Frankfurt/Berlin (Reuters) - EZB-Chef Mario Draghi hat die Niedrigzinspolitik gegen Kritik verteidigt.
Angesichts der wirtschaftlichen Situation und der unerwünscht niedrigen Inflation sei diese ultralockere Geldpolitik derzeit ohne Alternative, sagte er am Montag in Frankfurt. Zugleich räumte der Italiener ein, dass die Nullzinsen "nicht unschädlich" seien. Doch seien sie nicht der Grund für die Herausforderungen, vor denen die Weltwirtschaft stehe, sondern vielmehr ein Symptom.
Bundesbankchef Jens Weidmann hat von der Europäischen Zentralbank (EZB) Augenmaß bei der Niedrigzinspolitik gefordert. Es komme entscheidend darauf an, dass die Phase des billigen Geldes nicht länger dauere als mit Blick auf die Preisstabilität unbedingt nötig sei. Draghi wurde jüngst in Deutschland wegen der ultra-lockeren Geldpolitik der EZB scharf angegriffen. Sparkassen und Banken in Deutschland beklagen seit langem, dass ihnen Erträge aus dem Zinsgeschäft wegbrechen.