Investing.com - Aktienkurse an den asiatischen Märkten fallen am Mittwoch infolge durchwachsener Wirtschaftdaten aus China und zunehmender Sorgen über die Verfügbarkeit von geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftswachstums.
Der Shanghai Composite fiel um 1,11 Prozent, Hang Seng ging um 0,13 Prozent zurück. Der australische S&P/ASX 200 fiel nach enttäuschenden Daten zu Konsumstimmung um 0,82 Prozent, Nikkei 225 verlor 0,03 Prozent.
Das chinesische BIP wuchs im ersten Quartal um eine Jahresrate von 7,0 Prozent und entsprach somit den Prognosen. Industrieproduktion stieg um 5,6 Prozent und blieb damit hinter den Erwartungen von 6,9 Prozent Anstieg. Die Einzelhandelsumsätze nahmen um 10,2 Prozent zu, auch hier wurden Erwartungen von 10,9 Prozent Anstieg enttäuscht. Anlageinvestitionen stiegen um 13,5 Prozent, erwartet wurden 13,8 Prozent.
Die Zahlen folgen auf die Veröffentlichung enttäuschender Handelszahlen am Montag. Im vergangenen Monat gingen die Exporte in China im Vergleich zur Vorjahresperiode um 15 Prozent zurück. Im Monat zuvor stiegen sie um beinahe 50 Prozent an. Chinesische Importzahlen sanken im März ebenfalls. Nach einem Rückgang um 20,5 Prozent im Februar fielen sie abermals um 12,7 Prozent.
Der Westpac-MI-Index zur Konsumstimmung in Australien zeigte für April einen Rückgang um 3,2 Prozent auf 96,2. Im März wurde ein Abstieg um 1,2 Prozent verzeichnet. Die Anleger gehen nun davon aus, dass die Reserve Bank of Australia im April ihre Zinssätze um 25 Basispunkt auf ein Rekordtief von 2,0 Prozent senken wird.
Aktien an den US-Märkten handelten am Dienstag gemischt. Zwei große Bankhäuser an der Wall Street lieferten über den Prognosen liegende Quartalsergebnisse und die US-Einzelhandelsumsatzzahlen stiegen zum ersten Mal in drei Monaten.
Der Dow Jones Industrial Average und der S&P 500 stiegen leicht an und schlossen zum vierten Mal innerhalb von fünf Sitzungen im grünen Bereich. NASDAQ Composite Index fiel dagegen zum zweiten Mal in Folge leicht ab und setzte seinen Rückzug von der 5 000-Marke fort. Dow legte 0,33 Prozent oder 59,93 Punkte zu und stieg auf 18036,97, NASDAQ fiel um 10,96 Punkte oder 0,22 Prozent auf 4977,29 Punkte.
S&P 500 stieg um 3,41 Punkte oder 0,16 Prozent auf 2095,84 Punkte.
Am Dienstag veröffentlichte enttäuschende Zahlen entfachten neue Sorgen um die Konjunkturstärke des Landes und steigerte die Ungewissheit hinsichtlich des Zeitpunkts für eine Anhebung der Leitzinsen.
Das US-Handelsministerium gab bekannt, dass die Einzelhandelsumsätze im vergangenen Monat um 0,9 Prozent angestiegen sind. Die Zahlen enttäuschten die Erwartungen von einem Anstieg um 1 Prozent. Einzelhandelsumsätze im Februar sanken um 0,5 Prozent, ursprünglich wurde für diesen Monat ein Rückgang von 0,6 Prozent verzeichnet.
In einem gesonderten Bericht meldete das Handelsministerium, dass die Erzeugerpreise im letzten Monat um 0,2 Prozent gestiegen sind und damit den Markteinschätzungen entsprochen haben. Im Februar fielen die Preise um 0,5 Prozent.
Im Jahresvergleich ging der Erzeugerpreis-Index im März um 0,8 Prozent zurück und entsprach damit nach einem Rückgang von 0,6 Prozent im Vormonat den Erwartungen.
Die Einheitswährung wurde gestützt, nachdem der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognosen für die Eurozone in 2015 von 1,2 auf 1,5 Prozent angehoben hatte. Die Organisation geht davon aus, dass der schwache Euro und die sinkenden Ölpreise das Wirtschaftswachstum fördern werden.
Seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum weltweit beließ der IWF unverändert bei 3,5 Prozent, fügte jedoch einschränkend hinzu, dass die Erholung "moderat und ungleichmäßig" verlaufe.
Die Spannungen zwischen Griechenland und seinen Kreditgebern aus der Eurozone blieben am Dienstag weiter hoch. Stunden nach der Veröffentlichung eines Artikels der Financial Times über einen Plan der Griechen im Falle eines möglichen Staatsbankrotts wiesen Regierungsmitglieder in Athen die Berichte darüber sowie über Neuwahlen der Regierung zurück.
Am kommenden Montag läuft die von der Arbeitsgruppe der Eurozone gesetzte Frist für einen Reformplan der griechischen Regierung ab. Dieser ist Voraussetzung für weitere Finanzierungshilfen. Infolge der Ungewissheit schnellten die Renditen für zweijährige Staatsanleihen Griechenlands um über 20 Prozent hoch.