NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag wegen enttäuschender Unternehmenszahlen und der Staatspleite Argentiniens ein deutliches Minus verzeichnet. Der Dow Jones Industrial F:DJI sank zuletzt um 1,04 Prozent auf 16 705,22 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index F:INX verlor 1,29 Prozent auf 1944,65 Punkte. Der Technologiewerte-Index NASDAQ 100
Der Schuldenstreit mit US-Hedgefonds stürzt Argentinien erneut in eine Staatspleite. Wirtschaftsminister Axel Kicillof erklärte die Verhandlungen mit den Fonds in New York in der Nacht auf Donnerstag für gescheitert: "Die Geierfonds haben unser Angebot nicht akzeptiert." Damit ist Südamerikas zweitgrößte Volkswirtschaft zahlungsunfähig, obwohl die Staatskasse - anders als bei der Pleite 2001 - eigentlich gut gefüllt ist. Von konjunktureller Seite ließen die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten aufhorchen. Demnach war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zur Vorwoche überraschend stark um 23 000 auf 302 000 gestiegen.
Auf Unternehmensseite sorgten enttäuschend aufgenommene Quartalszahlen großer US-Unternehmen für Abwärtsdruck. Der Ölkonzern Exxon Mobil F:XOM (ETR:XONA) hatte im abgelaufenen zweiten Quartal mehr verdient als im Vorjahr und auch die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dass die Aktien dennoch um mehr als zwei Prozent absackten, begründeten Händler vor allem mit den Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Exxon will eigentlich gemeinsam mit dem russischen Ölkonzern Rosneft in der Arktis nach Ölvorkommen suchen. Die Sanktionen könnten diese Pläne nun verhindern, sagte ein Analyst.
Auch die Papiere von Wettbewerber ConocoPhillips (FSE:YCP) F:COP verbilligten sich um über zwei Prozent, obwohl der Ölkonzern gut 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum verdient hatte. "Die operative und finanzielle Entwicklung war sehr stark im zweiten Quartal", sagte Firmenchef Ryan Lance am Donnerstag in Houston. Die Aktien von Teva (ETR:TEV) Pharmaceutical verloren 2,88 Prozent. Der Konzern hatte dank einer neuen Version seines von Nachahmermitteln bedrohten Multiple-Sklerose-Medikaments Copaxone überraschend gut verdient und seine Gewinnprognose angehoben.
Weitere Quartalsberichte kamen von Mastercard (FSE:M4I) F:MA, Colgate-Palmolive (FSE:CPA) F:CL und den Nahrungsmittelkonzernen Kraft Foods F:KRFT (FSE:KTF) sowie Whole Foods , deren Aktien allesamt zwischen zwei und viereinhalb Prozent einbüßten. Die Aktien der General-Electric-Finanzsparte F:GE Synchrony Financial (NYS:SYF) hatten hingegen ein relativ unspektakuläres Börsendebüt. Die zum ersten Kurs mit 23,00 US-Dollar gehandelten Titel notierten zuletzt bei 23,03 Dollar. Synchrony Financial steckt in Nordamerika unter anderem hinter den Kreditkarten großer Handelsketten.