Berlin, 21. Apr (Reuters) - Die Börsenpläne der Deutsche Bahn DBN.UL für ihr internationales Geschäft kommen nach einer Reihe von Verzögerungen wieder voran. Der Aufsichtsrat sei für den 4. Mai zu einer Sondersitzung eingeladen worden, sagten Mitglieder des Gremiums am Donnerstag. Dabei wolle die Bahn ihr Konzept für den Verkauf eines Minderheitsanteils am internationalen Logistikgeschäft Schenker und am Auslandsgeschäfts der Personverkehrstochter Arriva vorstellen. Außerdem werde damit begonnen, Banken zur Begleitung des Verkaufsprozesses zu finden. Einen formalen Auftrag zur Privatisierung soll der Aufsichtsrat dann im Herbst erteilen. Im zweiten Quartal 2017 könnten den Angaben zufolge dann erste Anteile von Arriva an die Börse gehen, ein Jahr später dann auch Schenker. Die Bahn erhoffe sich Einnahmen von um die 4,5 Milliarden Euro.
Die Pläne zum Verkauf von Minderheitsanteilen von bis zu 40 Prozent der beiden Töchter existieren schon rund ein Jahr. Sie waren aber im Aufsichtsrat des Staatskonzerns lange auf Skepsis gestoßen. Klar ist jetzt, dass die hoch verschuldete Bahn die Einnahmen komplett zur Schuldenbegrenzung und für Investitionen verwenden darf und keinen Anteil an den Staat als Eigentümer abgeben muss.