Zürich, 04. Feb (Reuters) - Der Kurssturz der Credit Suisse hat die Schweizer Börse am Donnerstag nach einem freundlichen Handelsstart wieder auf Talfahrt gedrückt. Gute Vorgaben aus den USA und die Erholung der Ölpreise verpufften rasch. Der SMI .SSMI sank um 0,6 Prozent auf 8079 Punkte. Am Mittwoch war der Leitindex um 0,9 Prozent gefallen.
Frische Impulse erwarten die Marktteilnehmer von den US-Konjunkturzahlen am Nachmittag. Im Zentrum stehen die Daten zur Produktivität und zum Auftragseingang sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Die Daten sollten Aufschluss darüber geben, ob die US-Wirtschaft noch eine weitere Zinserhöhung in nächster Zeit vertragen kann oder nicht.
Die Aktien der Credit Suisse CSGN.VX brachen zwölf Prozent auf 14,59 Franken - den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren. Die Bank ist im vergangenen Jahr erstmals seit sieben Jahren in die roten Zahlen gerutscht. Aufräumarbeiten in der Bilanz brockten der zweitgrösste Schweizer Bank einen Verlust von 2,9 Milliarden Franken ein. Alleine eine Wertberichtigung vorwiegend in Zusammenhang mit einer überteuerten Investmentbanking-Übernahme im Boomjahr 2000 schlug mit 3,8 Milliarden Franken zu Buche. Zudem schwächelte das Tagesgeschäft Die Bank habe die bereits tiefen Ergebniserwartungen auf allen Stufen verfehlt, hiess es bei der Zürcher Kantonalbank. Die ZKB-Analysten überschrieben ihren Kommentar mit: "Wo bleibt das Licht am Ende des Tunnels?"
Die Anteile von Rivale UBS UBSG.VX , die seit der Veröffentlichung des Jahresergebnisses am Dienstag auf Talfahrt sind, fielen um 2,4 Prozent.
Stark unter Druck stand auch LafargeHolcim LHN.VX . Die Platzierung von 37,2 Millionen Aktien drückten den Kurs 5,8 Prozent ins Minus. So wenig wert war der Zementproduzent zuletzt im Frühling 2009. Die UBS platzierte Händlern zufolge für die Sberbank Aktien, die die russische Bank jüngst von Grossaktionär Eurocement übernommen hatte die Aktien von Swisscom SCMN.VX rutschten nach dem Jahresbericht ab. Die Titel sanken um 3,3 Prozent. Der Telekomkonzern verzeichnete 2015 einen Gewinneinbruch von einem Fünftel auf 1,362 Milliarden Franken. Die Dividende solle dennoch unverändert 22 Franken je Aktie betragen wurde der Indexrückgang von den als krisensicher geltenden Pharmaschwergewichten. Novartis NOVN.VX rückten leicht vor und Roche ROG.VX zogen 0,3 Prozent an. Die Aktien des Lebensmittelkonzerns Nestle NESN.VX waren stabil.
Am breiten Markt stürzten die Anteile von Leonteq LEON.S 25 Prozent ab. Die Derivat-Boutiqe hat die Zusammenarbeit mit DBS beendet.