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Warum keine Zinsanhebung erwartet wird und worauf Sie achten sollten

Veröffentlicht am 21.09.2016, 17:29
Aktualisiert 21.09.2016, 17:29
© Reuters.  Fed-Vorschau: Warum keine Zinsanhebung erwartet wird und worauf Sie achten sollten

Investing.com - Finanzmärkte und Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch ihre Zinssätze im neunten Monat in Folge unverändert belassen wird. Geht man jedoch davon aus, dass die Zentralbank sich nach den Markterwartungen richtet, dann werden die Anleger auch auf die kleinsten Andeutungen in Bezug auf kurzfristige Abweichungen vom Pfad hin zur Normalisierung der Geldpolitik achten.

Allgemein gesagt: Die Fed wird im Anschluss an ihre zweitägige Sitzung um 20:00 Uhr (14:00 Uhr ET) wohl aller Wahrscheinlichkeit nach keine Änderung bei ihren Zinssätzen vornehmen. Die Anleger konzentrieren sich daher auf die Stellungnahme und die aktualisierten Zinssatz- und Wirtschaftswachstumsprognosen, die gleichzeitig mit dem Zinsentscheid veröffentlicht werden, um einschätzen zu können, wann die Bank die Normalisierung ihrer Geldpolitik in Betracht zieht.

30 Minuten nach der Veröffentlichung der Stellungnahme hält die Fed-Vorsitzende Janet Yellen eine mit Spannung erwartete Pressekonferenz ab. Die Anleger hoffen auf klare Signale hinsichtlich des Tempos zukünftiger Zinsanhebungen.

Gründe für einen Patt

Umfragen unter Wirtschaftswissenschaftlern legen nahe, dass die Fed bis zur Sitzung im Dezember keine nennenswerten Bewegungen machen wird. Eine Reuters-Umfrage in der vergangenen Woche zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung von Experten bei durchschnittlich 25 Prozent angesetzt wurde. Nur sechs Prozent der Befragten gingen davon aus, dass die Fed eine Änderung vornehmen wird.

Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge preisen die Märkte aktuell nur eine 15-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung ein.

„Seit mindestens 1994 hat die Fed keine Zinserhöhung mehr vorgenommen, wenn die marktimplizierte Wahrscheinlichkeit so niedrig lag,“ so Chefökonom von Goldman Sachs (NYSE:GS) Jan Hatzius am Dienstag.

Nach aktuellen dovishen Kommentaren der Fed-Direktoren Lael Brainard und Daniel Tarullo, wies ehemaliger Chef der Minneapolis Fed Narayana Kocherlakota auf ein anderes historisches Hindernis für die US-Zentralbank hin.

Er bemerkte, dass sich die Fed wahrscheinlich nach dem vorsichtigen Ton von Brainard und Tarullo richten werde.

Kocherlakota wies darauf hin, dass „die Fed zuletzt 1993 gegen die Richtung der beiden Direktoren entschieden hat.“

Finanzmedien und Analysten gleichermaßen betonten die unmittelbar bevorstehenden Präsidentschaftswahlen am 6. November und legten nahe, dass die Bank Maßnahmen in jedwede Richtung vermeiden werde, um nicht voreingenommen zu erscheinen.

Die historischen Aufzeichnungen belegen jedoch, dass die Zentralbank seit 1984 ihre Zinssätze bei drei Gelegenheiten zwei Monate vor den Wahlen gesenkt hatte.

Ein noch gewichtigeres Argument ist die Entscheidung der Bank am 21. September 2004, genau zwölf Jahre vor der heutigen Entscheidung, ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte anzuheben.

Wetten auf eine Anhebung liegen außerhalb des Konsens

Selbst angesichts der geringen Chancen einer Zinsanhebung am Mittwoch und des überwältigenden Konsens der Analysten, beharren einige Experten weiter auf ihrer Einschätzung, dass eine Änderung der Geldpolitik bevorsteht.

Wirtschaftswissenschaftler von Barclays (LON:BARC) US Rob Martin etwa lässt sich nicht von der Tatsache beeindrucken, dass seine Einschätzung der Lage „außerhalb des Konsens“ liegt.

„Wir halten weiter an unserer Überzeugung hinsichtlich September fest, weil wir die bisherigen Aussagen des FOMC so interpretiert haben. Unserer Ansicht nach ging es in den Reden der Vorsitzenden und des Vize-Vorsitzenden in Jackson Hole genau darum,“ so Martin.

Leitende Wirtschaftswissenschaftlerin von BNP Paribas US Laura Rosner scheint ebenfalls überzeugt zu sein, dass die Fed eine Änderung an den Zinssätzen vornehmen wird. Unsicherheiten bei Daten werde es immer geben und die stabile Arbeitsmarktlage würde der Fed eine Gelegenheit zur Normalisierung der Geldpolitik liefern.

Laut Rosner spekulieren die Märkte auf einen erneuten Rückzieher der Fed, erklärt die bisherige Zurückhaltung aber eher mit „sehr spezifischen Schocks aus allen Richtungen.“

„Jetzt hat sich der Staub gelegt, die Risiken haben abgenommen und die Daten sind ebenfalls einigermaßen stabil.

Wenn die Fed also wirklich eine schrittweise Anhebung anstrebt, warum sollte sie nicht den nächsten Schritt machen?“

Aktualisierte Wirtschaftsprognosen, Zinssatz-Dotplot und die Fed-Stellungnahme

Angenommen die Fed folgt der Vorlage der Märkte und belässt die Zinssätze unverändert, dann gewinnen die aktualisierten Wirtschaftsprognosen und die durch den berühmten Dotplot, der anonym die Fed-Prognosen für zukünftige geldpolitische Maßnahmen ausarbeitet, offenbarten Zinssatzerwartungen eine größere Bedeutung.

Morgan Stanley (NYSE:MS) geht von einem Absenken des langfristigen BIP von 2,0 auf „1,8 Prozent oder weniger“ aus.

„Kurzfristige Inflationsprognosen und die Arbeitslosenrate dürften sich kaum verändern,“ so die Analysten in einer Kundenmitteilung.

Auch Goldman Sachs sieht „keine großen Veränderung im Bereich Wirtschaft“.

Beide Firmen gehen von einer erheblichen Reduzierung der zukünftigen Zinsanhebungen aus. Die Anzahl wurde bereits von vier im Dezember auf nur zwei im Juni gesenkt.

„Wir nehmen an, dass der Dotplot mittelfristig einen abgeflachten Weg für die Geldpolitik zeigen wird. Der Mittelpunkt wird sich nach unten verschieben und eine Zinsanhebung in 2016 anzeigen. 2017 können zwei Anhebungen, 2018 drei und 2019 vier Anhebungen angezeigt werden. Damit würde die Fed Funds Rate am Ende des FOMC-Prognosehorizonts 2019 wieder bei 2,875 Prozent liegen.“

Vor diesem Hintergrund erwarten die Analysten, dass sich der Fokus des Marktes größtenteils auf der FOMC-Stellungnahme konzentrieren wird. Diese sollte, ihrer Ansicht nach, ein „recht positives Bild liefern, dass die Tür für eine Zinsanhebung in diesem Jahr offen lässt. Spätere Datenveröffentlichungen werden diese entweder unterstützen oder die Hoffnungen auf das nächste Jahr verschieben.“

Jan Hatzius geht noch einen Schritt weiter und weist darauf hin, dass die Fed in ihren Prognosen alles andere als eine Einheitsfront bildet. Sieben Mitglieder des Ausschusses sprechen sich für „eine Anhebung sofort oder zumindest sehr bald“ aus.

„In solchen Situationen ist es für den Ausschuss üblich, die Stellungnahme nach der Sitzung für einen Kompromiss zu nutzen. Wir dürfen also einige hawkishe Kommentare erwarten,“ so Hatzius in einem Briefing zur Fed-Sitzung.

Yellen hat das letzte Wort

Welche Folgerungen auch immer aus der Stellungnahme und den bevorstehenden Prognosen gezogen werden mögen, um 18:30 Uhr GMT übernimmt Janet Yellen die Bühne und spricht das Machtwort zu den Markterwartungen in Bezug auf die Normalisierung der Geldpolitik.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Fed-Zinsentscheidungen auf Abstimmungen beruhen, ist es der Ansicht der Märkte nach immer noch die Vorsitzende, die das letzte Wort hat.

Nach ihrer Rede am 26. August beim Wirtschaftssymposium in Jackson Hole werden die Anleger die Kommentare Yellens genau beobachten. Damals nahm die Vorsitzende etwas Abstand von ihrer dovishen Haltung.

„Ich glaube, dass die Argumente für eine Anhebung der Leitzinsen in den vergangenen Monaten stärker geworden sind,“ merkte sie an.

Ganz gleich, ob die Fed die Märkte am Mittwoch mit einer Zinsanhebung überraschen wird oder nicht, Yellen hält die Zügel der Marktwahrnehmung hinsichtlich der nächten geldpolitischen Schritte der Bank fest in der Hand.

Bleiben Sie auf dem neuesten Stand der Markterwartungen für die zukünftige Richtung der Fed-Geldpolitik unter:
http://de.investing.com/central-banks/fed-rate-monitor

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