FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat den September so begonnen, wie er den August beendet hat - mit klaren Verlusten. Dafür sorgten anhaltende Befürchtungen um die chinesische Wirtschaft und der festere Euro. Diese Faktoren ließen den Dax (DAX) am Dienstag wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 10 000 Punkten fallen. Zuletzt wurde der deutsche Leitindex 2,86 Prozent tiefer bei 9966,09 Zählern gehandelt. Den August hatte der Dax mit dem stärksten Monatsverlust seit 2011 beendet.
Der MDax (MDAX) als Index mittelgroßer Werte sank am Dienstag um 2,40 Prozent auf 19 206,89 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) büßte 3,01 Prozent auf 1655,53 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) fiel um 2,85 Prozent.
Nikkei 225 KNICKT UM FAST 4% EIN
Aktuelle Konjunkturdaten aus Europa hatten nur kurzzeitig einen leicht positiven Einfluss auf die Kurse: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland belief sich im August auf 2,796 Millionen. Das sind 106 000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr. BA-Chef Frank-Jürgen Weise sagte: "Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin günstig: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im August saisonbereinigt gesunken, das Beschäftigungswachstum hält an." Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im August zwar etwas eingetrübt; die Zeichen stehen dennoch weiter auf Wachstum.
Die Fernost-Börsen hatten wegen enttäuschender chinesischer Konjunkturdaten am Dienstag deutlich nachgegeben. Der Nikkei-225-Index (FX1:N225) in Tokio schloss fast 4 Prozent tiefer. Zudem hatte der Dow-Jones-Index am Montag schwächer geendet und den Monatsverlust auf rund 6,5 Prozent ausgeweitet. Dies entsprach der schwächsten Monatsbilanz seit mehr als fünf Jahren.
MUNICH RE AN DAX-SPITZE
Unter den Einzelwerten im Dax war kein positives Vorzeichen zu sehen. Relativ glimpflich kam Munich Re (ETR:MUV2) davon. Die Papiere gaben um 1,07 Prozent nach und waren damit Spitzenreiter im Leitindex. Zuvor hatten die Analysten der US-Investmentbank Merrill Lynch die Aktien zum Kauf empfohlen.
Fresenius-Titel (XETRA:FREG) profitierten hingegen nicht von der bevorstehenden Aufnahme in den EuroStoxx-50-Index und sackten um 2,32 Prozent ab. Dagegen büßten RWE-Aktien (XETRA:RWEG) nur 1,57 Prozent ein, obwohl die Versorger-Papiere aus dem Leitindex der Eurozone weichen müssen.
Infineon (XETRA:IFXGn) verloren am Dax-Ende 4 Prozent. Am Vortag hatten die Papiere des Halbleiterkonzerns jedoch mit einem Gewinn von über 2 Prozent an der Spitze des Leitindex gestanden.
Die Aktien von Manz (XETRA:M5ZG) haben dank eines Auftrags an der TecDax-Spitze um 1,47 Prozent zugelegt. Ein US-Neukunde habe eine Produktionslinie zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien im Volumen von rund 12 Millionen Euro bestellt, teilte der Maschinenbauer mit.