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Credit-Suisse-Chef überrascht Kritiker mit Quartalsgewinn

Veröffentlicht am 28.07.2016, 14:45
Aktualisiert 28.07.2016, 14:45
© Reuters. A man enters the Credit Suisse offices in the Manhattan borough of New York

© Reuters. A man enters the Credit Suisse offices in the Manhattan borough of New York

Zürich (Reuters) - Credit-Suisse-Konzernchef Tidjane Thiam hat sich mit einem überraschenden Quartalsgewinn etwas Luft verschafft.

Der seit gut einem Jahr an der Spitze der zweitgrößten Schweizer Bank stehende Ivorer präsentierte für die Frühlingsmonate schwarze Zahlen. Damit überraschte er viele Analysten und nahm Kritikern an seinem Umbau den Wind aus den Segeln. Während die Sanierung bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn) offenbar nicht richtig greift, sieht sich Thiam auf Kurs. Allerdings hat auch der ehemalige McKinsey-Berater noch einen weiten Weg vor sich. "Das ist nur der Anfang", sagte Thiam. "Ich verkünde nie einen Sieg nach zwei Quartalen."

Credit Suisse (SIX:CSGN) verbuchte im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch auf 170 Millionen Franken nach gut einer Milliarde vor Jahresfrist. Doch Analysten hatten noch Schlimmeres erwartet und den dritten Quartalsverlust in Folge vorausgesagt. Dass es nicht soweit kam, verdankte die Bank unter anderem Kostensenkungen und der Auflösung von Kreditrückstellungen. "Die Kosten zu senken ist eine klare und absolute Priorität für uns, aber das machen wir nicht auf Kosten unserer Wachstumsambitionen in ausgewählten Märkten", sagte Thiam. Die Bank sei auf gutem Weg, das für Ende 2016 angestrebte Sparziel zu erreichen oder zu übertreffen. Deutsche-Bank-Chef John Cryan hatte am Mittwoch gewarnt, dass der Konzern mit seinen Sparbemühungen noch nachlegen könnte.

In der Vermögensverwaltung, die Thiam zum Kerngeschäft erklärt hat, hielt der Schwung des ersten Quartals bei der Credit Suisse an. Bei reichen Privatkunden und Profi-Anlegern sammelte das Institut im abgelaufenen Quartal insgesamt 11,3 Milliarden Franken ein. Die Analysten von Bernstein monierten allerdings, dass das Wachstum etwa in Asien teilweise mit einer Ausweitung der Kreditvergabe erkauft worden sei. Credit Suisse ist der weltweit viertgrößte Vermögensverwalter für reiche Privatkunden. Marktführer ist der Erzrivale UBS (SIX:UBSG), der mit seinem Umbau einen mehrjährigen Vorsprung auf Credit Suisse hat und seinen Zwischenbericht am Freitag vorlegt.

Das Wachstum in der Vermögensverwaltung geht auf Kosten des Investmentbankings. Insbesondere von Teilen Anleihenhandels hat sich Thiam verabschiedet. Damit habe Credit Suisse die Risiken im Handelsgeschäft seit Jahresbeginn halbiert. In den Wirren des Brexit-Votums habe Credit Suisse damit einen größeren Verlust vermeiden können, sagte Thiam. Credit Suisse gelingt der Abbau offenbar, ohne zu viel Geschirr zu zerschlagen. Nach einem Einbruch im ersten Quartal erholten sich Erträge um ein Drittel. "Das sind gute Nachrichten, weil es zeigt, dass Credit Suisse in einem volatilen Umfeld Einnahmen erwirtschaften kann und der Risiko-Abbau-Plan das Geschäft nicht komplett zerstört hat", erklärte Kepler-Cheuvreux-Analyst Peter Casanova. Trotzdem: US-Investmentbanken wie Goldman Sachs (NYSE:GS), JP Morgan oder Citibank (NYSE:C) schnitten im Kapitalmarktgeschäft deutlich besser ab als Credit Suisse oder auch die zweite große europäische Investmentbank, die Deutschen Bank.

IST DAS SCHLIMMSTE VORBEI?

© Reuters. A man enters the Credit Suisse offices in the Manhattan borough of New York

Erklärtes Ziel des ehemaligen Versicherungsmanagers Thiam ist es, die Credit Suisse krisenfester machen. Hier kann er erste Erfolge vorweisen: Die harte Kapitalquote stieg auf 11,8 Prozent und liegt damit immerhin einen Prozentpunkt über der der Deutschen Bank. Trotzdem gehen etwa die Analysten von Bernstein davon aus, dass Credit Suisse im kommenden Jahr nicht um eine weitere Kapitalerhöhung herum kommt.

Die Bank hat noch so manche Baustelle. Analysten rechnen mit einer Milliardenbuße in Zusammenhang mit Fehlern im US-Hypothekengeschäft. Dazu kommt je nach Zinsentwicklung eine Lücke in der Pensionskasse, die möglicherweise gestopft werden muss. Und vor allem ist die Markverfassung alles andere als günstig. Ein Cocktail aus Niedrigzinsen, der vielerorts mauen Konjunktur und politischen Unsicherheiten verderben den Banken das Geschäft. Thiam dämpfte denn auch die Erwartungen für das zweite Halbjahr.

Auch den Anlegern ist angesichts der wegbrechenden Erträge und der immer noch bestehenden Risiken mulmig zu mute. "Wie soll die Bank nachhaltig Gewinne machen, wenn die Erträge wesentlich stärker als die Kosten zurückgehen?", fragte ein Händler. An der Börse sackten die Titel drei Prozent ab und notierten nicht weit weg vom Rekordtief. Der Unternehmenslenker musste vor Journalisten denn auch dementieren, dass die Bank ein Übernahmekandidat sei. Ob die Bank das Schlimmste schon hinter sich hat, wollte er aber nicht sagen. "Was wir sagen ist, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen", so der Manager. "Es gibt tatsächlich noch viel zu tun."

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