BERLIN (dpa-AFX) - Die in der Koalition umstrittene Besteuerung von Erlösen aus dem Verkauf kleiner Firmenbeteiligungen wird vorerst nicht kommen. Um Existenzgründungen und junge Firmen nicht zu gefährden, werde der jetzige Zustand beibehalten, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Montag in Berlin auf einer Veranstaltung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) begrüßte den Schritt. "Endlich haben alle Beteiligten Klarheit: Die Steuerpflicht auf Streubesitz-Beteiligungen kommt nicht." Er habe den Vorschlag immer abgelehnt, denn er hätte die Finanzierung junger innovativer Unternehmen erschwert. Ursprünglich wollte Schäuble - wie auch die Bundesländer - eine Steuerpflicht für Gewinne aus Streubesitz-Beteiligungen einführen. Damit werden frei handelbare Anteile bezeichnet, die nicht von Großinvestoren gehalten werden. Es geht um Anteile von unter 10 Prozent, die ein Unternehmen an einem anderen hält.