BERLIN (dpa-AFX) - Der Börsenabsturz und die Probleme der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) beunruhigen die Bundesregierung nicht. Eine Sprecherin von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bekräftigte am Mittwoch in Berlin die Einschätzung des CDU-Politikers, dass es dafür keinen Anlass gebe. "Das ist die Aussage und die Meinung des Bundesfinanzministers, der selbstverständlich informiert ist durch ein großes Ministerium mit nachgeordneten Behörden." Damit ist die Banken- und Börsenaufsicht BaFin gemeint, die dem Finanzministerium unterstellt ist.
Pläne für ein Krisentreffen der Regierung mit der Bankenbranche gebe es nicht, erklärten Finanz- und Wirtschaftsministerium. Der Sprecher von Bundeskanzler Angela Merkel (CDU), Steffen Seibert, betonte vor dem Hintergrund der Schieflage beim Frankfurter Global Player, er könne nicht von Kontakten zur Deutschen Bank berichten. Das Verhältnis der Kanzlerin zum Branchenprimus ist in den vergangenen Jahren abgekühlt. In der Finanzkrise war der damalige Bankchef Josef Ackermann wichtiger Ratgeber, bis er es sich mit Merkel verscherzte. Ackermann sagte öffentlich, sein Geldhaus sei - anders als die Commerzbank - nicht auf Staatshilfe angewiesen. Er würde sich "schämen", wenn es soweit käme. Auch wiederholte Zweifel Ackermanns am Griechenland-Kurs der Bundesregierung erregten Merkels Missfallen. Unverändert dürfte Merkel über wichtige Vorgänge in den Zwillingstürmen am Main jedoch stets gut informiert sein. Als im vergangenen Sommer überraschend der Rückzug der Bank-Doppelspitze Anshu Jain und Jürgen Fitschen bekannt wurde, gab Merkel beim G7-Gipfel in Bayern preis: "Ich hatte keinen Überraschungseffekt.