PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Höhenrausch haben sich Anleger am Dienstag am europäischen Aktienmarkt zunächst einmal zurückgehalten. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) sank am späten Vormittag um 0,62 Prozent auf 3392,98 Punkte. Der CAC 40 (CAC 40) in Paris verlor 0,51 Prozent auf 4651,48 Punkte. In London gab der FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,21 Prozent nach auf 6838,14 Punkte.
Das Thema Griechenland werde nach dem Machtwechsel durchaus positiv angegangen, sagten Marktexperten. Es gebe Optimismus, dass Griechenland in der Eurozone gehalten werden könne. Griechenlands Aktienmarkt war am Morgen zunächst kaum verändert gestartet, danach aber abgerutscht. Zuletzt büßte der Leitindex ASE rund 3 Prozent ein. Bereits am Vortag hatte die Athener Börse zum Handelsende ein Minus von 3,20 Prozent verbucht.
Der Chef der Links-Partei Syriza und neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras drückt bei der Regierungsbildung aufs Tempo. Am Dienstag werden die Bekanntgabe der Kabinettsliste und die Vereidigung der Minister erwartet. Den von Tsipras geforderten Schuldenschnitt lehnen die Euro-Partner ab. Für einen Forderungsverzicht gegenüber Athen gebe es nicht viel Unterstützung, sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem in Brüssel.
Im Bankensektor (DJX:SX7P) gab es am Dienstag die größten Verluste. Unter den zehn schwächsten Eurostoxx-Werten waren allein acht Bankaktien, wobei die Titel der Deutschen Bank mit minus 3,26 Prozent am stärksten einbüßten.
Schwach präsentierten sich zudem Aktien aus dem Investitionsgütersektor (DJX:SXNP). So sackten am Eurostoxx-Ende die Titel von Philips (ASX:PHIA) (FSE:PHI1) um 4,40 Prozent ab. Der mitten in der Aufspaltung steckende Elektronikkonzern erlitt im vergangenen Jahr angesichts von Produktionsproblemen in der Medizintechnik sowie schleppender Geschäfte in China und Russland einen Rückschlag. Zudem schraubten die Niederländer ihre für 2016 angepeilten Ziele zurück.
Die Aktien des deutschen Rivalen Siemens (ETR:SIE) verloren 2,58 Prozent. Die Kraftwerks- und Medizintechnik waren im vergangenen Quartal deutlich unter den Vorjahreszahlen geblieben. Der Konzerngewinn sackte um ein Viertel ab.
In der Schweiz gewannen dagegen Novartis (VTX:NOVN) (FSE:NOT) 1,15 Prozent. Der Pharmakonzern sieht sich mit neuen Medikamenten und einem schnellen Wachstum in aufstrebenden Industrienationen auf Kurs. An die Aktionäre will Novartis eine um 6 Prozent höhere Dividende in Höhe von 2,60 Franken je Aktie ausschütten.
In London sprangen die Papiere von Easyjet (ISE:EZJ) (FSE:EJT) mit plus 3,25 Prozent an die Spitze des "Footsie". Der britische Billigflieger ist nach der ersten Winterhälfte weiter auf Wachstumskurs. Der Umsatz legte deutlich zu.