Investing.com - Europäische Aktien notieren am Donnerstag mit einem starken Aufwärtstrend. Zunehmende Hoffnungen auf zusätzliche Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank verliehen übergreifende Unterstützung und überschatteten die anhaltende Ölpreis-Schlappe.
Im europäischen Morgenhandel stieg der DJ Euro Stoxx 50 um 1,05 Prozent, CAC 40 kletterte um 1,04 Prozent hoch und der DAX legte um 1,14 Prozent zu.
Europäische Aktien zogen an, nachdem eine Vorabentscheidung des Europäischen Gerichtshofs den Weg für die Einführung quantitativer Lockerungsmaßnahmen geebnet hatte. Die Anleger gehen nun verstärkt davon aus, dass diese bei der bevorstehenden Sitzung der Europäischen Zentralbank am 22. Januar beschlossen werden könnten.
Der Generalstaatsanwalt am Gerichtshof der Europäischen Union Pedro Cruz Villalon sprach sich für eine richterliche Bestätigung des EZB-Programms Outright Monetary Transactions aus. Das Programm wurde im Jahr 2012 unter Vorbehalt eingeführt.
Die Stimmung gegenüber Öl wurde empfindlich getroffen, nachdem die Weltbank am Dienstag ihre Wachstumsprognosen gesenkt hatte. Die Entscheidung verstärkte die Sorgen über eine stockende Erholung der Wirtschaft. In den vergangenen sechs Monaten sanken die Ölpreise um die Hälfte. Analytiker befürchten nun, dass dieser Preisverfall die niedrige Inflation vieler wichtiger Wirtschaften weiter verschlimmern wird.
Finanzwerte notieren durchgehend höher. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) stiegen um 1,95 bzw. 1,88 Prozent, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) gewannen um 1,99 bzw. 0,86 Prozent dazu.
Italiens Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) und Unicredit (MILAN:CRDI) schnellten um 1,79 bzw. 1,80 Prozent hoch, die spanischen BBVA (MADRID:BBVA) und Banco Santander (MADRID:SAN) um 1,28 bzw. 1,84 Prozent.
Aktien der Compagnie Financiere Richemont SA (SIX:CFR) verloren 0,73 Prozent. Der Schweizer Edelschmuckhersteller meldete eine Stagnation der Umsätze im dritten Quartal. Zurückzuführen sei dies vor allem auf Proteste in Hongkong, die den Vertrieb auf dem größten Markt für Schweizer Uhren gestört hätten.
In London stieg der FTSE 100 um 1,08 Prozent, angeführt von Experian Plc (LONDON:EXPN) mit 3,76 Prozent. Das Unternehmen meldete für die drei Monate bis Dezember einen Rückgang der Gesamtumsätze um 1 Prozent.
Der Finanzsektor trägt zu Gewinnen bei. HSBC Holdings (LONDON:HSBA) kletterte um 0,86 Prozent hoch und Lloyds Banking (LONDON:LLOY) schnellte um 1,06 Prozent nach oben. Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) und Barclays gewannen 1,86 bzw. 2,26 Prozent dazu.
Im Bergbausektor verlaufen die Kurse gemischt. Glencore Xstrata (LONDON:GLEN) und Bhp Billiton stiegen um 1.16 bzw. 2,57 Prozent, Fresnillo (LONDON:FRES) dagegen fiel um 0,43 Prozent.
Aktienmärkte in den USA starten niedriger. Dow Jones Industrial Average deutet einen Verlust von 0,69 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,67 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,75 Prozent erwartet.
USA veröffentlichen im Laufe des Tages den wöchentlichen Regierungsbericht zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung sowie Daten zu Erzeugerpreisen und zur Aktivität im verarbeitenden Gewerbe der Philadelphia-Region.