Brüssel/Berlin, 29. Nov (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel will trotz der derzeitigen Schwierigkeiten beim Schutz der EU-Außengrenzen am Schengen-System in Europa festhalten. Ein separates Treffen der von der Flüchtlingskrise besonders betroffenen EU-Staaten am Rande des EU-Türkei-Gipfel sei auch nicht als Vorbereitung einer abgeschlossenen Sondergruppe innerhalb der EU zu verstehen, sagte Merkel am Sonntagabend nach dem EU-Türkei-Gipfel in Brüssel. "Ich finde, dass das Schengen-System ... eine wichtige Säule der EU ist", betonte Merkel und verwies auch auf den wirtschaftlichen Nutzen eines unkomplizierten Warenverkehrs. Diesen Nutzen hätten alle auf dem EU-Türkei-Gipfel betont. "Dieser Vorteil, für den sollte man schon einiges einsetzen", forderte sie. Deutschland leiste dazu seinen Beitrag.
Auf die Frage, ob das Treffen von acht von der Flüchtlingskrise besonders betroffenen EU-Staaten ein Schritt hin zu einem Kerneuropa sei, sagte Merkel: "Im Augenblick denke ich noch nicht so weit." Es gehe jetzt darum, die Beschlüsse wie sichere Außengrenzen oder die EU-interne Verteilung von Flüchtlingen auch umzusetzen. Das Vortreffen etwa mit den skandinavischen Ländern und den Benelux-Staaten habe dazu gedient, bei der Umsetzung mehr Druck zu machen. "Die Gruppe war nicht abschließend", betonte Merkel. "Wir haben von einigen Ländern heute gehört, dass sie sich sehr gut vorstellen könnten, bei einem solchen Prozess auch mitzumachen." Auch Frankreich sei eingebunden.