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Börse Frankfurt-News: Starker Euro-Bund-Future (Anleihen)

Veröffentlicht am 12.12.2014, 16:58
Aktualisiert 12.12.2014, 18:14
© Reuters.  Börse Frankfurt-News: Starker Euro-Bund-Future (Anleihen)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 12. Dezember 2014. Mit steigender Nervosität vertrauen Anleger auf Staatsanleihen solventer Staaten. Die enttäuschende Nachfrage nach dem zweiten EZB-Langfristtender macht Staatsanleihen-Käufe immer wahrscheinlicher.

Die Regierungskrise in Griechenland und ein, wie es scheint, ins uferlose fallender Ölpreis sorgen laut Händlern für Unsicherheit an den Kapitalmärkten. Mit zunehmender Risikoaversion stünden Staatsanleihen aus Ländern mit guter Bonität hoch im Kurs. Dem deutschen Zinsbarometer verhalf die rege Nachfrage nach zehnjährigen Bundesanleihen auf die Sprünge. Der Euro-Bund-Future markierte bei einem Stand von 154,33 Prozent am Morgen ein neues Allzeithoch. "Damit einher gehen historisch niedrige Renditen von 0,64 Prozent", bemerkt Arthur Brunner von ICF Kursmakler.

Der griechische Patient zuckt wieder

Dem gegenüber werfen griechische Bonds gleicher Laufzeit gegenwärtig 8,75 Prozent ab. Vor einer Woche waren es laut Brunner noch um 7,0 Prozent. Alle griechischen Staatsanleihen stünden unter Druck. "Die Regierung in Athen geht mit den vorgezogenen Präsidentschaftswahlen ein großes Risiko ein, wodurch die Eurokrise wieder stärker thematisiert wird", begründet der Händler. Denn trotz zuweilen unsichtbarer Symptome sei die Krankheit hartnäckig und immer noch nicht auskuriert.

Das Dreigespann aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds schenke den griechischen Zahlen zu einem ausgeglichenen Haushalt 2015 kein Vertrauen. "Der Patient ist entgegen bisheriger Planungen auch nicht bis zum Jahresende in der Lage, auf eigenen Füßen zu stehen" urteilt Klaus Stopp von der Baader Bank. Deshalb sei das Ende Dezember auslaufende Rettungsprogramm für Griechenland um zwei Monate verlängert worden. Ohne dieses vorgezogene Weihnachtsgeschenk erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit einer Auflösung des Parlaments. Und bei Neuwahlen könne es Umfragen zufolge zu einem Regierungswechsel hin zur linksradikalen Oppositionspartei Syriza kommen. Damit käme aber aller Voraussicht nach ein Grexit, also ein griechischer Exit aus der Währungsunion, auf die Agenda.

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Austritt verkraftbar

Stopp stellt in diesem Zusammenhang die Frage, ob die Folgen wirklich so fatal wären, wenn sich Griechenland aus eigenem Antrieb vom Euro verabschieden würde. Zwar nähmen die Unruhen auf politischer Ebene zu. Finanziell würde es nach Ansicht des Analysten allerdings keinen großen Unterschied geben. Mit den bisherigen Hilfsmitteln für Griechenland hätten andernfalls die eigenen Banken gerettet werden müssen.

Interesse an EZB-Langfristtender überschaubar

Die Nachfrage nach dem zweiten Langfristtender der Europäischen Zentralbank blieb am gestrigen Donnerstag ebenfalls unter den Erwartungen. 306 Banken hätten rund 130 Milliarden Euro abgerufen.

"Für beide Tranchen wurden damit von den erhofften 400 Milliarden Euro insgesamt rund 212 Milliarden Euro ausgeschöpft", berichtet Sabine Tillmann von der Hellwig Wertpapierhandelsbank, die das geringe Interesse unter anderem auf die derzeitige Phase negativer Einlagenzinsen zurückführt. Interessant werde die heutige EZB-Ankündigung über die frühzeitige Zurückführung von Geldern aus den ausstehenden Dreijahrestendern. Allerdings sei bereits klar, dass die Notenbank die Bilanzsumme nicht wie geplant habe ausweiten können. "Damit steigt die Wahrscheinlichkeit breit angelegter Anleihe-Käufe."

Spielverderber Negativzins

Selbst bei diesem Vorhaben könnte EZB-Präsident Mario Draghi die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben, wie Stopp meint. Europäische Banken, die immerhin Staatsanleihen aus dem Euroraum im Gesamtvolumen von 6,6 Billionen in ihren Büchern führten, würden sich vermutlich gut überlegen, ob diese zum Verkauf stünden. Denn falls sie die dadurch erzielten Mittel bei der Notenbank zwischenlagern wollten, würden für diese kurzfristen Einlagen Strafzinsen in Höhe von 0,2 Prozent fällig. "Der Aufkauf von Staatsanleihen durch eine Notenbank bei gleichzeitigem Strafzins für zu parkende Liquidität geht nicht so recht zusammen." In der Geschichte der Notenbanken gebe es dafür auch keine Erfahrungen. Ein Ausweg aus der Bredouille biete vielleicht eine Erhöhung des Mindestreserve-Solls für die Banken. "Denn für diese Einlagen gibt es immerhin 0,05 Prozent Zinsen."

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Bonds von Ölkonzernen werden abgestoßen

Den Handel mit Mittelstands-Anleihen beschreibt Brunner als tendenziell ruhig. "Der fallende Ölpreis macht sich allerdings bemerkbar." Schuldverschreibungen von Ölgesellschaften wie Petrobras stünden unter Druck. Anleger trennten sich beispielsweise von einem mit 4,25 Prozent verzinsten Papier des brasilianischen Ölkonzerns (WKN A1G97H) mit Fälligkeit im Oktober 2023. Seit Anfang Oktober sank die Anleihe von knapp 105 Prozent auf derzeit gut 91,43 Prozent. Ähnlich sind die Kurseinbrüche für ein bis Dezember 2019 laufender Bond (WKN A1G97J) der Gesellschaft mit einem Kupon von 3,25 Prozent.

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