht waren Aktien aus dem Investitionsgütersektor (DJX:SXNP) mit einem Anstieg von 0,81 Prozent Spitzenreiter, gefolgt von Titeln aus der Autoindustrie (DJX:SXAP) mit plus 0,75 Prozent. Am unteren Ende des Tableaus befand sich die Bankenbranche (DJX:SX7P), die als einziges Segment im Minus gut 0,2 Prozent verlor. Die Deutsche Bank F:DBK hatte einen Quartalsverlust bekanntgeben müssen.
Unter den Einzelwerten im EuroStoxx 50 standen wie bereits am Vortag Sanofi (PARIS:SASY) (PSE:PSAN) im Fokus. Nachdem die Papiere des Pharmakonzerns am Vortag wegen trüber Preisaussichten für Diabetesmittel in den USA bereits mehr als 10 Prozent verloren hatten, sackten sie am Mittwoch um weitere 4 Prozent ab. Damit waren sie erneut einsames Schlusslicht im EuroStoxx-50-Index. Gründe für die erneut steile Abwärtsbewegung waren Abstufungen und Kurszielsenkungen vieler Analysten. Am Morgen hatte Sanofi die sofortige Trennung von Konzernchef Chris Viehbacher bekanntgegeben.
Titel von BBVA F:BBVA büßten rund 2 Prozent ein. Die spanische Großbank hat ihren Gewinn im dritten Quartal mehr als verdreifacht. Analysten hatten allerdings mit noch mehr gerechnet. Bester Wert im Leitindex der Eurozone waren Schneider Electric F:PSU, die sich um 2,84 Prozent verteuerten. Stärkere Investitionen in den USA und eine zaghafte Erholung in Westeuropa haben dem Elektrotechnikkonzern im dritten Quartal mehr Umsatz als erwartet beschert.
Europas drittgrößter Ölkonzern Total (PSE:PFP) (FSE:TOTB) hat im dritten Quartal auch wegen sinkender Ölpreise weniger verdient. Analysten hatten aber einen noch deutlicheren Einbruch erwartet. Ein Sparprogramm soll zudem für Entlastung sorgen. Die Quartalsdividende hielt das Unternehmen stabil zum Vorquartal. Die Total-Aktien stiegen um 1,42 Prozent.
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