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Volksabstimmung über Vollgeld in der Schweiz steht in Aussicht

Veröffentlicht am 01.12.2015, 15:22
Aktualisiert 01.12.2015, 15:24
© Reuters.  Volksabstimmung über Vollgeld in der Schweiz steht in Aussicht

BERN (dpa-AFX) - In der Schweiz könnte es zu einer Volksabstimmung über eine grundlegende Reform des Geldsystems kommen. Der Verein Monetäre Modernisierung (MoMo) hat nach eigenen Angaben am Dienstag bei der Bundeskanzlei über 110 000 Unterschriften von Menschen eingereicht, die eine Initiative zur Einführung des sogenannten Vollgeldes unterstützen. Die Initiative verlangt eine Volksabstimmung mit dem Ziel, dass künftig nur die Schweizerische Nationalbank neben Münzen und Banknoten auch elektronisches Geld erzeugen darf. Bevor es zu einer Volksabstimmung kommen kann, muss nun das Parlament über den Antrag entscheiden.

Im derzeitigen System müssen Banken nur einen Bruchteil des Geldes, das sie über Kredite verleihen, als Zentralbankgeld vorhalten. Zentralbankgeld ist zum einen Bargeld, also Münzen und Geldscheine. Zum anderen existiert es auch in Form von elektronischem Geld auf Konten von Banken direkt bei der Zentralbank. Dieses elektronische Geld können die Banken bei Bedarf in Bargeld umtauschen, es ist also ein Zahlungsversprechen der Zentralbank auf Bargeld.

Da die Banken nach geltenden Regeln in der Schweiz, wie auch andernorts üblich, nur einen Bruchteil der in Form von Krediten an ihre Kunden vergebenen Geldmenge als Zentralbankgeld vorhalten müssen, übersteigt das Kreditvolumen der Banken die Menge an Zentralbankgeld um ein Vielfaches.

Diese Diskrepanz ist deshalb möglich, weil Bankkredite gegenüber Kunden zwar ein Versprechen auf Einlösung in Bargeld, also Zentralbankgeld, darstellen. In der Regel lassen sich die Kunden hohe Beträge aber nicht in Bargeld auszahlen. Wenn die Kunden hohe Geldsummen zu Zahlungszwecken nutzen, dann meist per Überweisung auf ein anderes Bankkonto. Der Geldbetrag bleibt damit von Banken geschöpftes Kreditgeld und wird nicht als Zentralbankgeld eingelöst.

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Die Schweizer Initiative möchte dieses System ändern, indem den Banken vorgeschrieben wird, dass sie genauso viel Zentralbankgeld vorhalten müssen, wie sie Geld an ihre Kunden verleihen. Das ist mit dem Begriff "Vollgeld" gemeint.

Die Initiatoren erhoffen sich von der Vollgeldreform mehrere Vorteile: Weil Banken nicht mehr "übermäßig Geld herstellen könnten", würden Finanzblasen verhindert, so das Argument. Bankenrettungen durch Steuergelder würden überflüssig und das Geld- und Bankensystem käme nicht so leicht ins Wanken wie derzeit.

Die Idee des Vollgeldes ist nicht neu. Unter anderem der US-Ökonom Irving Fisher hatte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für die Einführung des Vollgeldes als Lehre aus der Finanz- und Wirtschaftskrise der 20er Jahre plädiert.

Die Idee ist aber extrem umstritten und wird heute von den meisten Ökonomen abgelehnt. Der Preis eines Vollgeldsystems wäre hoch, meinen beispielsweise Experten der Schweizer Bank Sarasin. "Statt eines stabileren Finanzsystems wären höhere Staatsausgaben, eine ungenügende Kreditversorgung der privaten Wirtschaft und eine schwache Währung die wahrscheinlichsten Folgen.

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