FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der deutlichen Erholung am Vortag dürfte der Dax F:DAX zur Wochenmitte zunächst wieder etwas nachgegeben. Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex rund eine Stunde vor dem Start ein Minus von 0,18 Prozent auf 9717 Punkte. Tags zuvor habe auch die Hoffnungen auf eine Entspannung der Ukraine-Krise für Rückenwind gesorgt, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba in einem Morgenkommentar. Allerdings sollte diese Bewegung angesichts geringer Umsätze nicht überbewertet werden. Für den EuroStoxx 50 F:SX5E als Leitindex der Eurozone zeichnet sich ebenfalls eine moderat tiefere Eröffnung ab.
Bei einer auf Konjunkturseite dünnen Nachrichtenlagen richten sich die Blicke der Anleger weiterhin auf die Krisen in der Ukraine und dem Gazastreifen. Auf Unternehmensseite rücken der Autobauer Daimler F:DAI mit Zahlen und die Deutsche Bank F:DBK nach einem Bericht des "Wall Street Journal" über "ernsthafte Probleme" bei der US-Tochtergesellschaft des Finanzkonzerns in den Fokus.
DEUTSCHE BANK SCHWACH - BERICHT ÜBER PROBLEME BELASTET
Die Papiere der Deutschen Bank verloren vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S) 1,71 Prozent. Der Zeitung zufolge hatte die US-Tochter des deutschen Branchenprimus im Dezember einen Brandbrief der Federal Reserve Bank of New York erhalten. Die Notenbank als Aufsichtsbehörde habe darin unter anderem eine schlampige Buchführung, eine unzureichende Kontrolle und mangelhafte technische Systeme angemahnt, schrieb das Blatt. Einem Börsianer zufolge passt der Artikel zu den bereits bestehenden Sorgen um das US-Geschäft und ihren negativen finanziellen Folgen. Vor allem gebe es einen Reputationsschaden. Das dicke Minus der Papiere im US-Handel von bis phasenweise mehr drei Prozent erscheine aber dennoch übertrieben, hieß es am Markt.
Grund zur Freude hatten die Aktionäre von Daimler F:DAI. Im Dreikampf mit BMW F:BMW und Audi will der Autobauer in den nächsten Monaten die Schlagzahl erhöhen. Im abgelaufenen Quartal hatte Daimler dank seiner neuen S-Klasse das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) deutlich gesteigert. Die Titel stiegen bei L&S um 1,65 Prozent.
MUNICH RE UND BILFINGER STEIGEN NACH ANALYSTENKOMMENTAREN
Auch Analystenkommentare bewegten: Die Aktien der Munich Re (ETR:MUV2) verteuerten sich nach einer Hochstufung auf "Overweight" durch JPMorgan um 1,30 Prozent. Die Titel des Baudienstleister Bilfinger F:GBF stiegen um 0,83 Prozent. Hier trieb einem Händler zufolge eine Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe an. Für die Papiere der Lufthansa ging es nach einem verhaltenen Kommentar eines Analysten hingegen um 0,32 Prozent nach unten. Zudem strich die Fluggesellschaft Flüge nach Israel.