NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Börsen haben am Donnerstag an ihre Vortagesverluste angeknüpft. Händler verwiesen auf gemischte Konjunkturdaten, wodurch es dem Mark an klaren Impulsen fehle. Die Krim-Krise sei wieder etwas in den Hintergrund gerückt. Rund eineinhalb Stunden vor Handelsschluss sank der Dow Jones Industrial (DJI:DJI) um 0,14 Prozent auf 16246,61 Punkte. Der S&P-500-Index (SPI:INX) fiel um 0,34 Prozent auf 1846,24 Punkte. Der Nasdaq-100-Index
Positiv waren vor allem die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten ausgefallen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit November 2013 gesunken. Der Blick auf die US-Wirtschaft zeigt zudem, dass diese im vierten Quartal mit 2,6 Prozent etwas stärker zugelegt hatte als zuvor prognostiziert. Allerdings blieb der Anstieg etwas hinter den Expertenerwartungen zurück. Die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe hingegen waren im Februar überraschend zurückgegangen und auch der Vormonatswert wurde kräftig nach unten korrigiert.
Die Aktien der Ölgesellschaft ExxonMobil NYS:XOM (ETR:XONA) standen mit einem Aufschlag von 1,36 Prozent an der Dow-Spitze. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung der Investmentgesellschaft Merrill Lynch.
Insgesamt stand vor allem der Bankensektor im Fokus. So hat die Notenbank Fed im Zuge ihres jährlichen Stresstests die Pläne für die Kapitalausgaben von 30 US-Banken und US-Töchtern ausländischer Finanzfirmen untersucht. So soll sichergestellt werden, dass die Geldhäuser ihr Kapitalpolster durch Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe nicht zu stark angreifen. Die Citigroup (NYS:C) FSE:TRVC bekam dies nun zu spüren, denn ihr Kapitalplan wurde als einer von fünf abgelehnt. Die Fed begründete dies unter anderem mit Defiziten bei der bankeigenen Vorhersage, wie sich das globale Geschäft in einem Krisenfall entwickeln würde. Der Anteilsscheine der Großbank gaben im S&P 100 um 5,52 Prozent nach.
Die Papiere von JPMorgan (ETR:CMC) NYS:JPM und der Bank of America NYS:BAC (ETR:NCB) konnten ihre frühen Gewinne nicht halten. Die Aktien der Muttergesellschaft von Merrill Lynch büßten 1,40 Prozent ein und die von JPMorgan sanken um 0,32 Prozent. Fünfeinhalb Jahre nach der Lehman-Pleite will JPMorgan die Dividende über das damals erreichte Niveau heben. Die Bank kündigte zudem einen weiteren Rückkauf eigener Aktien über bis zu 6,5 Milliarden Dollar an. Erstmals seit mehr als drei Jahren will zudem die Bank of America wieder ihre Dividende anheben.
Die Anteilsscheine von Alcoa NYS:AA (ETR:ALU) schnellten nach Nachrichten aus Großbritannien um mehr als sechs Prozent hoch. Der Aluminiumhersteller profitiert davon, dass der russische Konkurrent Rusal eine Gerichtsentscheidung gegen die Pläne der Londoner Metallbörse gewonnen hat, Aluminiumauslieferungen schneller vornehmen zu müssen. Rusals Befürchtungen waren, dass darunter die Preise leiden könnten, da für sofortige Lieferungen von Aluminium in der Regel Prämien verlangt werden.
Das sehr holprige Börsendebüt von King Digital Entertainment (NAS:KING) setzte sich zunächst im frühen Handel fort. Zuletzt hingegen stiegen die Papiere um 0,42 Prozent auf 19,11 Dollar. Die Aktien der Firma, die das populäre Smartphone-Spiel "Candy Crush" entwickelt hat, waren allerdings am Vortag zu 20,50 Dollar ausgegeben worden.