Investing.com - An den europäischen Aktienbörsen ging es am Dienstag aufwärts, als die Marktteilnehmer eine Flut von Gewinnnachrichten verarbeiteten und gute Nachrichten aus Griechenland und der deutschen Wirtschaft feierten.
Im Handel in den europäischen Morgenstunden legte der EURO STOXX 50 um 0,25% zu, der französische CAC 40 erhöhte sich um 0,28%, während der DAX um 0,50% anstieg.
EU-Beamte hatten am Dienstag verkündet, dass sie grünes Licht für die Bereitstellung von 2,8 Milliarden Euro an Mitteln für Griechenland gegeben haben, als Teil des dritten Rettungspaket des Landes, nachdem Athen die geforderten Reformen umgesetzt hatte.
Die Stimmung wurde zudem vom deutschen Geschäftsklima getragen, das sich im Oktober Branchendaten vom Dienstag zufolge, auf sein bestes Niveau seit April 2014 verbessert hat, da die Verunsicherung über das britische Votum für ein Verlassen der Europäischen Union weiter nachgelassen hat.
In einem Report des Ifo Forschungsinstituts, war zu lesen, dass der Geschäftsklimaindex in diesem Monat auf saisonbereinigt 110,5 Punkte gestiegen ist, nach 109,5 im September und damit die Prognose von 109,5 übertroffen hat.
Bei den Unternehmensnachrichten gibt es eine Fülle von Quartalsberichten. Der französische Mobilfunker Orange SA (PA:ORAN) hat einen 1,6 prozentigen Anstieg seines Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisierungen bekanntgegeben. Die Aktie zog mit einem Kursgewinn von mehr als 4% den CAC 40 nach oben.
Obwohl Banca Monte dei Paschi di Siena SpA (MI:BMPS) als Folge fauler Kredite für das zurückliegende Quartal einen Verlust von 1,15 Milliarden Euro melden musste, sind die Anteile des italienischen Kreditinstituts um mehr als 20% in die Höhe geschossen, nachdem es einen Restrukturierungsplan vorlegte, der den Verkauf von 28 Milliarden Euro an faulen Krediten, eine Kapitalerhöhung um 5 Milliarden Euro und die Entlassung von etwa 10% der Beschäftigten zusammen mit der Schließung von 500 Niederlassungen einschließt.
Unter den Verlierern war Novartis AG (SIX:NOVN), die mit einem Abschlag von 1,5% gehandelt wurde, nachdem der zweitgrößte Pharmakonzern Europas für das siebte Quartal in Folge einen fallenden Gewinn berichten musste.
Unterdessen hat der Ölpreis am Dienstag sein Plus in bewegtem Handel behauptet, während die Investoren weiter die Entwicklung rund um die Einigung der Opec auf eine Drosselung der Förderung beobachten. Ein Komitee, in dem das Nichtmitglied Russland einen Sitz hat, soll am Freitag und Sonnabend in Wien tagen, um die Einzelheiten eines Vorschlags auszuarbeiten, der auf der offiziellen Opec-Sitzung am 30. November diskutiert werden soll.
Das private American Petroleum Institute (API) wird heute noch seine wöchentliche Schätzung der Rohölvorräte veröffentlichen, der am Mittwoch Daten von der staatlichen US-Energieinformationsbehörde (EIA) folgen.
Energiewerte erzielten zumeist Kursgewinne. So ist der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) um 0,63% gestiegen und die italienische ENI (MI:ENI) SpA legte um 0,51% zu, während der norwegische Konkurrent Statoil ASA (OL:STL) um 0,22% nach oben kletterte.
Finanzaktien erlitten zumeist Verluste. Die Kurse der französischen Institute BNP Paribas (PA:BNPP) und Societé Generale (PA:SOGN) fielen um respektive 0,47% und 0,11%, während Anteile der Commerzbank (DE:CBKG) und der Deutschen Bank (DE:DBKGn) jeweils um 0,78% und 1,42% absackten.
Unter den Kreditinstituten an Europas Peripherie fielen die Kurse der Intesa Sanpaolo (MI:ISP) und die Unicredit (MI:CRDI) in Italien um respektive 0,19% und 0,76%, während die spanischen Banken BBVA (MC:BBVA) und Banco Santander (MC:SAN) sich um jeweils 0,40% und 0,93% verbilligten.
In London ist der rohstofflastige FTSE 100 um 0,51% gestiegen, angeschoben von Gewinnen im Bergbausektor, nachdem die Eisenerzfutures in China in der Nacht auf ein Sechsjahreshoch gestiegen waren.
Anteile an Glencore (LON:GLEN) gingen um 2,82% nach oben und die von Anglo American (LON:AAL) verteuerten sich um 4,36%, während BHP Billiton (LON:BLT) und Rio Tinto (LON:RIO) jeweils Kurssprünge von 1,47% und 2,83% hinlegten.
Energieaktien fügten sich in die Gewinnerliste ein. BP (LON:BP) legte um 1,04% zu und Konkurrent Royal Dutch Shell (LON:RDSa) verteuerte sich um 0,63%.
Finanztitel hingegen waren billiger. HSBC Holdings (LON:HSBA) rutschte um 0,03% ab und Royal Bank of Scotland (LON:RBS) brach um 3,01% ein, während Barclays (LON:BARC) und Lloyds Banking (LON:LLOY) um respektive 0,33% bzw. 1,26% nachgaben.
In den USA deuten die Aktienfutures eine Markteröffnung mit kleineren Gewinnen an.. Der Dow Jones Industrial Average futures legt einen Anstieg von 0,17% nahe, der S&P 500 futures deutet einen Zugewinn von 0,20% an, während der Nasdaq 100 futures auf eine Handelseröffnung um 0,28% im Plus hindeutet.