BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung will beim UN-Klimagipfel in Paris darauf dringen, dass alle Staaten anschließend ihre zugesagten Minderungsziele für Treibhausgase auch einhalten. Notwendig sei daher eine regelmäßige, verbindliche Überprüfung ab 2020, hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin. Darüberhinaus sollten die Klimaziele in regelmäßigen Abständen verschärft werden.
Deutschland will sich auf dem Gipfel, der Montag beginnt, auch dafür einsetzen, dass sich alle Staaten weltweit bis 2100 komplett von Kohle, Öl und Erdgas als Energiequellen abwenden. Die Regierung sei hoffnungsvoll, dass sich dieses Ziel "in strikter Form" im Vertragstext wiederfinden könne, hieß es. Generelles Verhandlungsziel der Bundesregierung bleibt, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen - was als noch erträglich für Mensch und Natur gilt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt zusammen mit rund 150 anderen Staats- und Regierungschefs am ersten Tag der UN-Konferenz teil. Dabei gehe es darum, gleich zu Beginn "Leitplanken" zu setzen und den Verhandlungsteams ein "robustes Mandat" für ein ehrgeiziges Ergebnis mitzugeben, hieß es aus den Kreisen. Paris solle aus Sicht der Kanzlerin ein "klimapolitisch wichtiger Meilenstein" werden. Die jüngsten Terroranschläge in Paris dürften die Konferenz mitprägen, hieß es. Denkbar sei vor diesem Hintergrund auch eine Solidarisierung der Teilnehmer, die die Verhandlungen beflügeln könne.