Investing.com – Der DAX startete heute nach den kräftigen Kursgewinnen vom Vortag schwach in den neuen Handelstag. In den ersten Minuten gab der deutsche Leitindex leicht um 0,12% auf 9.588,80 Punkte nach. In der zweiten Reihe gingen der MDAX und der TecDAX dagegen mit leichten Anstiegen von jeweils 0,18% auf 16.401,54 Zähler und 0,13% auf 16.401,54 Punkte in den Handel.
Zwar hatte am Vortag Wall Street mit leichten Gewinnen geschlossen, doch belasteten am Morgen schwache Daten aus China. Allerdings hat sich der Rückgang der Industrieaktivität etwas abgebremst, wie aus heute vom Markit-Institut veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Der vorläufige HSBC/ Markit Einkaufsmanagerindex für April ist zwar gegenüber dem Vormonat leicht von 48,0 auf 48,3 Punkte angestiegen, doch liegt die Zahl weiterhin deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
In China schlossen die Börsen mit Verlusten. Der Shanghai Composite ging um 0,26% zurück, der CSI 300 sackte leicht um 0,10% ab und der in Hong Kong gehandelte Hang Seng gab um 0,83% nach. In Japan dagegen verlieh die positive Stimmung in Wall Street Antrieb. Der Nikkei Index legte deutlich um 1,09% zu, der TOPIX schloss um 0,97% fester.
Im europäischen Frühhandel besorgte zusätzlich vor Bekanntgabe der Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone wie weit die Konflikte in der Ukraine sowohl dem verarbeitenden Gewerbe wie auch der Dienstleistungsbranche zugesetzt haben.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass sich die Auswirkungen in Grenzen hielten. Der gesamte deutsche Markit Einkaufsmanagerindex für die Produktion deutete auch im April darauf, dass die deutsche Konjunktur weiter wächst. Der Gesamtindikator ist vorläufigen Daten zufolge von 54,3 auf im Vormonat auf 56,3 Punkte gestiegen, teilte heute das Markit-Institut in London mit. April war ein besonders guter Monat für deutsche Unternehmen, die einen überdurchschnittlichen Auftragszuwachs verzeichneten. Dazu trug auch eine erhöhte Exportnachfrage bei.
Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie ist gleichzeitig von 53,7 auf 54,2 Punkte geklettert. Auch weist der Service-Sektor weiteres Wachstum auf. Hier gingen so viele Neu- und Folgeaufträge ein, wie seit November 2013 nicht mehr. Der Teilindikator für die Geschäftstätigkeit der Dienstleister ist im April von 53 Punkten im März auf derzeit 55 Zähler geklettert.
Im französischen Privatsektor hat das Wachstum leicht nachgelassen. Nichtsdestotrotz deutet der vorläufige Markit Einkaufsmanagerindex weiterhin auf Wachstum. Der Gesamtindikator für die Produktion ging von 51,8 im März auf 50,5 Punkte zurück. Der Teilindex für die Servicebranche schwächte sich um 1,2 Punkte auf 50,3 Zähler ab. Der Indikator für die Industrieproduktion fiel von 53,3 auf 51,6 Zähler und das Barometer für die Industrie gab von 52,1 auf 50,9 Punkte nach.
Die Eurozone hat ihrerseits im April das stärkste Wachstum seit fast drei Jahren verzeichnet und registrierte erstmals seit September 2011 Jobaufbau. Der vorläufige Gesamtindex für die Produktion gelangte nach einem Anstieg von 53,1 im Vormonat auf 54 Punkte im April auf ein 35 Monatshoch. Der Teilindex für die Dienstleistungsbranche stieg von 52,2 auf 53,1 Punkte, während die Barometer für Industrie und Industrieproduktion auf jeweils 56,5 nach 55,6 Zähler und 53,3 nach 53 Punkten zulegten.
Nach Bekanntgabe der Markit Daten legte der Euro gegenüber dem Dollar wieder zu. Der Kurs des EUR/USD liegt derzeit bei 1,3842 Dollar je Euro. Der Dax blieb so gut wie unverändert.
Die Ukraine steht nach der der Ankündigung der ukrainischen Regierung ihre Operationen gegen bewaffnete prorussische Separatisten im Osten der Ukraine wiederaufzunehmen erneut im Fokus der Anleger. Nachdem in Ostgebieten zwei Leichen vorgefunden wurden, meinte Übergangspräsident Alexander Turtschinow die von Russland unterstützten „Terroristen“ seien zu weit gegangen. US-Vizepräsident Joe Biden hatte zuvor während seines Besuchs in Kiew der Ukraine Unterstützung der USA zugesprochen, dazu zähle auch ein 50 Millionen Dollar Finanzpaket.
In Australien hat andererseits eine unerwartete schwache Inflation im ersten Quartal stark die australische Währung belastet. Der AUD/USD Kurs hat sich deutlich auf 0,9279 Dollar je Aussie abgeschwächt.
Weitere Konjunkturdaten kommen heute aus der EU, wo Zahlen zum öffentlichen Defizit und zur Verschuldung der EU-Staaten im Vorjahr veröffentlicht werden, aus dem Vereinigten Königreich, wo die Bank of England das Protokoll ihrer jüngsten Ratssitzung bekanntgibt und aus den USA, wo Zahlen zu den Verkäufen neuer Häuser für März vorgelegt werden.
Zudem stehen heute zahlreiche Geschäftszahlen an. Unter anderem legen Boeing, Facebook, Apple und Texas Instruments ihre Bilanzen dar.
Am Frankfurter Parkett ist indes adidas AG NA O.N. (ADSGN.XETRA) Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 0,96%. Topwerte im MDax und TecDax sind ElringKlinger und Evotec bei Anstiegen von je 1,59% und 2,19%. Zu den Flops zählen derzeit Siemens AG NA (SIEGn.XETRA), Osram Licht und SMA Solar Technologies bei Abschlägen von jeweils 1,19%, 2,61% und 4,25%.