Berlin (Reuters) - Die Arbeitgeber haben den Vorwurf aus der Politik zurückgewiesen, die Unternehmen täten zur wenig für die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt.
"Jetzt eine Bilanz zu ziehen, wäre, glaube ich, zu früh", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Steffen Kampeter am Mittwoch dem ZDF-Morgenmagazin. "Das ist ein Dauerlauf". Eine Momentaufnahme gebe nicht das gesamte Bild der Realität wider. Die Richtung aber stimme angesichts vieler Bemühungen in Firmen und Verbänden. "Wenn wir uns gemeinsam anstrengen, werden wir das auch gemeinsam schaffen". Schuldzuweisungen hülfen aber nicht weiter.
Bundeskanzlerin Angela Merkel will am 14. September mit führenden Wirtschaftsvertretern darüber sprechen, wie Flüchtlinge besser in Arbeit gebracht werden können. Im Juli hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) den Chefs der Dax-Konzerne geschrieben und sie aufgefordert, mehr Flüchtlinge einzustellen. Auch die CDU-Politikerin Julia Klöckner forderte die deutsche Wirtschaft zu mehr Anstrengungen auf. Nach einem Umfrage der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Anfang Juli hatten bis dahin die großen Dax-Konzerne gerade erst 54 Flüchtlinge eingestellt - davon 50 alleine die Deutschen Post (DE:DPWGn).