Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Mittwoch, dem 28. September:
1. US-Öl erholt sich nach OPEC-Treffen und Lagerdaten
Ölpreise erholen sich am Mittwoch von dem 3-prozentigen Einbruch der Vortagessitzung. Die Händler hoffen auf eine Chance für ein Abkommen über ein Einfrieren der Produktionsstände zwischen den OPEC-Staaten bei ihrer nächsten Konferenz am 30. November.
Saudi-Arabien und Iran zögerten nicht, die Hoffnungen auf ein formelles Abkommen zu zerschlagen. Das Treffen der größten Ölproduzenten findet am Mittwoch um 14:00 Uhr GMT (10:00 Uhr ET) statt.
Die Anleger warten ebenfalls auf die Veröffentlichung aktueller Lagerdaten aus den USA. Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die US-Rohölvorräte in der Woche bis zum 23. September überraschend um 752.000 Barrels abgenommen hatten. Die Erwartungen gingen von einem Anstieg um 2,8 Mio. Barrels aus.
Die US-amerikanische Energy Information Administration veröffentlicht ihren wöchentlichen Versorgungsbericht um 14:30 Uhr GMT oder 10:30 Uhr ET. Die Erwartungen gehen von einem Rückgang um 14.000 Barrels aus.
Rohöl-Futures stiegen um 10:00 Uhr GMT oder 06:00 Uhr ET um 0,45 Prozent auf 44,87 $. Brent stieg um 0,54 Prozent auf 46,77 $.
2. Ansprachen von Yellen und weiteren Fed-Beamten erwartet
Die Fed schafft es, trotz des Stillstands ihrer Politik, im Zentrum der Marktaufmerksamkeit zu bleiben. Vorsitzende Janet Yellen spricht am Mittwoch um 10:00 Uhr ET (14:00 Uhr GMT) vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses über Regulierung und Überwachung.
Ihre Kommentare werden genau auf mögliche Signale für eine geldpolitische Entwicklung hin geprüft. Die US-Zentralbank beließ in der vergangenen Woche ihre Zinssätze unverändert, deutete jedoch an, dass ein Anziehen der Geldpolitik vor Jahresende möglich wäre, wenn sich der Arbeitsmarkt weiter positiv entwickelt.
Darüber hinaus werden Ansprachen etlicher weiterer Fed-Beamter erwartet.
Neel Kashkari von der Minneapolis Fed spricht um 12:45 Uhr GMT, James Bullard von der St. Louis Fed um 14:15 Uhr GMT und Charles Evans, Präsident der Chicago Fed, um 17:30 Uhr GMT.
Präsidentinnen der Cleveland und der Kansas City Fed Loretta Mester und Esther George sprechen um 20:35 und um 23:15 Uhr GMT. Die beiden gelten als hawkish, nachdem sie sich in der vergangenen Sitzung für ein Anheben der Zinssätze ausgesprochen haben.
Für Dezember preisen die Märkte dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge eine 53,1-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung ein, für November sind es nur 10,3 Prozent.
3. Draghi vor dem Bundestag
Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi tritt seinen größten Kritikern im Bundestag gegenüber.
Die Gesetzgeber werfen der EZB vor, ihre lockere Geldpolitik schade Sparern und schwäche die Banken.
Das Treffen findet um 13:30 Uhr GMT unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, anschließend ist jedoch für ca. 15:00 Uhr GMT eine Pressekonferenz geplant.
Draghi scheint auf das Treffen mit dem Bundestag vorbereitet zu sein. Früher am Tag verteidigte er die Geldpolitik der EZB in einer Ansprache im Rahmen der EZB-Forschungstagung.
Daneben rief der EZB-Chef zu Maßnahmen in anderen Politikbereichen auf, da die Zentralbank bereits im „unteren Bereich“ der Zinssatzbandbreite operieren würde.
EUR/USD ließ sich nicht von den Aussagen beeinflussen und rutschte um 10:01 Uhr GMT (06:01 Uhr ET) um nur 0,03 Prozent auf 1,1213 ab.
4. Staatshilfe für Deutsche Bank im Gespräch
Die Deutsche Bank erholte sich am Mittwoch vom Rekordtief des Vortages. Die Anleger sorgen sich weiterhin um das größte Kreditinstitut des Landes, das vom US-amerikanischen Justizministerium wegen angeblicher missbräuchlicher Verkäufe von hypothekenbesicherten Wertpapieren im Vorfeld der Finanzkrise zu einer Geldstrafe von 14 Mrd. $ verdonnert wurde.
Aktien der Deutschen Bank (DE:DBKGn) steigen am Mittwoch um 2 Prozent. Einem Bericht der Zeit zufolge bereitet die Regierung einen Notfallplan zur Rettung des Bankkapitals vor.
CEO John Cryan erklärte jedoch, dass Staatshilfe keine Option darstellen würde. Auch Reuters zufolge arbeitet die Aufsichtsbehörde Bafin nicht an einem Rettungsplan.
5. Aktienkurse weltweit suchen vor OPEC und Yellen nach Orientierung
Europäische Aktienkurse verlaufen am Mittwoch überwiegend mit einem Aufwärtstrend, die Marktteilnehmer warten auf das im Laufe des Tages bevorstehende Treffen der wichtigsten Erdölproduzenten. Deutsche Bank erholt sich bei bearisher Marktstimmung.
In Asien jedoch schlossen die Indizes meist niedriger. Japanischer Premierminister Shinzo Abe betonte erneut die Entschlossenheit der Regierung, eng mit der Bank of Japan zusammenzuarbeiten, um Wirtschaftswachstum und Preisinflation anzukurbeln.
US-Futures derweil dürften flach bleiben: Die Marktteilnehmer halten sich vor OPEC-Ergebnis und Fed-Kommentaren zurück.
Um 10:07 Uhr GMT oder 06:07 Uhr ET fiel Dow um 9 Punkte oder 0,05 Prozent, S&P 500 um 3 Punkte oder 0,13 Prozent und der Nasdaq 100 um 2 Punkte oder 0,05 Prozent.