PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem Jubel über die Aussicht auf anhaltende Minizinsen in den USA ist den Börsen Europas zum Wochenausklang mehrheitlich die Kraft ausgegangen. Der Eurostoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone schloss am Freitag nach einer Berg- und Talfahrt 0,40 Prozent tiefer bei 3141,28 Punkten. Auf Wochensicht erholte sich das Börsenbarometer aber um 2,41 Prozent von einer verlustreichen Vorwoche.
In Paris fiel der CAC-40-Index (CAC 40) am Freitag um 0,18 Prozent auf 4241,65 Punkte. Nach der starken Entwicklung an Europas Börsen in den vergangenen Tagen habe der Rücksetzer nicht sonderlich überrascht, sagte Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets UK.
Deutlich nach oben ging es allerdings in London. Dort profitierte der rohstofflastige Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) mit einem Plus von 1,23 Prozent auf 6545,27 Punkte von einer fortgesetzten Stabilisierung der Ölpreise.
Einer der größten Gewinner im Branchentableau war dann auch der Index der Öl- und Gaswerte (DJX:SXEP) mit einem Plus von 1,75 Prozent. Besser war nur der Rohstoffwerte-Index (DJX:SXPP), die sich mit einem Aufschlag von 2,20 Prozent ebenfalls weiter von seinem Sinkflug in der ersten Dezemberhälfte erholte. Die Spitzenposition im Eurostoxx eroberten die Titel des italienischen Ölkonzerns Eni (MILAN:ENI) (XETRA:ENI). Sie verteuerten sich um 2,41 Prozent.
Unter den Einzelwerten stachen in der Schweiz die Papiere von Roche (VTX:ROG) (FSE:RHO5) nach dem vorzeitigen Aus für das Alzheimer-Mittel Gantenerumab und das Brustkrebsmittel Kadcyla negativ hervor. Sie knickten um mehr als sechs Prozent ein. Roche und sein deutscher Partner Morphosys (XETRA:MORG) hatten wegen nicht überzeugender Studienergebnisse die Entwicklung des Medikaments zur Therapie der Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium beendet. Morphosys-Aktien brachen um mehr als elf Prozent ein.
Auf Sinkflug gingen nach einer erneut gekürzten Prognose auch die Titel von Air France-KLM (PSE:PAF) (FSE:AFR): sie sackten um rund acht Prozent ab. Die Fluggesellschaft hatte am Vorabend nach Börsenschluss wegen des Pilotenstreiks und einer schwachen Entwicklung bei Langstreckenflügen die Gewinnziele für das laufende Jahr zum dritten Mal gesenkt.