Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, den 29. August, wissen sollte:
1. Chancen auf eine US-Zinserhöhung weiter gestiegen
Die Chancen für eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve in den kommenden Monaten sind stark gestiegen, nachdem die Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag gesagt hatte, dass die Argumente für eine Zinserhöhung stärker geworden sind, während der Vizechef der Zentralbank Stanley Fischer andeutete, dass eine Straffung der Geldpolitik schon auf der nächsten Notenbanksitzung im September kommen könnte.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com preisen die Investoren derzeit eine 36 prozentige Chance für eine Zinserhöhung im September ein, während die Wahrscheinlichkeit vor Yellens und Fischers Äußerungen noch auf 21% geschätzt worden war. Für Dezember stehen die Wetten auf 65%, verglichen mit 50% am Freitagmorgen.
Die Investoren werden die nächsten US-Konjunkturdaten daraufhin analysieren, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in der Lage sein wird, einen Anstieg der Kreditkosten in den kommenden Wochen zu verkraften.
Das US-Handelsministerium wird seinen Kernindex der individuellen Konsumausgaben (PCE) für Juli zusammen mit den Zahlen zum Individualeinkommen und Ausgaben für denselben Monat um 14:30 MEZ herausgeben.
2. Fed schickt Dollar auf Zweiwochenhoch
Der US-Dollar ist am Montag auf ein Zweiwochenhoch geklettert, als die Investoren die Kommentare zweier hochrangiger Vertreter der Federal Reserve verdauten, die angedeutet hatten, dass die Leitzinsen in den USA möglicherweise schon im nächsten Monat steigen könnten.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, sprang auf ein Tageshoch von 95,69, seinem höchsten Kurs seit dem 15. August.
Er lag zuletzt am Montagmorgen auf 95,58, da die Investoren begonnen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine US-Zinserhöhung in diesem Jahr einzupreisen.
3. Japanischer Notenbankchef Kuroda bereit für weitere Lockerung der Geldpolitik
Der Vorsitzende der Bank von Japan Haruhiko Kuroda sagte am Sonnabend auf dem Fed-Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming, dass die Zentralbank "ohne zu zögern" die Geldpolitik weiter lockern werde, um ihr Inflationsziel zu erreichen.
Am Freitag waren Daten hereingekommen, denen nach die japanischen Verbraucherpreise im Juli so schnell wie in drei Jahren nicht mehr gefallen sind, was den Druck auf die japanische Regierung und die Notenbank erhöht hat, mehr zur Bekämpfung der lahmenden Inflation zu tun.
Der Dollar ist auf ein Dreiwochenhoch von 102,39 gegenüber dem Yen gestiegen, bevor er USD/JPY wieder auf 102,17 zurückfiel, was aber immer noch einen Tagesgewinn von 0,4% darstellt.
4. Aktienbörsen weltweit im Minus auf US-Zinsperspektiven
Die US-Aktienfutures deuten für den Montag ein kleines Minus bei Handelseröffnung an, während die Investoren noch auf US-Konjunkturdaten warten, von denen sie sich neue Aufschlüsse auf den Zeitpunkt der nächsten US-Zinserhöhung erhoffen.
Unterdessen ging es am Vormittag an den europäischen Aktienbörsen bergab, nachdem hochrangige Vertreter der Federal Reserve angedeutet hatten, dass eine baldige US-Zinserhöhung geplant ist.
Zuvor hatten die asiatischen Aktien den Handel meist mit Verlusten beendet, angesichts der Erwartungen einer US-Zinserhöhung in den kommenden Monaten.
Der japanische Nikkei entkam dem Trend und kletterte um 2,3% nach oben und verbuchte seinen größten Tagesgewinn in drei Wochen, da der Yen gegenüber dem Dollar gefallen ist.
5. Ölpreis sinkt, als starker Dollar und abnehmende Hoffnungen auf ein Einfrieren der Produktion den Markt belasten
Der Ölpreis ist am Montag abgestürzt, da ein festerer US-Dollar und schwindende Hoffnungen auf ein Einfrieren der Fördermenge die Stimmung am Markt gedrückt haben.
US-Rohöl lag in den Morgenstunden in New York 73 US-Cent oder 1,53% niedriger auf 46,91 USD das Fass, während Brent um 81 US-Cent oder 1,62% auf 49,34 USD das Fass gefallen ist.
Unterdessen erscheinen die Chancen, dass ein Ende September stattfindendes Treffen der wichtigsten Ölförderländer konkrete Resultat erzielen werde minimal, nachdem der Iran sagte, er werde in den Gesprächen über ein Einfrieren der Fördermenge nur teilnehmen, wenn die anderen Ölexporteure sein Recht anerkennen, seine verlorengegangenen Marktanteile zurückzugewinnen.