Brüssel (Reuters) - Die Wirtschaft in der Euro-Zone kommt EZB-Präsident Mario Draghi zufolge bislang gut mit der weltweiten Verunsicherung durch politische Ereignisse wie dem Brexit-Votum der Briten klar.
"Die bisher vorliegenden Informationen weisen weiterhin darauf hin, dass die Konjunktur in der Euro-Zone widerstandsfähig gegen die globale und politische Unsicherheiten ist", sagte Draghi am Montag bei einer Anhörung im EU-Parlament in Brüssel. Allerdings dürfte die nachlassende Nachfrage aus dem Ausland das Exportwachstum dämpfen.
EZB-Direktor Benoit Coeure zufolge bedarf es für mehr Schwung der Hilfe durch die Politik. Diese dürfe nicht allein auf die lockere Geldpolitik der Zentralbank bauen. Andernfalls drohe eine lange Phase niedrigen Wachstums, sagte er in Rom. Die Ökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) rechnen für 2017 und 2018 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von jeweils 1,6 Prozent. In diesem Jahr sollen es 1,7 Prozent sein.
Die Zentralbank versucht, die Konjunktur mit einem billionenschweren Kaufprogramm von Wertpapieren zu stimulieren. Dessen Wirksamkeit werde von "externen Schocks" allerdings gedämpft, sagte Coeure. Als Beispiele nannte er neben dem Brexit-Votum die fallenden Rohstoffpreise. Letztere drücken die Einnahmen rohstoffreicher Länder wie Saudi-Arabien, die dadurch weniger Geld für Importe aus den Euro-Ländern haben.