Jackson Hole (Reuters) - Die Argumente für eine Zinsanhebung in den USA haben nach Einschätzung von Fed-Chefin Janet Yellen in den vergangenen Monaten an Zugkraft gewonnen.
Für eine Erhöhung sprächen die anhaltend solide Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sowie insgesamt die Aussichten für die Wirtschaft, sagte Yellen am Freitag bei der Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Erhöhungen sollten aber "behutsam" erfolgen. Yellen signalisierte in ihrer mit Spannung erwarteten Rede nicht, wann genau die US-Zentralbank den nächsten Zinsschritt wagen will. Ihre Bemerkungen verstärkten aber die Sichtweise, dass die Fed noch in diesem Jahr tätig werden könnte.
Der Dollar legte nach den Yellen-Äußerungen eine Achterbahnfahrt hin. Der deutsche Aktien-Leitindex Dax gewann 0,5 Prozent auf 10.538 Punkte.
"Die US-Wirtschaft nähert sich den Zielen der Federal Reserve von Vollbeschäftigung und Preisstabilität", erklärte Yellen. Zuvor hatten sich bereits mehrere Top-Notenbanker für eine baldige Anhebung der Leitzinsen ausgesprochen. Die Fed sucht momentan nach dem geeigneten Moment für eine weitere Anhebung. Dabei achtet sie besonders auf die Konjunkturentwicklung und auf die Situation am Arbeitsmarkt. Im zweiten Quartal war die US-Wirtschaft mit einer aufs Jahr hochgerechneten Rate von 1,1 Prozent gewachsen, etwas schwächer als zunächst angenommen.
Im Juli hatte die Fed den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Zentralbankgeld nicht angetastet. Zugleich hatten die Währungshüter erklärt, dass sich das Risiko für die wirtschaftlichen Aussichten der USA verringert habe. Dies wurde als Signal gewertet, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr noch straffen könnte. Sie hält seit der Zinswende im Dezember 2015 die Leitzinsen in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. 2016-08-26T112828Z_1_LYNXNPEC7P0P8_RTROPTP_1_USA-FED-NEUTRAL.JPG