FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestützt auf freundliche Überseebörsen dürfte die Stimmung am deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart gut bleiben. Da die Börsen in London und New York feiertagsbedingt geschlossen bleiben, wird allerdings mit einem ruhigen Handelstag gerechnet. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte am Montag knapp eine Stunde vor dem Börsenstart ein Plus von 0,13 Prozent auf 10 300 Punkte. Beim EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete sich ein kaum veränderter Auftakt an.
In der vergangenen Woche hatte der Dax bereits insgesamt 3,7 Prozent zugelegt und war am Freitag auf Schlusskurs-Basis auf den höchsten Stand seit knapp einem Monat geklettert. Auch der Leitindex der Eurozone hatte in den letzten fünf Handelstagen knapp 4 Prozent hinzugewonnen.
UNEINS ÜBER BEDEUTUNG DER YELLEN-REDE FÜR ZINSSCHRITT IM JUNI
Am Freitagabend (MESZ) hatte sich die US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen zur Wirtschaftslage und der weiteren Zinspolitik in den USA geäußert. Während einer Veranstaltung der Harvard University in Cambridge sagte sie, dass das Wachstum in den Vereinigten Staaten anzuziehen und sich der Arbeitsmarkt weiter zu verbessern scheine. Mit Blick auf die kommenden Monate fügte sie dann an: "Wenn das anhält, was ich erwarte, dann wäre ein graduelle und vorsichtige Zinsanhebung angemessen."
An den Finanzmärkten sei man sich nach diesen Äußerungen weiterhin uneinig, ob die Fed bereits im Juni an der Zinsschraube drehen werde, kommentierte Analyst Christian Henke vom Broker IG. Insgesamt sehe es aber so aus, dass eine mögliche Zinserhöhung vor dem Hintergrund sich verbessernder Wirtschaftdaten an Schrecken verliere.
BAYER BLEIBEN IM FOKUS
Unter den Einzelwerten könnte es vor allem mit Blick auf Bayer (DE:BAYGN) (ETR:BAYN) spannend bleiben. Es wird gerätselt, ob der Pharma- und Chemiekonzern, dessen Aktien vorbörslich beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) um 0,84 Prozent stiegen, seine Offerte für den US-Saatgutkonzern Monsanto aufstocken wird. Wie die "Sunday Times" aus Kreisen der Londoner Finanzwelt berichtete, könnte ein von den Leverkusenern auf bis zu 130 US-Dollar je Aktie nachgebessertes Angebot für Monsanto (NYSE:MON) (ETR:MOO) bereits Anfang dieser Woche auf den Tisch kommen. Die bisherige Offerte beträgt 122 Dollar je Aktie und war von Monsanto erst kürzlich als "finanziell nicht angemessen" abgelehnt worden.
Die Papiere der SGL Group (ETR:SGL) büßten derweil bei L&S etwas mehr als 5 Prozent ein, nachdem sie allerdings am Freitag wegen Übernahmespekulationen um rund 27 Prozent nach oben geschnellt waren. Den Kurssprung hatte ein Bericht des "Manager Magazins" ausgelöst. Dem zufolge ist der Kohlenstoffspezialist ins Visier des chinesischen Chemiekonzerns Chemchina geraten. Es soll schon diverse Gespräche mit SGL-Chef Jürgen Köhler und Großaktionärin Susanne Klatten gegeben haben, hatte es unter Berufung auf Unternehmenskreise geheißen.
Rib Software (XETRA:RIB) gewannen vorbörslich rund 3 Prozent. Der Bausoftware-Spezialist gab eine Allianz (DE:ALVG) mit Wipro bekannt. Der IT-Dienstleister werde auf Basis der iTWO-Technologie von Rib Software Rundum-Dienstleistungen anbieten im Bereich Energie, Versorger und Infrastrukturindustrie sowie im Ingenieur- und Bauwesen.