FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX dürfte nach der Erholung der vergangenen Tage am Freitag mit leichten Verlusten starten. Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex rund eine Stunde vor dem Start einen Rücksetzer um 0,29 Prozent auf 9766 Punkte. Börsianer sehen bei 9800 Punkten eine wichtige Hürde. Der asiatische Handel gebe bereits einen Vorgeschmack auf eine wohl sehr ruhige Sitzung, sagte Stratege Chris Weston von IG. Leicht negative Vorgaben kommen aus den USA: Der Future auf den Dow Jones Industrial F:DJI fiel seit dem Xetra-Schluss am Donnerstag um 0,31 Prozent. Insgesamt gibt es aber keine starken Impulse. Für den EuroStoxx 50 F:SX5E zeichnet sich ebenfalls eine leichtere Eröffnung ab.
Viele Börsianer dürften sich vor einer mit vielen Konjunkturdaten aus den USA ereignisreichen neuen Woche zurückhalten. Angesichts der Spannungen in der Ukraine und in Gaza schwelen zudem weiterhin Krisenherde, die die Anleger genau im Auge behalten. Am Freitag richten sich die Blicke hierzulande auf das wichtigsten deutsche Konjunkturbarometer, das Ifo-Geschäftsklima am Vormittag. Am Nachmittag stehen noch die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter aus den USA auf der Agenda
DEUTSCHE BANK WILL NOCH MEHR SPAREN
Die Aktien der Deutschen Bank F:DBK könnten auf einen Pressebericht über eine Verschärfung des Sparkurses reagieren. Bis 2018 solle die Kostenkürzung insgesamt sechs bis sieben Milliarden Euro umfassen, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise. Bisher wolle der Finanzkonzern bis Ende 2015 rund 4,5 Milliarden Euro einsparen. Analysten hätten bereits mit höheren Kostensenkungen gerechnet, kommentierte ein Händler den Bericht. Dennoch sollten die Papiere davon profitieren. Vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S) traten die Titel zunächst aber auf der Stelle.
Aktien der Deutschen Börse F:DB1 fielen bei L&S nach Zahlen um ein halbes Prozent. Die lange Ruhe an den Finanzmärkten belastete den Börsenbetreiber zwar auch im zweiten Quartal - der Überschuss sackte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um rund 7 Prozent ab.
BSKYB GREIFT WIE ERWARTET NACH SKY DEUTSCHLAND
Sky Deutschland F:SKYD gewannen nach einer Übernahme-Offerte von BSkyB (FSE:BSB) 1,35 Prozent auf 6,75 Euro. BSkyB bietet genau diesen Preis und damit etwas mehr als den gesetzlichen Mindestpreis in Höhe des volumengewichteten Durchschnittskurses (VWAP) der vergangenen drei Monate bei rund 6,57 Euro. Ein Börsianer sagte: "Das ist alles so ausgegangen, wie es erwartet wurde." Auch der Preis sei so erwartet worden. Nach den Erwartungen und den Berichten der vergangenen Tage gebe es somit keinerlei Überraschung.
Die Aktien des Biotech-Unternehmens Evotec F:EVT verteuerten sich um 0,85 Prozent. Hier sorgten Spekulationen über ein mögliches Interesse des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca (ISE:AZN) (SSE:AZN) (FSE:ZEG) weiterhin für Auftrieb, sagte ein Händler. Die Aktien von Morphosys F:MOR zogen um 1,65 Prozent an. Einem Händler zufolge profitierten sie von einer Kaufempfehlung durch Merrill Lynch.