NEUTRAUBLING (dpa-AFX) - Trotz eines erfolgreichen zweiten Quartals wird der Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones F:KRN nicht übermütig: "Krones ist vorsichtig optimistisch, die Ziele für 2014 zu erreichen", teilte das MDax F:MDAX-Unternehmen aus der Oberpfalz am Donnerstag mit. Dank einer hohen Nachfrage in den Schwellenländern steigerte Krones seinen Umsatz im zweiten Quartal. Die Preise stehen jedoch unter Druck, so dass das Unternehmen seinen Gewinnzuwachs vor allem dem Erfolg seines Sparprogramms zu verdanken hat. Krones kündigte Stellenstreichungen in Italien an.
Krones steigerte den Überschuss im zweiten Quartal um 13,2 Prozent auf 32,5 Millionen Euro, der Umsatz ging um 5,5 Prozent auf 732,5 Millionen Euro hoch - das war mehr als von Analysten erwartet. Einige waren jedoch enttäuscht davon, dass das Unternehmen seine Prognose lediglich bestätigte. Analyst Markus Turnwald von der DZ Bank etwa hält dies für sehr konservativ. Das zweite Halbjahr sei üblicherweise aus saisonalen Gründen das stärkere, so seine Argumentation. Die Aktie von Krones gehörte zu den Verlierern im MDax F:MDAX und büßte in einem positiven Markt bis zum Mittag 0,62 Prozent ein.
Krones stellt im wesentlichen Abfüll- und Etikettiermaschinen für die Getränkeindustrie her, bietet aber auch Maschinen zur Herstellung von Kunststoff-Flaschen oder zur Lagerhaltung an. Der Markt ist heiß umkämpft. In Deutschland gibt es mit der Gea Group F:G1A und KHS zwei große Wettbewerber. Vom Preisniveau sei weiter keine Unterstützung zu erwarten, hieß es bei Krones mit Blick auf das zweite Halbjahr. Trotz voller Auftragsbücher erwartet das Unternehmen deshalb nur ein Umsatzwachstum um 4 Prozent und eine Profitabilität, gemessen am Vorsteuerergebnis im Verhältnis zum Umsatz, von 6,2 (2013: 6,0) Prozent. Nach dem ersten Halbjahr hat Krones diesen Wert schon erreicht.
In Italien bekommen die Beschäftigten den Druck in der Branche zu spüren: In Roverbella will Krones die Pack- und Palettiertechnik aufgeben, 139 der insgesamt 377 Arbeitsplätze stehen vor dem Aus. Der Standort soll aber erhalten bleiben. Er gehört zur Krones-Tochter Kosme, dem Segment für kleinere Maschinen. Das Unternehmen will in der Sparte nach mehreren verlustreichen Jahren für 2014 zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis schaffen.br